Das Allerletzte: Unsere kleine Reisestatistik

17 07 2013

Dauer der Reise: 567 Tage

Anzahl Flüge: 29

Anzahl Nachtbusfahrten: 7

Anzahl Nachboot- oder Fährfahrten: 5

Anzahl Nachtzugfahrten: 5

Anzahl Nächte im Camper: 160 (31 Neuseeland / 129 Australien)

geschossene Fotos: 22.382

Besuchte Länder: 16

Reiseaufenthalt pro Land (grob gerechnet):

Australien 251 Tage

Hongkong 3 Tage

Indien 23 Tage

Indonesien 77 Tage

Japan 10 Tage

Kambodscha 17 Tage

Laos 10 Tage

Macau 1 Tag

Malaysia 32 Tage

Myanmar 2 Tage

Neuseeland 35 Tage

Philippinen 21 Tage

Singapur 7 Tage

Sri Lanka 1 Tag

Thailand 59 Tage

Vietnam 18 Tage

Längster Aufenthalt an einem Ort:  

Sharehouse Skybury Coffee, Mareeba, Australien: 100 Nächte

Campingplatz Cardwell, Australien: 60 Nächte

Sunhouse Guesthouse Sanur, Bali: 8 Nächte

JP Resort, Koh Tao, Thailand: 8 Nächte

Monsoon Guesthouse, Goa, Indien: 8 Nächte

Längste Reisedauer am Stück:

von Hoi An nach Mui Ne in Vietnam in 20 Stunden per Bus

Teuerste Unterkunft:  

Grand Sarovar Premiere, Mumbai – 119 Euro

Günstigste Unterkunft: 

Bungalow auf Si Phan Don, Laos – 5 Euro

Beste Unterkunft (in chronologischer Reihenfolge):

Jaiwana Haveli Hotel, Udaipur, Indien (39 Euro)

Dream Hotel, Bangkok (59 Euro)

Hotel Nine Phnom Penh, Kambodscha (39 Euro)

Lazy Beach Bungalows, Koh Rong Samloem, Kambodscha (31 Euro)

Jailhouse Hostel Christchurch, Neuseeland (50 Euro)

Blue Ribbon Dive Resort, Small Laguna, Sabang, Puerto Gallera, Philippinen (21 Euro)

Four Points by Sheraton, Sandakan, Sabah, Borneo (64 Euro)

Alumbung Tropical Living Danao Beach, Panglao, Bohol, Philippinen (33 Euro)

Bagus Homestay, Permuteran, Bali (24 Euro)

Schlechteste Unterkunft:

Ananda Beach Hotel, Sanur, Bali (20 Euro)

Bestes Essen:

Nasi Campur im Warung Moro Seneng in Sanur, Bali

Pho und diverse Nudelgerichte in Hanoi, Vietnam

Selbstgekochtes in Neuseeland und Australien 😉

Tom Yam im Strassencafe gegenüber des Bangkok City Hotels und im Food Floor des Siam Centers

Singapore Fried Noodles, in diversen Strassencafes in Singapur

Schlechtestes Essen:

Vegetable Curry und Tempe in Pemuteran, Bali

Tauchgänge gesamt: 40

Schönster Tauchgang:

Barracuda Point, Sipadan Island, Sabah, Borneo

schlimmste Diarrhö ;-):

Robbe – Malapascua, Philippinen

Heike – Kota Kinabalu, Sabah, Borneo

wir beide in Nordindien….

schönste Erlebnisse:

