Auf nach Malaysia – erste Station: George Town auf Penang

25 02 2012

Am Montag, den 20.02. startete unsere lange Reise nach Penang in Malaysia. Wir waren bereits 2008 für drei Wochen in Malaysia und freuten uns nun darauf, für uns noch unbekannte und bereits bekannte Orte des Landes kennenzulernen bzw wiederzuentdecken.
Malaysia mit der Hauptstadt Kuala Lumpur hat ca. 28 Mio Einwohner und besteht aus zwei durch das Südchinesische Meer getrennten Landesteilen, der malaiischen Halbinsel im Westen und Teilen der Insel Borneo im Osten. Malaysia ist mittlerweile eines der reichsten Länder in Südostasien und zeichnet sich vor allem durch das Zusammentreffen vieler verschiedener Kulturen und Religionen aus. Es leben dort die Ureinwohner Malaysias, die Orang Asli (vor allem in Dörfern im Landesinneren der malaiischen Halbinsel), die heutigen Malaien (dominieren die Politik,), Chinesen (dominieren die Wirtschaft) und viele Inder, die – zumindest für uns – vor allem für kulinarische Genüsse stehen :-). Die meisten Einheimischen sprechen richtig gutes Englisch (kein Wunder, denn Malaysia war früher lange Zeit zum Großteil englische Kolonie), was das Reisen wiederum erleichtert.
Von Koh Tao nahmen wir zunächst das Expressboot nach Chumphon, überbrückten dort die Wartezeit wiedermal bei Fame Travel. Unglaublich, wieviele Stunden wir dort bereits verbrachten, aber entschädigt wird man dort mit freiem Wifi und der besten Spagetti Aglio et Olio, die wir bisher auf Reisen ausserhalb Italiens gegessen haben. Robbe unterhielt sich dort noch ne Weile mit Bas, einem Tauchlehrer unseres Tauchressorts, der gerade auf Visa Run war und Robbe einige beeindruckende Taucherlebnisse schilderte, wenn auch schon im etwas angetrunkenen Zustand, der bei uns die Frage aufwarf, wieviel davon echt und wieviel alkoholbedingte Ausschmückung war….;-)
22.45 Uhr bestiegen wir pünktlich unseren Nachtzug nach Penang und machten es uns in unseren „Kojen“ gemütlich. Wiedermal wurden wir ordentlich durchgeschüttelt, geschlafen haben wir trotzdem ziemlich gut. Der Grenzübertritt erfolgte dann auch ohne Probleme und gegen 9 Uhr befanden wir uns in Malaysia. Mit der geplanten Ankunftszeit um 12.45 Uhr wurde es allerdings nichts, da der Zug irgendwann auf freier Strecke plötzlich anhielt und stundenlang nicht weiterfuhr. Keiner, inklusive des Zugpersonals, wusste, wie lange es noch dauern sollte. Unsere netten einheimischen Zugmitfahrer versorgten uns jedoch ganz lieb mit Essen (free free!), da wir natürlich nicht dran gedacht hatten, uns Vorräte mitzunehmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit setzte sich der Zug dann wieder in Gang und wir kamen 4 Stunden verspätet gegen 16.45 Uhr in Butterworth an, der Stadt auf dem Festland, von dem aus die Fähre nach Penang übersetzt. Nicht nur wir waren froh, endlich angekommen zu sein – ein Opi küsste direkt mal den Zug, um seiner Freude Ausdruck zu verleihen 🙂
Penang ist eine 285 qkm grosse Insel vor der Nordwestküste, welche die älteste britische Kolonie des Landes war und heute eines der wichtigsten Urlaubsziele. Es werden vor allem die Strände angepriesen, die aber wohl nicht halten was sie versprechen (wir haben es nicht überprüft), deshalb beschränkten wir uns auf den Besuch der Hauptstadt der Insel, Georg Town, die in der Nachschau definitiv ein lohnenswertes Reiseziel ist! In Georg Town leben 400.000 Einwohner und man sagt, die kompakte Stadt hat mehr chinesisches Flair als Singapur oder Hongkong. Überall trifft man auf alte chinesische Häuser, prachtvoll verzierte chinesische Tempel und chinesische Schriftzeichen soweit des Auge reicht. Wir quartierten uns auch direkt in das New Asia Heritage Hotel im Herz von Chinatown ein und erkundeten von dort aus die Stadt. Wir besuchten das Fort Cornwallis, welches den ehemaligen Handelshafen sichern sollte und wo noch heute Kanonen zu besichtigen sind, die zur Abwehr von Piraten dienten. Auf einem im wahrsten Sinne des Wortes schweißtreibenden Spaziergang durch die Stadt schauten wir uns zudem zwei Kirchen, Moscheen und eine Menge Tempel an. Zu dieser Jahreszeit ist es hier definitiv noch einige Grad wärmer als in Thailand und so mussten wir zweimal zum Boxenstopp ins Hotel, um Kleidung zu wechseln und neue Energie zu tanken. Besonders beeindruckt hat uns bei unserem Streifzug durch die Stadt der chinesische Tempel Khoo Kongsi, dessen Dach und Wände reich verziert sind. Die Abende verbrachten wir jeweils bei leckerem indischen Essen in Little India und stellten wieder mal fest, dass indisches Essen geradezu süchtig machen kann. Falls wir mit ordentlich Übergewicht nach Hause kommen sollten, wisst ihr, woran es gelegen hat ;-)!
