Kulinarische Genüsse zum Selbermachen auf dem ausgestorbenen Koh Lanta und Zwischenstopp auf Malaysias Top-Touristenziel Langkawi
11 05 2013Keine Ahnung, ob wir jemals glaubten, Reisen von A nach B in Thailand ist angenehm! Mittlerweile sind wir der Auffassung, dass es besser ist, acht Stunden in einem öffentlichen Bus auf den Philippinen zu sitzen als in Thailand mit Minibus und Co. unterwegs zu sein. Aus der geplanten Ankunftszeit auf Koh Lanta, nämlich 10 Uhr vormittags, wurde letztlich 15.30 Uhr nachmittags – also 5,5 Stunden später! Vielleicht liegt es auch daran, dass wir mittlerweile schon so lange unterwegs sind und einfach keine Lust mehr auf solche ewigen Fahrten haben, aber wir waren mal wieder bedient….
Die Nachtfähre von Koh Phangan zum Festland war wie immer sehr entspannt, außer dass wir das komplette Betten-System durcheinander brachten, weil wir uns nicht auf unsere wie auf den Ticket notierten, zugewiesenen Betten legten. 😉 Nachdem wir denjenigen, die eigentlich unsere Betten zugewiesen bekamen, sagten, sie sollen sich irgendein anderes Bett aussuchen, es sei hier nicht so streng, kam die Lawine ins Rollen. Wider Erwarten füllte sich nämlich das komplette Boot und somit alle Betten und da ja irgendwann alle falsch lagen, kam es zu dem ein oder anderen Streit um ein bestimmtes Bett. Oh-oh, verantwortlich waren wohl wir für die Misere, aber letztlich sind wir ja im Uuuurlaub und alle waren ganz entspannt und suchten sich irgendwo anders ein freies Bett. 😉
Gegen 5 Uhr erreichte die Fähre den Hafen, wir wurden mit einem Taxi zu einer Travel Agency gebracht und durften dort ca. 1,5 Stunden warten, bis es um 7 Uhr mit einem Minibus bis Krabi weiterging. Dort gegen 9 Uhr angekommen, sagte man uns, dass der nächste Minibus erst 11 Uhr nach Koh Lanta startet, es wäre ja jetzt Off-Season und es seien nicht so viele Touris unterwegs. Mit uns im Bus saß allerdings noch ein Mann, der ebenfalls nach Koh Lanta wollte, jedoch nicht wie wir aussteigen musste sondern weiter mit dem ursprünglichen Minibus fahren durfte. Das soll mal einer verstehen…
So hieß es wieder 2 Stunden warten und Zeit totschlagen. Gegen 11 Uhr holte uns ein anderer Minibus ab, der uns wiederum zu dem Minibus brachte, mit dem wir weiter nach Koh Lanta fahren sollten. Dieser wiederum fuhr später bestimmt noch zwei mal an dem Reisebüro vorbei, wo wir gewartet hatten, also auch diese Aktion total sinnlos.
Im endgültigen Minibus nach Koh Lanta sitzend kreiste dieser noch fünfmal im Carrée durch Krabi und wir verstanden die Welt nicht mehr, was um Himmels Willen der Fahrer noch vorhatte.
Irgendwann ging es dann endlich Richtung Koh Lanta, aber auch diesmal nicht ohne Unterbrechungen und kurzen Pinkel-Stopps – aber diese nur für den Fahrer – wir Passagiere wurden nicht einmal gefragt, ob wir auch mal rausmüssen. Willkommen beim thailändischen Touristen-Transport, Service wird hier großgeschrieben…!
Um dann endgültig auf Koh Lanta zu kommen, muss man zudem zwei kurze Auto-Fährfahrten absolvieren, was wiederum eine Weile dauerte. Endlich auf der Insel angekommen gab es zu guter Letzt noch Diskussionen zwischen dem Fahrer und einigen unserer Mitreisenden, ob diese nun direkt zu ihrem Hotel gebracht oder irgendwo auf halber Strecke rausgeschmissen werden (was mal wieder absolut bescheuert war, am Ende fuhren wir an Hotels vorbei, wo einige hin wollten, aber schon früher rausgeschmissen wurden und dort natürlich direkt ein Taxi bereit stand, üble Abzocke a la Thailand!). Am Ende war das Ganze nur noch nervig, unser Fahrer total unfreundlich, die anderen Reisenden ärgerlich und wir hatten die Schnauze komplett voll.
Solche schlechten Erfahrungen mit Transfers haben wir lange nicht mehr gemacht, und die Thais, die uns während dieses Aufenthalts im Land des Lächelns begegnet sind, waren oftmals recht rüde und unfreundlich. Das hatten wir so nicht in Erinnerung und waren doch ein klein bisschen enttäuscht darüber.