Besteigungen des Vulkans Rinjani auf Lombok und des Mount Kinabalu auf Borneo

unsere ersten Tauchgänge und Tauchen am Sailrock und vor Sipadan Island

unsere zweite Nacht im Camper in Neuseeland am Fuße des Mount Cook

Arbeiten und Leben bei Skybury in Mareeba

Bootsfahrt mit Perama von Lombok nach Flores

unzählige Nächte, Abende und Morgen in unserem Camper in Australien

Besuch des Taj Mahal in Indien



Eine Nacht in Si Phan Don – Abstecher zu den 4000 Inseln im Mekong

22 12 2011

Am Donnerstag, den 15.12. erlebten wir eine weitere Busfahrpremiere: Erstmals über Nacht im Sleeper Bus hieß es, die 670 km von Vientiane nach Pakse weiter südlich zu bewältigen. 20 Uhr ging’s los, um 6 Uhr morgens sollten wir da sein. Diesmal allerdings keine bergige Gegend, sondern wir fuhren durch die flachen Mekong-Ebenen, die meiste Zeit an der Grenze zu Thailand entlang. Dass es eine einfache Strecke war, merkten wir relativ schnell, denn der Busfahrer raste wiedermal ganz schön los. Wir lagen also auf unserer Doppelliege (die vielleicht 1,20 breit ist, aber für zwei Personen reichen soll) und man sieht nix von der Straße, sondern hört nur ständig die Bushupe, als wenn der Fahrer jede Minute irgendwelche Menschen, Tiere oder andere Verkehrsteilnehmer von der Straße verscheucht. Draußen zieht die Lanschaft im Schnelltempo vorbei – entspannt ist anders! Als es nach der ersten schärferen Kurve dann auch noch anfing, durchdringend nach Pinkel zu stinken, hat vor allem Heike im Wechsel gebetet, die Fahrt unbeschadet zu überstehen bzw. am Ende nicht an einer Amoniakvergiftung zu sterben 😉 Leider hatten wir auch diesmal kein Glück mit den uns zugewiesenen Plätzen, denn diese lagen direkt an der Toilette und wir mussten die ganze Nacht mit dem erbärmlichen Gestank leben 🙁 .
Am Ende ging aber natürlich wie immer alles gut und wir kamen pünktlich 6 Uhr morgens in Pakse an. Was jedesmal nervt: Der Bus hält meistens nicht zentrumsnah, damit – so glauben wir zumindest – die ansässigen Taxi- und TukTuk Fahrer auch was davon haben, die Touris die restlichen Kilometer in die Stadt zu karren. So lagen unsere Rucksäcke auch schon auf dem Hänger einer Moped-Rikscha, als wir aus den Bus stiegen. Das Blöde ist, wenn man die Gegend nicht kennt, bleibt einem nicht viel übrig, dem TukTuk Fahrer zu vertrauen, dass er einen schon zum richtigen Ort bringt. Wir wollten in dem Fall zu einem Reise-Büro, wo wir unser Boot oder Busticket weiter zu den 4000 Islands buchen konnten. Er brachte uns dann auch zu einem der vielen in Pakse und wir konnten auch gleich ein Ticket mit einem Minibus buchen, der 7.30 Uhr losfuhr. Wir wären lieber mit dem Boot gefahren, aber der Typ, der uns das Ticket verkaufte, meinte, es gäbe kein Boot bzw. sehr teuer. Später stellte sich heraus, dass es sehr wohl ein Boot gibt, was von Pakse nach Si Phan Don fährt – täglich und nicht teuer. Irgendwie hatten wir es geahnt. Klar, dass er sein Minibusticket verkaufen wollte. Man kann halt niemanden trauen was sowas betrifft, entweder man kennt die möglichen Alternativen vorher oder muss sich mit dem abfinden, was einem vorgegaukelt wird. Diese Verarsche ist manchmal ganz schön nervig.
Nach 3,5 h weiterer Busfahrt kamen wir in Si Phan Don an und setzen mit dem Boot zur Mekong Insel Don Det über. Si Phan Don ist ein Archipel von Inselchen und Sandbänken im Mekong und wird in unserem Reiseführer als eines der Highlights von Laos angepriesen. Es liegt direkt an der Grenze zu Kambotscha und es gibt dort einige grössere Inseln, die bewohnt sind – die beiden bekanntesten sind Don Det und Don Khon. Es gibt eigentlich keine Straßen, kaum Verkehr (nur ein paar Mopeds) und es geht sehr ländlich zu. Auf Don Det gibt’s wie wir schnell feststellten fast nur Budget-Unterkünfte und wir mieteten uns in die bisher günstigste Hütte für umgerechnet 5 Euro/Nacht ein. Für eine Nacht geht das schonmal, aber länger wird schwierig.  Man kann mit solchen Budgetunterkünften sicher auch Glück haben, aber in unserem Fall war die Hütte dreckig und abgeranzt. Aus Mangel an Alternativen mieteten wir uns zwar dort ein, aber wer bessere Unterkünfte möchte, sollte definitiv Don Khon ansteuern.
