Mehr als eine Reise wert – Abschied von Südostasien in Kuala Lumpur
15 03 2012Am 1.03. erwachten wir morgens zum mittlerweile viertem Mal in Kuala Lumpur, der Hauptstadt von Malaysia. Kuala Lumpur meint zu deutsch „schlammige Flussmündung“ und liegt 35 km von der Westküste der malayischen Halbinsel entfernt am Zusammenfluss der Flüsse Gombak und Klang. Die Stadt bedeckt eine Fläche von 243,65 km² und hat 1.475.337 Einwohner (Stand 2010), womit sie nach dem zur Metropolregion Kuala Lumpur gehörenden Subang Jaya die zweitgrößte Stadt Malaysias ist.
Die städtische Bevölkerung besteht zu 52 % aus Chinesen, 39 % Malaien und 6 % Indern. Hinzu kommen Araber, Sri Lanker, Europäer, Indonesier, Philippiner und und und. Aufgrund der Vielfalt der Kulturen sind die verschiedensten Religionen vertreten – man sieht Minarette der Moscheen, christliche Kirchtürme, chinesische Pagoden und indische Tempel in der gesamten Stadt verteilt.
Neben beeindruckenden alten Gebäuden prägen auch viele Hochhäuser das Stadtbild – und vor allem die Petronas Towers sind allgegenwärtig und fallen beim Streifzug durch KL immer wieder ins Blickfeld.
Als wir am Morgen unseres ersten Tages in KL das Hotel verließen und uns ins Getümmel stürzten, überkam uns beide ein seltsam beschwingtes Gefühl der Vorfreude auf die nächsten Tage und wir merkten wieder mal, dass wir zwar die Natur lieben, aber gleichermaßen die Atmosphäre und Annehmlichkeiten einer großen Stadt zu schätzen wissen und uns jedes Mal auch hier pudelwohl fühlen. Und Kuala Lumpur ist wirklich eine wahnsinnig tolle Stadt, das haben wir bei unserem Besuch aufs Neue festgestellt. Sie ist sehr modern, man kann wahnsinnig gut shoppen, es gibt soviel zu sehen und zu entdecken – da kommt einem Berlin fast kleinstädtisch dagegen vor. So nutzten wir auch den ersten Tag, um nochmals die Hauptsehenswürdigkeiten abzulaufen: Wir waren in Chinatown, spazierten dort durch die schmalen Einkaufsgassen und besuchten einige wunderschöne Tempel. Danach durchstreiften wir Little India, wo wir zu einem Spottpreis leckere Samosas und gefüllte Blätterteigtaschen zum Mittagessen verspeisten. Danach ging’s zur Masjid Jamek, der Moschee am Zusammenfluss der Flüsse Gombak und Klang und zum Merdeka Square, wo anlässlich der Unabhängigkeit Malaysia von Grossbritanien 1957 die malaiische Fahne gehisst wurde. Anschließend spazierten wir zu den Petronas Towers, die – obwohl wir sie nun zum vierten Mal besucht haben – immer wieder wahnsinnig beeindruckend sind. Sie sind die höchsten Zwillingstürme der Welt und gemeinsam das siebthöchste freistehende Gebäude der Welt (insgesamt 452 m). Im Inneren findet man ua eines der größten Einkaufszentren Malaysias, das Suria KLCC, dem wir natürlich ebenfalls noch einen kurzen Besuch abstatteten.
Mit dem Taxi ging’s dann zurück zum Hotel, wobei wir mehr im Stau standen als gefahren sind. Taxifahren in KL sollte man nur bis 17 und dann wieder ab 20 Uhr, dazwischen ist es ratsamer, die Beine (oder den Skytrain) zu benutzen, um kein Vermögen an den Taxifahrer zu bezahlen bzw um irgendwann auch anzukommen. Taxifahren an sich ist in KL teurer als zb in Bangkok, das hatten wir fast vergessen. Nach einem kurzen Zwischenstopp im Hotel ging’s dann noch auf die Fressmeile in Bukit Bintang, wo Robbe wohl den größten Thai-Curry-Pot seines Lebens vorgesetzt bekam und Heike feststellte, dass man anscheinend erst aus Thailand ausreisen muss, um ordentlich scharfes Thaifood ohne Rücksicht auf Verluste zu bekommen. Während Robbe mal wieder ohne mit der Wimper zu zucken den teuflisch scharfen Papayasalat in sich reinschlang, haben bei mir nur noch Eiswürfel im Mund geholfen, damit der Schmerz zumindest kurz nachlässt (wir wissen ja, dass Wasser nicht gegen Schärfe hilft, somit wurde es am Ende auch noch viiiel schlimmer 😉 ).
