Ausflug nach Melaka

15 03 2012

Am 2.03. machten wir von KL aus einen Ausflug nach Melaka. Mit heute ca 370.000 Einwohnern liegt Melaka an der Westküste Malaysias, etwa 200 km nordwestlich von Singapur, an der sog. Straße von Malakka zwischen der malaiischen Halbinsel und der Insel Sumatra. Diese Meerenge war von jeher zwingende Durchfahrt für die Handelsschifffahrt von Indien nach China. Noch heute passieren ca. 2000 Containerschiffe diese Durchfahrt täglich.
Melaka besitzt einen natürlichen Hafen, der von einem Ring kleiner Inseln vor Stürmen geschützt ist. Früher war dieser ein florierenden Handelshafen, in dem Araber, Inder und Chinesen ihre Waren tauschten. Lange war Melaka chinesische Kolonie, bevor im 16. Jh die Stadt unter portugiesische Herrschaft fiel. Nach den Portugiesen kamen die Niederländer, die die Stadt knapp 200 Jahre beherrschten. Bis zur Unabhängigkeit 1957 gehörte die Stadt wie die gesamte malaiische Halbinsel dann noch zum britischen Kolonialreich. Der Hafen von Melaka wurde von Singapur als wichtigster Hafen in der Gegend abgelöst, da er im Laufe der Zeit mit Sand unterspült wurde und für Überseeschiffe nicht mehr genügend Tiefgang aufweist. Die Stadt selbst ist jedoch heute Weltkulturerbe und man kann dort auf den Spuren ihrer wechselhaften Geschichte wandeln. Melaka wird aufgrund derer auch oft als die „Seele“ Malaysias bezeichnet.
Unser Trip nach Melaka startete früh am Morgen – um sechs Uhr standen wir auf und fanden uns noch vor 7 Uhr am Busbahnhof ein, nur um zu hören, dass der nächste Bus erst 9 Uhr fahren sollte. Na toll, da hätten wir 2 Stunden länger schlafen können! Eine nette Frau gab uns dann jedoch den Tipp, zunächst bis Seremban zu fahren und dort umzusteigen. Gesagt – getan, alles hat super geklappt und gegen 10.30 Uhr kamen wir in Melaka auf dem riesigen, neuen Busterminal etwas außerhalb der Stadt an. Da war das frühe Aufstehen doch nicht umsonst. Mit dem Taxi fuhren wir direkt zum Stadthuys, der früheren Residenz des Gouverneurs. Das Gebäude wurde im 17.Jh von den Niederländern gebaut und ist wohl das älteste holländische Gebäude in den ehemals östlichen Kolonien. Danach durchstreiften wir den sehr gut erhaltenen, malerischen Chinatown, wo viele Tempel, Moscheen und alte chinesische Häuser zu besichtigen sind. Es gibt dort zudem viele süße Läden wo man tolle Sachen kaufen könnte, wenn man eine Möglichkeit hätte, diese danach auch zeitnah nach Hause zu transportieren (daran scheitert es bei uns ja leider immer). Positiv überrascht haben uns auch die vielen originellen Restaurants und Cafés, wo es sich sehr gut aushalten lässt (außer das Robbe seinen Cappucino mit Entkalkungsmittelzusatz bekommen hat…mhh, lecker ;-))
Nach der Mittagspause waren wir im Meeresmuseum, welches in einem beeindruckenden portugiesischen Holzschiff untergebracht ist, welches auf dem Weg nach Europa vor der Küste Melakas sank. Danach ging’s noch zur St. Paul’s Church, von der jedoch nur noch Ruinen übrig sind,  bevor wir – ambitioniert wie wir momentan sind – den 3,5 km langen Weg bis zum Busterminal per Pedes zurücklegten (keine Ahnung auf welche bescheuerten Ideen wir manchmal kommen, vor allem nachdem wir bereits mind. 10 km innerhalb der Stadt zurückgelegt hatten..) Man, waren wir froh, als wir endlich irgendwann im Bus zurück nach KL saßen. Unsere Füsse müssen sich nach wochenlangen Sandboden erstmal wieder ans harte Straßenpflaster gewöhnen!
Der Ausflug nach Melaka war zwar sehr kurz, aber hat sich definitiv gelohnt. Die alte Stadt ist malerisch und hat uns sogar etwas besser als Georgetown gefallen.

Coming next: Mehr als eine Reise wert – Abschied von Südostasien in Kuala Lumpur



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