Die Zeit auf der Insel vertrieben wir uns mit Fahrrad fahren und die tolle Landschaft bewundern, essen und lesen. Man kann dort auch diverse Touren unternehmen, zu Wasserfällen (es gibt dort die grössten in ganz Südostasien), kajaken oder versuchen, die seltenen Irrawaddy Delfine zu beobachten (Süsswasser-Flußdelfine). Wir haben leider nichts davon gemacht, schlichtweg weil wir am nächsten Tag schon wieder weg mussten (haben ein festes Date am 22.12. in Saigon mit unseren Freunden Martin und Anne, das uns momentan zur Eile antreibt). War aber auch ok für uns, denn uns hat dieser Ort nicht so umgehauen wie er im Reiseführer angepriesen wird. Ist alles ziemlich heruntergekommen und gammelig. Etwas zu sehr nach unserem Geschmack, aber den vielen anderen vor allem jungen Touris scheint es zu gefallen, und es muss wohl Kult sein, einmal auf Don Det gewesen zu sein. Den Haken können wir zumindest machen. Landschaftlich ist es zugegebenermaßen sehr idyllisch und kommt – glauben wir – auch gut auf den Bildern rüber.
Am nächsten Mittag (17.12.) ging’s dann wieder zurück mit dem Boot und Bus nach Pakse. Unser Plan war, von dort aus zurück nach Vietnam zu fahren, am liebsten mit dem Mai Linh-Express (Bus), von dem wir hörten, dass er eine eher ungewöhnliche aber streckenmässig kürzeste Route Richtung vietnamesische Highlands zurücklegt. In Pakse angekommen hieß es also das Büro finden, welches diese Bustickets verkauft. Und das ist auch immer wieder lustig: Man fragt jemanden nach einer bestimmten Adresse, zb nach dem Ticketbüro der Busfirma, und man wird in eine Richtung geschickt. Wir also mit unseren Rucksäcken die Strasse abgelaufen, nichts! Einen weiten Passanten gefragt, er uns in die entgegengesetzte Richtung geschickt hat, 2 Minuten Fußweg sollte es noch sein. Nirgendwo ein Ticketbüro! In einem (guten) Hotel gefragt, die wussten von nix, von Mai Linh noch nie was gehört. Irgendwann haben wir das Büro dann doch noch gefunden (und uns letztendlich für ein anderes Busunternehmen entschieden…) aber das war ein Spießroutenlauf! Keine Ahnung ob uns die Leute nicht verstehen und nur höflich sein wollten, aber sie schickten uns definitiv zielstrebig immer in irgendeine falsche Richtung. Dann haben wir uns in einem anderen Reisebüro nach einem Busticket erkundigt: Der Typ hat uns scheinbar überhaupt nicht verstanden und erstmal zu jeder Frage ja gesagt: Gibt’s einen Bus am Abend? Ja! Ist das ein Bus mit Sitzen? Ja! Oder doch ein Sleeper Bus? Ja! Wie lange dauert die Fahrt, wir glauben 12h? Ja! Sicher dass es 12 sind oder länger? Ja, länger! Oh man! Am Ende haben wir dem Typen nicht getraut und letztlich unser Busticket in einem indischen Restaurant erstanden bei einem Inder, der wesentlich besser Englisch gesprochen hat.
Das Einchecken im Hotel gestaltete sich danach auch schwieriger als gewohnt: Das Guesthouse war DER Tipp für Pakse im Lonely Planet, von daher kann man ja schon davon ausgehen, dass dort öfter mal ein Tourist auftaucht und dass der Mensch hinter der Rezeption zumindest ein wenig Englisch spricht. Aber weit gefehlt, unser Kontakt konnte nicht die einfachsten Worte und hat zur Abwechslung alles verneint! 🙂 Free room: Kopfschütteln, danach zeigte er uns die Preisliste. Toilet Paper: Kopfschütteln, Handtücher: Kopfschütteln. Am Ende hat sich rausgestellt dass er einfach nur nix verstanden hat und dass das Kopfschütteln genau das meinte. Mit unserem schönen „OhneWörterBuch“ konnten wir uns am Ende doch noch verständlich machen und bekamen was wir wollten, aber waren schon sehr witzige Situationen in Pakse (und wir dachten schon er will uns Klopapier verweigern 😉 ).
Am 18.12. ging’s früh morgens um 7 Uhr mit dem Bus zurück nach Vietnam, aber das ist ne andere schöne Geschichte 🙂 Zu Pakse selbst können wir nicht viel sagen, da wir nur auf der Durchreise waren und nicht viel von der Stadt mitbekommen haben. Es gibt hier über 20 Tempel zu besichtigen, aber wir benötigen momentan mal eine Tempelpause…