Am Donnerstag, den 23.02. hieß es dann zu unchristlicher Zeit raus aus den Federn und mit einem Luxusminibus fuhren wir die 350 Kilometer zur Ostküste Malaysias, um von dort aus zu den Perhentian Islands überzusetzen. Die Fahrt war im fast leeren Minibus super angenehm und wir geben dem Reiseführer schon mal recht, dass es sich in Malaysia äußerst komfortabel reisen lässt!

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Pause vom Reisen – 8 Nächte im selben Bett auf unserem geliebten Koh Tao

23 02 2012

Wir können uns nicht daran erinnern, jemals fauler gewesen zu sein als die ersten drei Tage während unseres zweiten Besuchs auf Koh Tao! Nach dem nervigen Visa-Run kamen wir am 12. Februar morgens mit der Nachtfähre auf Koh Tao an und Robbes Verletzung am großen Zeh verschaffte uns quasi eine Zwangspause von allen Aktivitäten. So hingen wir die ersten drei Tage in unserem Bungalow Nr. 17 im JP Ressort rum und machten nicht wirklich irgendwas Erwähnenswertes. Lustigerweise haben genau in diesem Bungalow vor einer Woche bereits Anne und Martin gewohnt, während wir unseren Tauchkurs machten, und deswegen fühlten wir uns direkt heimisch. Die Bungalows im JP Ressort liegen am Chalok Ban Kao Beach im Süden der Insel, etwas zurückversetzt vom Strand auf einem Hang verstreut, sodass man von der Terasse einen super Blick über die Bucht hat. Die Bungalows sind sauber und geräumig, und bieten für 15 Euro pro Nacht ein gutes Preis-Leistungsverhältnis. Überhaupt haben wir festgestellt, dass es sich nach wie vor in Thailand sehr günstig leben lässt, auch wenn immer mehr Touristen kommen. Vor allem wenn man sich von dem leckeren einheimischen Essen ernährt, benötigt man pro Tag nicht mehr als 20 Euro für drei Mahlzeiten und zwei Personen. Und dafür bekommt man ordentlich was zu essen, sodass niemand hungern muss 🙂
Robbes Zeh wollte anfangs nicht so recht heilen und man sagt zwar, Salzwasser soll helfen, aber bei größeren offenen Wunden ist es dann doch eher kontraproduktiv. Also musste ein wasserdichter Verband her, denn schließlich sind wir nicht nach Koh Tao gekommen um die ganze Zeit zu faulenzen, sondern um zu Schnorcheln und vor allem um unser Advanced Open Water Diver Zertifikat zu absolvieren. Ein spitzfindiger Apotheker gab uns dann nen super Tipp, nämlich einfach ein Kondom über den großen Onkel zu ziehen, das hält – fixiert mit Klebeband – solch eine Wunde am besten dicht. Gesagt getan – hat wunderbar geklappt 😉 (hätten wir nur gleich auf Robbes Vater gehört, der uns zuvor nämlich den selben Tipp gegeben hat).
