Tour durch die Atherton Tablelands und ein glückliches Händchen bei der Jobsuche

13 01 2013

Ja, wir geben es zu: Lang lang haben wir hier nichts mehr von uns hören und sehen lassen…..Das liegt vor allem daran, dass wir momentan zur hart schuftenden australischen Bevölkerung gehören und an den ohnehin viel zu kurzen Abenden oder am WE schlichtweg zu faul und fertig sind, unsere Erlebnisse aufzuschreiben.
Nichts desto trotz ist seit den verrückten drei Tagen im australischen Wassermelonenoutback einiges passiert und so springen wir knapp 3 Monate zurück in den Oktober, wo wir nach dem Ausflug ins Selbige wieder in Mareeba, einem Städtchen in den Atherton Tablelands landeten. Dort steuerten wir zunächst erneut unseren wunderschönen Campingplatz Granite Gorge an. Bei unserem ersten Besuch dort mussten wir die Zelte überstürzt abbrechen, bevor wir sie überhaupt richtig aufgebaut hatten (im wahrsten Sinne des Wortes war es so – gerade als Anne, Robbe und ich dabei waren, unsere Plane aufzustellen, kam der Anruf bezüglich des Jobs). Diesmal hatten wir endlich Zeit, uns in der Umgebung umzusehen, einen Spaziergang über die riesigen Granitfelsen zu unternehmen, im Fluss baden zu gehen und die süssen Rockwallabies zu streicheln, die dort in einer großen  Kolonie leben. Tagsüber halten sie sich zumeist im Schatten der Felsen auf, nachts jedoch überfallen sie den Campingplatz auf der Suche nach Essbarem. Da muss man schon aufpassen, dass man keines der Viecher umrennt, wenn man sich im Dunkeln auf den Weg zur Toilette begibt.
Obwohl wir die schöne Umgebung genossen, blieb das Problem Arbeitssuche bestehen. So machten Robbe und ich mich direkt am Montag, den 22. Oktober noch einmal auf, die Farmen rund um Mareeba erneut abzufahren. Nach gefühlten 50 Absagen fuhren wir zum Skybury Coffeecenter+Farm. Da ich nach den vielen Absagen bereits die Hoffnung aufgegeben hatte, blieb ich im Auto sitzen – aber wer hätte es gedacht, nach einigen Minuten kam Robbe zurück mit der hoffnungsvollen Aussage, dass dort vielleicht Arbeit für uns wäre und wir für alle Fälle unsere Daten und Telefonnummer hinterlegen sollten. So bewegte auch ich mich natürlich noch raus aus dem Auto, um den bestmöglichsten Eindruck eines hartarbeitenden deutschen Paares zu hinterlassen  ;-). Marian, die Frau des Big Boss, erklärte uns, dass evtl. neue Arbeiter gebraucht werden und dass sie sich ggf. in den nächsten Tagen bei uns meldet.
Tja, und irgendwie haben wir immer großes Glück, denn noch am selben Tag rief Marian an und überbrachte die frohe Botschaft, dass wir in der folgenden Woche Montag anfangen könnten zu arbeiten. Dass sich diese Farm als absoluter Glücksgriff entpuppte und wir aus anfänglich geplanten 4 Wochen nun schon 11 Wochen hier sind und noch 3 weitere Wochen folgen werden, ahnten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht….
Mit der Jobzusage in der Tasche konnten wir die verbleibenden freien Tage umso mehr genießen und entschieden uns, eine Tour durch die Tablelands zu unternehmen. Wir waren bereits während unseres ersten Australien-Aufenthalts hier und sehr von der Gegend, den Bergen, Seen, Flüssen und Wasserfällen begeistert. Anne ließen wir auf den Campingplatz zurück – sie wollte ihre freien Tage lieber geruhsam verbringen und da sie in sehr guter Obhut der kautzigen Campmutter war, machten wir uns keine Sorgen um ihr Wohlergehen.
Unser erstes Ziel war allerdings erst einmal die City, wir machten uns auf nach Cairns, um zu shoppen und Jessica und Ben zu besuchen, die mit uns auf der Wassermelonenfarm gearbeitet hatten. Wir verbrachten einen netten Abend mit den beiden in deren Hostel und schwelgten noch einmal in Erinnerungen an unseren Ausflug ins Melonen-Outback. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen gings nochmal zum Shoppen (ja, wir hatten Nachholbedarf ;-)) und danach 20 km südlich von Cairns zur Walsh’s Pyramide, einem 922 Meter hohem Berg, den man besteigen kann und von dessen Spitze aus man einen tollen Blick auf die Tablelands, Cairns und das Meer hat.