Coming next: Good Afternoon Vietnam – Zurück ins schlechte Wetter



Die wohl entspannteste Hauptstadt der Welt – Vientiane

21 12 2011

Am Dienstag, den 13.12. brachten wir unsere erste längere Busfahrt hinter uns: In knapp elf Stunden ging’s von Luang Prabang die 480 km südlich nach Vientiane. Der Bus kroch zunächst im Schneckentempo über Passstraßen durchs Bergland, jedoch wurden wir dabei mit atemberaubenden Ausblicken auf nebelverhangene Berge und später auf eine beeindruckende Karstlandschaft belohnt. Dort, wo man den Himmel sah, war er stahlblau! An den Berghängen sattes Grün und links und rechts immer mal wieder ein kleines Dorf, direkt am Abhang gebaut. Wir hatten vor unserer ersten Bustour schon gelesen, dass es den Einheimischen gern mal schlecht wird – gerade auf kurvigen Strecken. Und prompt fing die Dame neben uns an, sich in eine Minitüte zu übergeben. Na toll – warum müssen wir eigentlich immer Nachbarn von so etwas sein? Mittags machten wir eine längere Rast und das Essen war sogar inklusive. Wir befürchteten schon das Schlimmste, aber glücklicherweise kam die Tüte neben uns nicht mehr zum Einsatz :-).
Auf dem Weg nach Vientiane liegt die Stadt Vang Vieng, die bekannt dafür ist, dass man dort im bevorzugt alkoholisiertem Zustand per LKW-Reifen den Mekong befahren kann, sog Tubing. Opium-Tee und andere Happymacher-Drinks gibt’s ebenfalls an jeder Ecke und viele kommen dorthin, um ordentlich Party zu machen. Mist, dass wir davon zu spät erfahren haben.. 😉 Nee, nee – eigentlich klangen die Erzählungen von einem Münchner in Luang Prabang eher abschreckend für uns, sodass wir uns hier einen Zwischenstopp gespart haben. Laos Drogenpolitik ist jedoch definitiv ziemlich lasch, denn auch weiter südlich standen ähnliche Mixturen häufig neben Bier und Cocktails auf der Speisekarte und wurden sogar auf der Tafel vor dem Restaurant angepriesen…
Am Abend kamen wir durchgeschüttelt in Luang Prabang an und mieteten uns in die Villa Phasouk in der Nähe des Mekong-Ufers ein. Dann hieß es noch Wäsche zum waschen abgeben und ein nettes Restaurant suchen. Fündig wurden wir bei einem Franzose, bei dem Robbe seit langem mal wieder ein richtig gutes Thai-Curry vorgesetzt bekam. Ex-Kolonietourismus scheint im übrigen angesagt zu sein – sehr viele Franzosen sieht man hier!
Am nächsten Tag stand Sightseeing auf dem Programm. Wir besuchten am Vormittag den ältestes Tempel Vientianes, den Wat Si Saket. Obwohl wir schon eine Menge Tempel gesehen haben, hat sich dieser aufgrund der unzähligen Buddha-Statuen aus unterschiedlichen zeitlichen Epochen, die an den Seiten des Tempelgeländes stehen, gelohnt. Danach ging’s zum Patuxai, dem Pariser Arc de Triumphe nachempfundenen Triumphbogen, der mit Zement – gespendet von den USA – gebaut wurde, das eigentlich für den Flughafen vorgesehen war (den Flughafen gibts aber trotzdem, vielleicht sind die Landebahnen ja nicht so lang). Die Aussicht vom Dach des Bogens war weniger spektakulär aber dafür wehte oben ein kühles Lüftchen (wir hoffen dass wir erstmal dem schlechten Wetter entflohen sind, hier in Vientiane ist es endlich schön sonnig). Vom Triumphbogen gings weiter zum Pha That Luang. Das wichtigste Wahrzeichen Laos ist eine goldene Stupa, eingerahmt von Tempeln, die gleichzeitig für die wichtigste laotische Religion, nämlich den Buddhismus steht als auch für die Unabhängigkeit Laos.