Somit konnten wir endlich wieder gemeinsam Schnorcheln gehen und haben auch direkt bei unserem ersten Ausflug zur Shark-Bay mal wieder Haie gesehen. War anfangs schon gruselig, als uns plötzlich zwei ca. 1,5 m große Schwarzspitzenriffhaie im relativ flachen, eher trüben Wasser umkreist haben. Da hilft sich nur immer wieder einzubläuen, dass die Wahrscheinlichkeit größer ist, von einer Kokusnuss erschlagen als von einem Hai gebissen zu werden. Und wir wissen ja auch, dass Riffhaie keine Menschen angreifen, aber trotzdem war die erste Begegnung seit langem gewöhnungsbedürftig. Die Haie in Koh Taos Shark Bay sind glücklicherweise geschützt, und so kommt es auch, dass sie dort ziemlich groß werden.
Am Donnerstag, den 16.02. hat dann unser Advanced Open Water Kurs gestartet. Er umfasst fünf Tauchgänge und fünf dazugehörige Theorielektionen, die jedoch diesmal in Heimarbeit durchgearbeitet werden mussten. Die fünf Tauchgänge haben jeweils unterschiedliche Inhalte. Absolviert werden muss ein Deep Dive auf 30 Meter Tiefe sowie ein Navigationstauchgang, in dem die Grundlagen der Kompass- und natürlicher Navigation gelehrt werden. Die restlichen Tauchgänge kann man sich nach Belieben aus einer Liste verfügbarer Tauchgänge aussuchen – wir haben uns für einen Nachttauchgang, einen Tauchgang zur Bestimmung von Unterwasserlebewesen und einem Tauchgang zur Übung der Tarierung unter Wasser entschieden. Los ging’s am Donnerstagmorgen direkt mit dem Deep Dive, und wir waren gespannt, ob wir erste Anzeichen einer Stickstoffnarkose verspüren werden, die wohl bei den meisten Tauchern ab einer Tiefe von 24 Metern auftreten kann. Im besten Fall geht’s einem dann richtig gut und man fängt beispielsweise einfach mal unkontrolliert an zu lachen, wenn einem ein Fisch um die Nase schwimmt. Es sollen auch schon Taucher gesichtet worden sein, die versuchten, den Fischen Luft zu spenden ;-). Leider haben wir beide nichts davon gespürt.. Der Assistent unserer Tauchlehrerin Caitlin hatte uns vorher gefragt, ob wir oft Party machen, denn er hat festgestellt, dass die Stickstoffnarkose bei solchen Tauchern eher weniger auftritt. Na vielleicht lags daran, scheinen wir ja gut trainiert zu sein 😉 Ein bisschen Aufregung war natürlich auch wieder dabei, bevor es unter Wasser ging, aber dann ging wieder alles so schnell, der Druckausgleich funktionierte wie von selbst und schwups, befanden wir uns schon auf 30 Meter (na gut, laut Finimeter waren es 28,5). Beim zweiten Tauchgang ging’s dann um Navigation, zunächst mussten wir eine Linie hin und zurück sowie ein Viereck per Kompass schwimmen und danach durften wir zu zweit ohne Tauchlehrer eine Runde um den Pinnacle drehen, um uns an natürlicher Navigation auszuprobieren (also anhand Gesteins- und Korallenformationen erkennen, wo man sich befindet). Für uns gilt jedoch definitiv das Motto: Don’t follow us – we are lost too! Denn nach einer Runde um den Pinnacle wussten wir beide nicht so genau, wo wir gerade sind und welches das Aufstiegsseil ist. Da man sich nur mit Handzeichen verständigen kann, machte die Sache auch nicht einfacher! Da brauchen wir wohl noch etwas Übung 🙂
Am Abend ging’s dann direkt zum Night Dive, und obwohl wir am Anfang eigentlich gar keinen Nachttauchgang machen wollten, war dies einer der beeindruckendsten Tauchgänge bisher. Man weiß ja im Prinzip, was man unter Wasser zu erwarten hat, und so konnten wir den Tauchgang auch genießen ohne die ganze Zeit Angst vor den bösen unbekannten Fischen zu haben. Wir sahen zb einen grossen Sting Ray beim Jagen, eine schlafende Schildkröte und einen riesigen schlafenden Triggerfisch, der in einer Felsspalte versteckt mit offenen Mund nächtigte. Das war schon sehr beeindruckend!