Schon bevor wir auf Koh Lanta ankamen wussten wir, dass dort ab Ende April die Nebensaison aufgrund des nahenden Monsuns beginnt. Wir erhofften uns deshalb ordentliche Discounts bei den Zimmerpreisen. Endlich bei unserem angepeilten Hotel angekommen, checkten wir für eine Nacht in ein schönes grosses Bungalow mit Klimaanlage ein, was uns 800 Baht, dh um die 20 Euro kostete. In der Hochsaison werden dieselben Bungalows für 2400 Baht (dh um die 60 Euro) vermietet!! Am nächsten Tag machten wir uns nochmals auf Bungalowsuche um ggf. noch etwas anderes direkt am Meer zu finden, stellten aber schnell fest, dass mind. 50 % der Ressorts in der Nebensaison schließen und wir also gar keine soo große Auswahl haben. Auch bei unserer ersten Fahrt mit dem Roller über die Insel wurde deutlich, dass mehr als die Hälfte der Restaurants, Bars und Läden bereits geschlossen hatten und einige Strassenabschnitte wahren Geisterstädten glichen. Wir haben definitiv nichts gegen leere Strände und wenige Touristen, aber das gleich die halbe Insel dicht macht und man sich regelrecht auf die Suche nach geöffneten Restaurants, Reisebüros oder auch Sportbars begeben muss, finden wir im momentanen Stadium unserer Reise nicht so dolle. Die beiden Champions League Halbfinal-Rückspiele mussten wir aufgrund des Mangels an einer Sportsbar per Computer-Livestream schauen (was glücklicherweise super geklappt hat) und zum Essen sind wir jeden Abend in unser Hotelrestaurant gegangen, was Gott sei Dank einen super Koch hatte!
Da wir 2011 bereits auf Koh Lanta waren, gab es für uns diesmal nicht mehr allzu viel Neues zu entdecken. Unser absolutes Highlight war der Thai-Kochkurs, den wir an einem Vormittag als Privatstunde bei einer netten Thai-Köchin absolvierten. Wir lernten, unsere Thai-Lieblingsgerichte zu kochen – Som Tam (Papayasalat), Tom Yam (klares, scharfes Süppchen mit SeaFood) und Red Curry. Zunächst gab es eine Einweisung in die benutzten Kräuter und Gemüsesorten und später durften wir, nachdem unsere Köchin die Gerichte vorgekocht hatte, uns selbst darin probieren. Und was wir da fabriziert hatten, war super lecker und hat definitiv so geschmeckt, wie wir es viele Male zuvor in Thailand vorgesetzt bekamen. Das eigentliche Kochen ist nämlich sehr einfach – im Gegensatz zu der stundenlangen Vorbereitung und Kochzeit deutscher Hausmannskost, die dann in weniger als 5 Minuten nach deutscher Esstradition verschlungen werden, wird in Thailand alles nur kurz gekocht oder gedünstet. Das Wichtigste beim Nachkochen zuhause wird sein, die originalen Gewürze und vor allem Kräuter zu bekommen, wobei wir da große Hoffnung in die Berliner Asia-Märkte haben. Nach dem 3-stündigen Kurs waren wir auf jeden Fall pappesatt und sind nun voller Vorfreude und Motivation, Euch Lieben zu Hause mit leckerem Thai-Food zu verwöhnen :-).
Nach zwei Tagen auf Koh Lanta, die uns außer dem Kochkurs nicht wirklich umgehauen haben, verliessen wir Thailand und fuhren mit Bus und Boot auf die malaysische Insel Langkawi, an der Nordwestküste des Landes gelegen. Die Insel ist eines der wichtigsten Touristenziele Malaysias und wir wussten schon vorher, dass sie – weil es dort wirklich sehr touristisch zugeht – nicht ganz unserem Geschmack von einer tropischen Insel entsprechen würde. Diese Vermutung hat sich bestätigt, trotzdem haben wir zwei nette Tage dort verbracht. Tag 1 fiel allerdings mehr oder weniger ins Wasser – sowohl beim Frühstück als auch beim Mittagessen fing es jeweils in Strömen an zu regnen und wir saßen am Morgen ca. 1 Stunde und am Mittag ganze 3 Stunden im Restaurant fest. Die Zeiten ohne Regen nutzten wir, um mit dem Moped die Insel zu erkunden. Wir fuhren mit einer Seilbahn auf den Gipfel des zweithöchsten Bergs der Insel – der Gunung Machinchang (700 Meter) und es war komisch, dass unter uns kein Schnee sondern sattes Grün zu sehen war und die Ski draußen fehlten. 😉
Am Abend gingen wir eine Runde Shoppen (Langkawi ist eine Duty-Free-Zone) und leckere Kebabspieße essen.
Am Tag 2 fuhren wir zu einem Wasserfall, wo man von Becken zu Becken auf glatten Steinen rutschen konnte und tobten uns dort aus wie die Kinder ;-). Um zum Wasserfall zu kommen muss man Hunderte von Stufen bewältigen, was in der tropischen Hitze einfach nur grausam ist aber auch Grund dafür, dass nur wenige Touristen den Weg zum Wasserfall wagen und wir ungestört planschen konnten.
Gegen Abend ging es auch schon wieder weiter und wir fuhren mit der Fähre aufs malaiische Festland und bestiegen später den Nachtzug nach Kuala Lumpur. Für gerade einmal 50 Euro hatten wir eine Kabine nur für uns Zwei ergattert und machten es uns in unseren Betten bequem.
Wir sind mittlerweile extrem unempfindlich, was nächtliche Geräusche betrifft – ob laute Klimaanlage, Ventilator auf höchster Stufe, krähende Hähne, Musik oder sonstiger nervtötender Lärm – wir brauchen meistens nicht einmal mehr Ohrstöpsel, um einzuschlummern. In den Nachtzügen ist der Geräuschpegel allerdings so ohrenbetäubend laut, dass wie zwar eingeschlafen sind aber nicht wirklich fest und gut geschlafen haben. So kamen wir ziemlich gerädert um 7 Uhr morgens in Kuala Lumpur an, wo wir die nächsten drei Tage verbringen werden.
Viele liebe Grüsse in die Heimat!
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