Nach diesem anstrengenden Spaziergang in praller Sonne ging’s mit dem TukTuk zurück Richtung Mekong-Ufer, wo wir den Nachmittag wieder bei unserem Franzosen auf der Terrasse mit Lemon Soda, Papaya-Salat und guten Büchern verbrachten. So macht Reisen Spaß! Mittlerweile sind wir auch in unserer Reise „angekommen“, so fühlt es sich zumindest an. Wenig ist im voraus geplant, dh wir können uns einfach treiben lassen und spontan entscheiden, wie es weiter geht. Klar, der grobe Plan steht, aber die Details sind flexibel. Ist ein tolles Gefühl, so gar keine Verpflichtungen zu haben und das Leben zu genießen. Können wir nur empfehlen ;-)!
Nachdem es uns auf den Holzstühlen zu unbequem wurde, spazierten wir Richtung Mekong, der momentan in der Trockenzeit relativ wenig Wasser führt und an dessen Rändern es Sand ähnlich wie am Meer gibt. Bis zum Sonnenuntergang lagen wir am Flussufer, machten ein kleines Nickerchen und beobachteten später wie die Sonne unterging. Nach und nach füllte sich das Flussufer auch mit anderen Leuten, aber alles entspannt. Man wird als Touri hier ganz selten angequatscht, nicht angeglotzt, und wenn dich ein TukTuk Fahrer fragt, ob du ein TukTuk brauchst, und man verneint, bedankt dieser sich noch freundlich und lässt dich des Weges ziehen. Das ist so toll und entspannend, wir hoffen die Laoten behalten das bei! Und Vientiane ist als Hauptstadt in punkto Ruhe und Gelassenheit nicht zu toppen. Mit gerade mal 300.000 Einwohnern ist nicht viel los, und das spürten wir auch am Abend bei unserer nächtlichen „Bilderjagd“. Wir wollten den Triumphbogen und die Stupa fotografieren, und sind am Ende bestimmt 7 km gelaufen, weil gegen 22 Uhr einfach weder Taxi und TukTuk unterwegs waren, die uns zumindest zurück zum Hotel hätten bringen können. Auch die Straßen wie ausgestorben, schlimmer als in Luang Prabang. Es heißt wohl auch: Je weiter man in Laos‘ Süden kommt, umso ruhiger wird es. Können wir so weit bestätigen. Man muss auch nur mal den Teil „Gefahren und Ärgernisse“ in unseren Reiseführern, zb zwischen Vientiane und Dehli vergleichen: Vientiane – 8 Zeilen, in denen steht dass es eigentlich keine gibt / Delhi – 3 Seiten…
Nach unserem Gewaltmarsch waren wir dann auf jeden Fall bettreif und wären fast durstig nach Hause gegangen, weil wir kaum einen Shop gefunden haben, der um 23 Uhr noch geöffnet hat. Erinnert uns stark an unsere thüringische Heimatstadt 😉 !
Den zweiten Tag in Vientiane verbrachten wir am Pool eines 5-Sterne-Hotels, mussten zwar pro Kopf nen 10er „Eintritt“ zahlen, aber was solls, zum Mittag gabs dafür nur ne Suppe für 1,50 Euro. Laos ist nach unseren bisherigen Erfahrungen jedoch generell nicht so günstig wie man es von anderen asiatischen Ländern kennt. In den Tourigegenden zahlt man oftmals ähnlich viel für ein Essen wie in einem Berliner Restaurant, von daher lohnt es sich hier besonders, mit den Einheimischen in Straßencafes oä zu essen. Schmeckt eh mindestens genauso gut, wenn nicht noch besser. Eine Unterkunft bekommt man allerdings trotzdem sehr günstig.
Wir nutzten unseren Poolbesuch voll aus und verließen die Terrasse erst gegen Sonnenuntergang, da wir ohnehin um 19 Uhr zurück beim Hotel sein mussten, da wir dann für die Fahrt mit dem Nachtbus nach Pakse abgeholt wurden.
Unser Aufenthalt in Vientiane war zwar nicht spektakulär, aber dafür umso entspannter. Alle wichtigen Sehenswürdigkeiten kann man definitiv innerhalb eines Tages abhaken und für Leute mit hohem Blutdruck lässt sich dieser hier definitiv um einige mmHg senken! 🙂