Am nächsten Morgen durfte Heike dann beim Naturalist-Tauchgang direkt am eigenen Leibe das Verhalten einiger Meeresbewohner spüren. Die Trigger-Fische, die hier zu Hauf vorkommen, haben starke Zähne, die sie zB nutzen, um Muscheln aufzuknacken. Normalerweise sind sie nicht aggressiv, man sollte jedoch nicht unbedingt in ihre Nähe kommen, wenn sie gerade ihr Nest bauen. Wir hatten im ersten Tauchkurs bereits gelernt, dass die einzigen gefährlichen Fische rund um Koh Tao die Triggerfische sind, vor allem weil sie in den letzten Jahren wegen der vielen Taucher nervös geworden sind. Und so kam es dann auch, dass Heike so ein Vieh aus dem Hinterhalt angegriffen und ordentlich in die Flossen gebissen hat. Ich hab nur gespürt, wie mich etwas an den Flossen zieht, dreh mich um und gucke genau in das Gesicht eines großen Triggerfischs. Da war ich schon ganz schön erschrocken und hab schnell das Weite gesucht. Vor allem so ein Angriff aus dem Hinterhalt ist gar nicht schön. Naja, so haben wir wohl gleich alle Extreme in unseren ersten Tauchgängen erlebt, und wir hoffen, dass das erstmal der letzte Fischangriff dieser Art für die nächsten 100 Tauchgänge war! Die beiden Tauchgänge am Freitag waren ansonsten jedoch nochmal sehr schön, wir haben eine grüne Meeresschildkröte gesehen sowie einen Indian Ocean Walkmann, der obwohl er so einen schönen Name hat, bei Berührung tödlich sein kann. Ausserdem haben wir wie immer eine Menge schöner Korallen und bunter Rifffische gesehen sowie Einiges über die Ökologie eines Riffs und der Tarierung unter Wasser gelernt. Wir wussten vorher, dass jede kleinste Berührung einer Koralle mit der Flosse, dem Fuß oder einem Bootsanker eine unglaubliche Menge an Kleinstlebewesen zerstört, aber durch die Taucherlebnisse sind wir noch stärker dafür sensibilisiert worden. Es ist ohnehin unklar, wie unsere Riffe in 20 Jahren aussehen werden und ob sie dann überhaupt noch existieren, somit sollte man solche Dinge unbedingt wissen. Es zeugt von mangelnder Bildung (oder Ignoranz, oder Dummheit – man weiß es nicht..), wenn Leute beim Schnorcheln mit ihren Flossen auf den Korallen rumtrampeln!
Unsere beiden letzten Tage auf Koh Tao verbrachten wir dann vor allem mit Schnorcheln, besuchten nochmal unsere Freunde in der Shark Bay (Robbe hat ihnen todesmutig einen Besuch allein abgestattet und wurde auch direkt von vier Prachtexemplaren umkreist). Und wir trafen uns nochmal mit Sabine, unserer Tauchlehrerin aus dem ersten Kurs.
Das Leben auf Koh Tao ist richtig toll, auf der Insel herrscht einfach eine besondere Atmosphäre, und die spürt man vor allem, wenn man etwas länger dort bleibt (und wahrscheinlich auch besonders, wenn man auch tauchen geht). Wir haben wieder mit ner Menge Leute gequatscht, verrückte Geschichten von Taucherlebnissen gehört, die Unterwasserwelt genossen, sind mit dem Roller quer über die Insel gefahren und hatten rundum eine gute Zeit. Diese Pause vom Reisen musste mal sein, um neue Motivation für die kommenden Wochen zu schöpfen. Uns gehts wahnsinnig gut und Koh Tao haben wir richtig lieb gewonnen. Am Montag, den 20.02. hieß es dann jedoch endgültig Abschied nehmen, nicht nur von Koh Tao, sondern auch von Thailand, von dem wir nicht gedacht hätten, dass wie hier über 4 Wochen bleiben würden. Am 4. März geht unser Flug von Kuala Lumpur nach Neuseeland, und bis dahin haben wir noch ne Menge in Malaysia vor!

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Fische, Rückenklatscher und Parties auf Koh Pha-Ngan

13 02 2012

Unsere nächste Station nach Koh Tao war die Insel Koh Pha-Ngan, die zweitgrösste Insel des bekannten Trios im Golf von Thailand.