Pah, dachten wir uns – da hatten wir schon andere Herausforderungen gemeistert, auch wenn das Infoschild besagte, dass selbst der fitte Wanderer ca. 4 bis 6 Stunden für Auf-und Abstieg benötigt und der Weg anspruchsvoll sei. Wir marschierten also los und ganz schnell wurde auch uns klar, was wir hier vor uns hatten – nämlich tatsächlich eine extreme Steigung und schon nach wenigen hundert Metern legten wir eine Zwangspause ein, um unsere auf Hochtouren klopfenden Herzen zu beruhigen. Aber umkehren und aufgeben war keine Alternative, und so quälten wir uns weiter den Berg hinauf und es war wirklich extrem anstrengend. Nach ca 2,5 h Quälerei kamen wir endlich oben an und wurden mit einem fantastischen Ausblick belohnt. Runter ging’s dann logischerweise leichter, aber auch das zog sich hin und wir waren froh als wir nach insgesamt knapp 4 Stunden wieder beim Auto waren.
Später fanden wir heraus, dass es einmal pro Jahr ein Rennen hoch zum Gipfel der Pyramide gibt vom nahegelegenen Ort Gordonvale aus; die schnellsten Läufer meistern den Auf- und Abstieg inkl. Lauf zum Start-und Zielpunkt in Gordonvale in 1,5 h – einfach nur verrückt!
Von der Walsh’s Pyramide ging’s dann schweißgebadet direkt zum Lake Eacham, einem wunderschönen, klaren See vulkanischen Ursprungs, wo wir unseren müden Gliedmaßen die nötige Abkühlung gönnten.
Nach einer Nacht auf einem kostenfreien Campspot in Kairi, inmitten von ausschliesslich Trucks die dort ebenfalls die Nacht verbrachten, gings am nächsten Morgen zum Lake Tinaroo, einen recht großen, künstlich angelegten See nahe Atherton. Wir frühstückten dort und relaxten am Ufer, bevor es nochmal zum Lake Eacham ging, wo wir zufällig Brad Pitt und Layne Beachley (aka Scott und Angela, auf dem Mission Beach Festival, wo Klaus, äh Robbe die beiden kennenlernte, gings feucht-fröhlich zu…) wieder trafen und mit den beiden netten Australiern einen entspannten Nachmittag verbrachten. Die Beiden sind mit einem bestens ausgestatteten Camper-Bus auf Australientour und haben zudem zwei kleine Mopeds auf dem Anhänger dabei, mit denen sie durch die Gegend cruisen. Stilvoller kann ein Camperdasein kaum sein! Die beiden luden uns auch gleich zu sich nach Hause an die Sunshine Coast ein und versprachen uns einen privaten Surfkurs (die beiden sind leidenschaftliche Wellenreiter) ;-). Da lassen wir uns natürlich nicht zweimal bitten…
Nachdem die beiden weitergezogen sind, haben wir den Abend am See ausklingen lassen und sind danach zu einem anderen kostenlosen Campingplatz kurz nach dem Örtchen Tolga gefahren, wo wir die Nacht verbrachten.
Am nächsten Tag ging’s zurück zu Anne auf den Granite Gorge Campingplatz, die sich ohne uns tatsächlich bereits gelangweilt hatte, und wir relaxten dort noch die Tage bis zum Arbeitsbeginn am Montag, den 29.10. bei Skybury. Am Sonntag zogen wir bereits in eines der beiden Sharehäuser der Farm ein und obwohl wir es zu Anfang ziemlich basic und alt empfanden, richteten wir unser Zimmer letztlich schön heimelig ein und fühlten uns bereits am ersten Abend wohl in unserer neuen Bleibe. Anne ließen wir erneut auf dem Granite Gorge Campingplatz zurück jedoch nicht ohne zu versprechen, dass wir schnellstmöglich versuchen, auch ihr Arbeit und Unterkunft bei Skybury zu besorgen.

Coming next: Welcome to Skybury – unsere ersten Wochen im Australia Coffee Center

 



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