Coming next: Abstecher zu den 4000 Islands im Mekong



Wat? Tempel über Tempel am Mekong – Luang Prabang in Laos

17 12 2011

Entspannt, entspannter – Laos! So hört man zumindest über das Land, und dass die Asienerfahrung hier am authentischsten sein soll. Wahrscheinlich hatten wir vor einigen Jahren noch gar keine Ahnung, wo Laos überhaupt geographisch einzuordnen ist, aber die Erzählungen über das kleine Land machten uns neugierig darauf, es zu erkunden.  „Eingequetscht“ zwischen Thailand und Vietnam zieht sich Laos als dünner Streifen bis nach Kambodscha im Süden. In Laos leben ca. 6,8 Mio Menschen, aufgeteilt auf 132 ethnische Gruppen. Genau wie Vietnam stand Laos lange Zeit unter französischem Einfluss, den wir als Europäer natürlich eher spüren als zb den Einfluss der Chinesen oder Khmer, die in der Geschichte ebenfalls eine große Rolle spielten. Momentan hat Laos den Status, in 2020 eines der 20 ärmsten Länder der Welt zu sein. Glücklicherweise weist es jedoch auch ein starkes Wirtschaftswachstum auf, was hoffentlich gegen diese Entwicklung strebt.
Wir landeten mit dem Flieger, einer kleinen Propellermaschine der Lao Airlines, am 9.12. abends in Luang Prabang, einer Stadt, die im nördlichen Teil Laos inmitten eines Berglands liegt. Luang Prabang hat gerade einmal 26.000 Einwohner und gehört aufgrund seiner bedeutenden Tempelanlagen und dem französischem Stadtflair mit tollen Häusern und Villen im Kolonialstil zum Weltkulturerbe. Die Stadt liegt direkt an der Flussmündung des Mekongs mit dem Fluss Nam Khan.
Das Prädikat entspannt würden wir sofort unterschreiben! Erstmal sind die Laoten extrem relaxte und friedvolle Menschen. Die Stimme erheben oder Aggressionen zeigen ist ihnen fremd und gilt in der Öffentlichkeit als Gesichtsverlust. Als Tourist wird man hier auch viel weniger „angequatscht“ und zum Kauf gedrängt als in allen bisher von uns besuchten asiatischen Ländern. Hier reicht ein “ nein danke“ endlich einmal aus. Am Ankunftsabend checkten wir in unser gebuchtes Hotel ein und hatten schon Angst vor nächtlicher Ruhestörung, da direkt gegenüber eine Bar liegt, die laute Musik spielte. Aber weit gefehlt: Als wir von unserer „Orientierungsrunde“ gegen kurz nach elf zurückkamen, war bereits Ruhe. In Laos gilt eine Sperrstunde um Mitternacht, was bedeutet, dass dann sowohl Touristen als auch Einheimische zuhause sein sollten. Deshalb schließen die Bars und Restaurants hier auch spätestens 23.30 Uhr, damit Angestellte und Gäste noch genügend Zeit haben, den Nachhauseweg anzutreten. Klar gibts auch hier wieder Geheimtipps, sprich Lokalitäten, die länger geöffnet haben, aber das sind eher die Ausnahmen und um elf sind wir momentan eh meistens schläfrig ;-). Die Abende sind hier ohnehin lang – gegen fünf geht die Sonne unter und um 18 Uhr ist es schon dunkel. Also genügend Zeit zum essen und trinken und trotzdem zum frühen Zubettgehen.