Auf Koh Pha-Ngan leben ca 12.100 Einwohner, die meisten im Ort Thong Sala an der Ostküste, wo auch die Boote von Koh Tao und Koh Samui anlegen. Die meisten Unterkünfte findet man im Süden der Insel und dort befindet sich auch der legendäre Sunrise-Beach Hat Rin, wo einmal im Monat die Fullmoon-Party stattfindet. Im Norden und Osten gibt es einige abgelegene Strände, die wohl auch die schönsten der Insel sind, aber teilweise nur mit dem Boot erreichbar.
Wir fuhren morgens um 10 Uhr mit dem Expressboot Songserm los und erreichten die Insel gegen Mittag. Wir waren hier ebenfalls schon 2007 und uns hatte die Bottle Beach im Norden der Insel am besten gefallen (wobei wir damals kaum etwas von weiteren Stränden außer dem „Partystrand“ gesehen hatten) und beschlossen deshalb, nochmal dorthin zu fahren. Man fährt zunächst mit dem Taxi bis Chaloklam im Norden und nimmt dann ein Longtailboot zur Bottle Beach, die mit dem Auto nur über sehr unwegsames Gelände zu erreichen wäre. Dort angekommen haben wir uns in die gleiche Bungalowanlage wie bei unserem ersten Besuch eingemietet (Bottle Beach 3 Resort), weil die Holzbungalows sehr schön, luftig und günstig sind. Wir verbrachten die zwei Tage und Nächte mit lesen, Knubbel spielen, schlafen und essen. Am ersten Abend gabs lecker Barbecue und wieder mal eine Feuershow zu bestaunen. Am Nachmittag des zweiten Tages spazierten – oder besser gesagt – quälten wir uns zum View Point hoch, der über einen schweißtreibenden, mückenverseuchten Dschungelpfad erklommen werden kann. Man kommt an einer kleinen Tattoo-Stube / Bar vorbei, wo wir uns fragten, ob es ernsthaft Leute gibt, die sich in dieser abgelegenen Bretterbude wirklich ein Tattoo stechen lassen. Oben angekommen hat sich die Mühe jedoch gelohnt – der Ausblick ist wirklich fantastisch, wenn die Kletterei da oben auch nicht ganz ungefährlich werden kann.
Nach zwei Nächten Abgeschiedenheit zog es uns vier dann doch wieder in etwas belebtere Gefilde und wir fuhren am 5. Februar mit dem Boot zurück nach Chaloklam, mieteten uns dort zwei Roller und fuhren mit diesen zur Mae Hat Beach im Nord-Westen der Insel. Diesem Strand vorgelagert ist die kleine Insel Koh Ma, die bei Ebbe über eine Sandbank erreichbar ist. Wir mieteten uns dort zunächst ins letzte Ressort am Strand, den Mae Haad Cove ein, zogen dann aber nochmal ins benachbarte Mae Haad View um, was wesentlich bessere, saubere Bungalows hat. Die Entscheidung, an diesen Strand zu fahren, war goldrichtig, denn das vorgelagerte Riff entpuppte sich als absoluter Schnorchel-Geheimtipp. Martin und Robbe machten ihre erste Runde und kamen ewig nicht wieder – ein Indiz dafür, dass sie entweder ertrunken sind oder es besonders viel zu sehen gibt :-). Letzteres war natürlich der Fall, und auch wir Mädels überzeugten uns bei diversen Schnorchelrunden davon, dass es dort richtig viele beeindruckende Korallen und viele viele Fische zu sehen gibt. Die Tage verliefen eigentlich immer gleich: Nach dem Frühstück wurde ne große Runde geschnorchelt, dann haben wir uns auf die Roller geschwungen und die Insel erkundet. Das Restaurant am einzigen Süsswassersee der Insel hatte es uns besonders angetan und wir verbrachten zwei Mittage dort. Das Essen ist richtig lecker und nebenbei kann man noch beobachten, wie sich mutige, gutgebaute Jungs und Mädels von einer Plattform per Seil oder vom Plasteeisberg in die Fluten schwingen bzw. plumpsen – je nach Geschick und Körperbau. Hier würden wir auch gern als Kellner arbeiten, gibt immer was zu lachen ;-). Am zweiten Tag wollten es uns unsere Jungs auch beweisen und der Abschwung per Seil hatte schonmal ganz gut geklappt. Robbe wollte natürlich wie immer der Coolste sein und den Eisberg per Kopfsprung verlassen. Was anfangs noch mit Haltungsnote 2+ bewertete worden konnte, endete jedoch in einem üblen Rückenklatscher, der ziemlich schmerzhaft war. Danach war der ganze Rücken knallrot und auch Robbe hat wohl einegsehen, dass er solch waghalsige Aktionen in Zukunft lieber bleiben lässt :-). Weiter ging’s mit den Rollern zu zwei eher unspektakulären Wasserfällen inklusive Viewpoint, einem Elephantencamp (die armen Viecher!) und einem chinesischen Tempel.