Am nächsten Tag standen wir früh auf, um einen Ausflug nach Melaka zu machen – dazu aber im entsprechenden Blogeintrag mehr! Am Abend kamen wir im strömenden Regen zurück nach KL und verbrachten den restlichen Abend gezwungenermassen im Hotelzimmer, weil es einfach nicht aufhören wollte zu regnen und wir keine Lust hatten, unsere Regencapes rauszuholen. Während unserer drei Tage in KL war der Wetter-Tagesablauf immer gleich: Wir starteten mit strahlendem Sonnenschein am Morgen, im Laufe des Nachmittags wurde es immer heißer und schwüler und abends gegen sechs/sieben gab es einen Schauer, der außer am zweiten Tag jeweils nur von kurzer Dauer war. Nach dem Beginn des Regens konnte man fast die Uhr stellen!
An unserem letzten Tag in KL erlagen wir schließlich nochmal der Shoppingverführung und verbrachten eigentlich den halben Tag in Shoppingcentern, die so groß und verschachtelt sind, dass man Probleme hat, wieder hinaus zu finden. Gern werden diese auch mit integrierten Vergnügungsparks ausgestattet, sodass man in einer Achterbahn sitzend durch die Etagen jagen kann.
Beim Friseur waren wir auch nochmal, der diesmal aber zu ambitioniert war und vor allem Robbe eine wirklich interessante Frisur gestylt hat 😉
Am Nachmittag besuchten wir noch die Nationalmoschee und durften uns – mit Umhang und Kopftuch bekleidet – wie echte Muslime fühlen. Tja, und dann brach auch schon unser letzter Abend in Südostasien an – der erstmal mit einem Marsch entlang eines vierspurigen Highways begann. Robbe wollte noch Fotos am Lake Titiwangsa machen und obwohl es von der Skytrain-Station bis zum See nur 2,5 km waren, fanden wir uns dank GPS – Navigation (Route für Fussgänger – Danke Google Maps, dass du uns umbringen willst!) an eben dieser Autobahn auf dem Standstreifen wieder. Einen Weg zurück gabs nicht wirklich und so mussten wir da durch – ein Spaziergang ist was anderes.. Irgendwann heil am See angekommen wurden wir dann noch ordentlich von Moskitos gepiesackt und zu guter Letzt haben wir ewig auf ein Taxi gewartet, denn zurück laufen war keine Option. Den letzten Abend hatten wir uns anders vorgestellt, aber was tut man nicht alles für gute Fotos…Irgendwann hatte dann doch noch ein Taxifahrer Mitleid mit uns und fuhr uns zu den Petronas Towers, weil wir diese nochmal bei Nacht bewundern wollten. Hier haben wir dann auch endlich auf unseren Abschied und unsere Zeit in Südostasien angestoßen. Die knapp 4 Monate vergingen wie im Flug, aber wir hatten eine wunderbare Zeit hier! Für uns ist und bleibt Südostasien eines unserer liebsten Reiseziele, wir fühlen uns unglaublich wohl hier, genießen das leckere Essen, die Freundlichkeit der Menschen, die Traumstrände, die Metropolen und das unbeschwerte Leben. Wie ahnen, dass nun eine neue, andersartige Etappe unserer Reise anbricht und wir schauen darauf mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Kuala Lumpur war definitiv nochmal ein Highlight und der krönende Abschluss unserer Zeit hier.
Nach einer kurzen Nacht ging’s dann also am Sonntag, den 4.03. morgens um 8.40 Uhr mit Air Asia nach Christchurch in Neuseeland.
Coming next: Gebeuteltes Christchurch und der Beginn einer neuen Reiseetappe
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