Und noch was ist gesetzlich geregelt, nämlich der Sex, den man erst dann haben darf, wenn man mit seinem Objekt der Begierde verheiratet ist. Öffentliche Kuscheleien sind ebenfalls verpönt, aber da hatten wir uns bereits in Indien dran gewöhnt.
Wir wollten eigentlich zunächst drei Nächte bleiben, verlängerten dann jedoch um eine Nacht, da es uns sehr gut gefallen hat und wir wieder mal auf besseres (Foto-) Wetter warten mussten. Die letzten beiden Nächte wohnten wir im Mekong River View, einer sehr empfehlenswerten und preiswerten Unterkunft, die wir zufällig entdeckt haben. Geführt wird das Guesthouse von einer Laotin und ihrem deutschen Mann Jup. Jup ist seit 2010 mit seiner Laotin verheiratet, die beiden haben mittlerweile einen kleinen Sohn und er kommt jeden Monat mind. für eine Woche nach Luang Prabang, um mit seiner Familie zusammen zu sein. Ein ganz netter, gutmütiger Kerl war das, der uns sogar zu einem Stück aus Deutschland importiertem Stollen einlud. Lecker!
Und da wir direkt beim Essen wären: Auch kulinarisch hat Laos eine Menge zu bieten. Reis und Nudeln sind wie meistens Grundnahrungsmittel, aber drum herum gibt’s auch einiges Neues zu entdecken. An jeder Ecke wird leckeres Fleisch und Fisch gegrillt, und am ersten Abend gabs für uns auch direkt ein laotisches Barbecue: Mitten im Tisch befindet sich ein Behältnis für Holzkohle, darauf kommt ein Grill, auf dem Fleisch und Fisch gegrillt und rundherum eine Bouillon gegossen wird, in der Nudeln, Eier und verschiedenes Gemüse erwärmt wird. Dazu gibts natürlich noch einen Dip, Chilis, Knoblauch und eingelegtes Gemüse. Logo, dass das äußerst lecker geschmeckt hat :-). Am letzten Abend haben wir dann ein Picknick vor unserem Zimmer gemacht und dafür allerlei Leckereien auf einer wahren Fressmeile eingekauft, die wir leider erst am letzten Abend entdeckt haben. Und französische Pfannkuchen mit Creme de Vanille gabs als Nachtisch noch dazu! Naja, ist ja bald Weihnachten, aber danach muss der Speck wieder weg.
Was haben wir außer Essen sonst noch getrieben? Am ersten und letzten Tag haben wir uns jeweils Fahrräder ausgeliehen und Luang Prabang erkundet. Es ist eine total gemütliche Stadt, mit vielen französischen Cafés, einem Nachtmarkt und natürlich den unzähligen Tempelanlagen. Luang Prabang ist ein buddhistisches Glaubenszentrum und man sieht viele Mönche in ihren orangefarbenen Gewändern (und oftmals mit Regenschirm als Schutz vor der Sonne) die Straße entlang schlendern.  Beindruckend war auch die allmorgendliche Almosengabe an die Mönche durch die Bewohner der Stadt. Das ist nicht etwa notwendig, weil die Mönche kein Geld haben, sich Lebensmittel zu kaufen, sondern sie sollen sich dadurch vollkommen auf ihre geistige „Arbeit“ konzentrieren können, ohne Gedanken daran zu verschwenden, was heute auf den Tellern landet (die Armen :-), nur gut, dass die meisten nur einige Monate als Mönch im Tempel bleiben). Überschattet wurde das Spektakel im Morgengrauen nur durch die dämlichen Touris, die die Mönche vor ihrer Nase mit Blitzlicht fotografiert haben. Bei so viel Un-Sensibilität und Hohlsinn haben uns wieder mal die Worte gefehlt…