Ach ja, und von zwei Parties haben wir auch zu berichten – die erste war die Jungle Experience, eine Goa-Party irgendwo im Süden, und wie der Name schon sagt im Dschungel. Da wir allerdings mit den Mopeds unterwegs waren, und uns nicht durchringen konnten, das Geld für die Taxifahrt zurück auszugeben (betrunken wollten wir dann doch nicht mit den Rollern fahren), waren wir nur kurz da, haben die Lage gecheckt und sind dann wieder zu unserem Strand im Norden gefahren.
Am 7.Februar war die legendäre Fullmoon-Party am Hat Rin-Beach, und wir hätten sie zunächst mal fast verpasst, da in den Inselführern überall stand, sie wäre am 8.02. Nur durch Zufall hat uns eine Thai-Frau, der Martin und Anne aus der Klemme geholfen haben, gesagt, dass wir uns ja dann vielleicht am 7ten zur Party sehen. Wäre lustig geworden, wenn wir am 8.02. dort aufgeschlagen wären und nur die Schnapsleichen von der Nacht zuvor angetroffen hätten 😉
Mit dem Taxi sind wir also am richtigen Abend in den Süden gefahren und haben uns am Party-Strand umgeschaut. Wo man hinschaute: eimersaufende 18- bis 22- jährige in Neon-Klamotten oder Bodybepinselung, die wahlweise die Tanzflächen schwankend unsicher machten oder ins Meer pinkelten oder kotzten.Ohne Mist, ich (Heike) hab an diesem Abend keinen einigermaßen nett aussehenden, coolen Menschen ala Berliner Partyvolk gesehen und da stellt man dann doch schnell fest, dass man hier absolut fehl am Platz ist. Die Musik war teilweise ok, aber das ganze Umfeld einfach nur zum davonlaufen. Leider endete der Abend auch in unserer kleinen Gruppe mit etwas Stress und diversen Verletzungen, sodass es wohl besser gewesen wäre, wir hätten diese dämliche Party einfach ausgelassen. Den Tag nach der Party und damit auch den letzten Tag bevor Anne und Martin abreisen mussten, verschliefen wir fast komplett. Am 09.02. hieß es dann leider Abschied nehmen von Anne und Martin, die beiden flogen am 10.02. von Phuket zurück nach Perth in Australien. Uns fiel der Abschied wirklich schwer und wir mussten uns erstmal dran gewöhnen, wieder nur noch zu zweit unterwegs zu sein. An dieser Stelle ganz liebe Grüsse nach Australien, war sehr schön mit euch unterwegs zu sein und wir hoffen, wir sehen uns im April in Down Under!!!