An den restlichen Tagen haben wir uns ein Motorrad ausgeliehen (eine 125er, irgendeine chinesische Marke, Robbe hat sich gefreut wie ein Kind 🙂 ) und haben die Wasserfälle Kuang Si und Tat Se besucht. Erstgenannter liegt ca. 32 km von der Stadt entfernt und man kommt vorbei an einem Bärengehege, bevor man  die Wasserfälle bis zum Ursprung erklimmen kann. Der zweite besuchte Wasserfall, Tat Se, liegt etwas näher, man muss jedoch noch ca. 10 Minuten mit dem Boot fahren, um ihn zu erreichen. Landschaftlich eine super schöne Strecke, sowohl per Boot als auch auf der Straße! Auf dem Weg dorthin kommt man im sog. Elephant-Village vorbei, wo frühere Arbeitselefanten als touristische Attraktion, sprich zum Reiten, Waschen, Füttern „zur Verfügung“ stehen. Auf unseren bisherigen Reisen hatten wir keine Lust, auf Elefanten zu reiten oder sonstiges mit ihnen zu machen, da uns die Viecher immer leid tun und wir gemischte Gefühle haben, sowas zu buchen. Auf der anderen Seite wissen wir auch, dass es tausende „arbeitslose“ Elefanten gibt, die früher in der Landwirtschaft, im Bau oder sonst wo eingesetzt wurden und denen es heute viel schlechter gehen könnte als täglich kreischende Touris auf ihren Rücken zu tragen. Wenn die Tiere dabei ordentlich behandelt werden, haben wir ja nichts dagegen, wenn die Betreiber sich eine goldene Nase verdienen, aber das weiß man eben nicht, wenn man so ein Camp nur kurz besucht, und deshalb sind wir da eher zurückhaltend.
Bei den Wasserfällen musste Heike wieder mal Geduld beweisen, da Robbe mit seinem Stativ ein paar Langzeitbelichtungen testete. Die Geduld hat sich aber gelohnt wie wir finden, sind ein paar tolle Fotos rausgekommen.
Ach ja, und am letzten Tag haben wir noch eine Mekong-Bootsfahrt gemacht, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Scheen war’s!
Unser erster Eindruck von Laos ist auf jeden Fall sehr positiv: Entspannte Leute, lecker Essen, tolle Landschaft und relaxter Umgang mit den „Farangs“. Das Wetter in Luang Prabang war nach wie vor nicht so prickelnd, erst am letzten Tag zeigte sich die Sonne, aber dann wurde es umso schöner. Man kann von hier aus auch noch viele Trips weiter Richtung Norden zu den Bergdörfern unternehmen, aber da es momentan wirklich ganz schön kalt wird (besonders in der Nacht) haben wir uns entschlossen, das für den nächsten Besuch aufzuheben und weiter Richtung Süden zu fahren. Am 13.12. ging’s deshalb morgens früh um 8 mit dem Bus gen Hauptstadt.

Coming next: Laos‘ Hauptstadt Vientiane