Wir beide blieben noch eine Nacht länger auf Koh Pha-Ngan und entschieden spontan, doch nicht gleich weiter nach Malaysia zu fahren sondern unser Thailand-Visum erneut zu verlängern, um auf Koh Tao unsere Tauchfähigkeiten weiter zu verbessern und unser Advanced Open Water Diver-Zertifikat zu erwerben. Der Kurs ist wohl nirgendwo auf der Welt so günstig wie auf Koh Tao und irgendwie freuten wir uns auch darauf, nochmal auf die uns bereits bekannte Insel zu fahren und dort ne Weile zu bleiben. Das hieß nun aber auch, nochmal den nervigen Visa-Run nach Myanmar zu machen. Los ging’s am 10.02. um 6 Uhr morgens, zunächst mit dem Taxi zum Pier, mit dem Expressboot nach Surathani. Dort angekommen bestiegen wir einen Bus nach dem anderen, nur um jeweils etwa nach 10 min wieder auszusteigen und auf den Anschlussbus zu warten. Leider saßen wir dann über 2 Stunden in Surathani fest, und während ein Minibus voll mit Thais und zwei glücklichen Touris noch einigermaßen pünktlich nach Ranong losfuhr, wurden wir immer wieder vertröstet und fuhren dann letzlich um 14 Uhr los, wobei wir planten, um 14.30 Uhr bereits in Ranong anzukommen, um den Visa-Run noch am selben Tag zu schaffen – denn unser Visa lief an diesem Tag auch aus. Geplant war, danach gleich wieder zurück nach Chumphon zu fahren und mit der Nachtfähre rüber nach Koh Tao. Wäre zwar einigermassen stressig gewesen, aber wenigstens effizient. Die Verspätung in Surathani machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung und als wir dann irgendwann gegen kurz vor 18 Uhr in Ranong ankamen, war klar, dass wir dem Visa Run heute nicht mehr schaffen würden und eine Nacht in Ranong bleiben müssen. So ein Mist aber auch! Wie der Zufall es so wollte stand am Busbahnhof in Ranong ein Mädel, dass uns als Unterkunft das Apres Ski Guesthouse schmackhaft machen wollte – die Pension des uns bereits bekannten verrückten Thüringers Jens, dessen Dienste wir beim letzten Mal schon in Anspruch genommen hatten. Zusammen mit einem österreichischen und einem französisch/israelischen Paar mit Kind fuhren wir zu Jens und checkten dort für eine Nacht ein. Den anderen beiden Pärchen ging es ähnlich wie uns und auch sie hatten diese zusätzliche Übernachtung in Ranong nicht geplant. Jens empfing uns auf seine bekannte, begrenzt gastfreundliche Art und Weise und machte seinem Ruf alle Ehre, indem er kurz nach Ankunft auch den Ösis direkt von seinen Frauenproblemen erzählte und aus dem Nähkästchen plauderte. Abends gabs dann ein gemeinsames Dinner, wo Jens Käsespätzle servierte, und wir müssen schon sagen – der Typ hat sie nicht mehr alle – aber kochen kann er sehr gut. Die Käsespätzle waren wohl die besten, die wir jemals gegessen haben. Bei 24 Eiern für den Spätzle-Teig und 100 Gramm Käse pro Portion wohl auch kein Wunder. Beim Essen gabs dann wie gehabt nur einen Unterhalter (natürlich Jens) und auch die Ösis stellten schnell fest, dass hier was nicht ganz in Ordnung ist. Als dann auch noch ein weiterer Gast des Hauses – Bernd – dazukam, fühlten wir uns wie in einer Comedy-Show, denn wenn Jens schon sonderbar ist, hat Bernd den Vogel vollends abgeschossen. 38 Jahre, Schwabe, Schwarzarbeiter, Zimmermann, schon ziemlich rumgekommen – hat Jens als Unterhalter abgelöst und im unverständlichsten Schwäbisch, auf beiden Beinen die ganze Zeit tänzelnd, ein Auge halb geschlossen wie Karl Dall, einige seiner Reiseerlebnisse zum besten gegeben, wobei wir arge Probleme hatten, einen Lachanfall zu unterdrücken. Die Situation war zu kurios und wird uns wohl ne ganze Weile in Erinnerung bleiben und zum lachen bringen. Irgendwann verabschiedeten wir uns ins Bett, über das uns Jens bereits im Vorfeld erzählte, dass er dort immer mit seiner neuen Freundin schläft und die Matratze super sei – Hilfe!! Nichtmal vor Erzählungen über seine favorisieren Stellungen machte er halt… So waren wir dann auch wirklich froh, als es am nächsten Morgen nach Myanmar ging und wir den Aufenthalt beinahe überstanden hatten. Die französisch-israelische Familie begleitete uns und das Prozedere war genau wie beim letzten Mal, nur mit dem Unterschied, dass wir diesmal jeder umgerechnet 12,50 Euro Gebühr für einen Tag Visa-Überziehung bezahlen mussten. Im Reiseführer stand noch, dass wenn man einen Tag drüber ist nichts bezahlen muss, aber das trifft wohl nur bei Ausreise per Flieger zu und definitiv nicht beim Visa Run nach Myanmar. Ohne auf unsere Erklärung zu hören wurden wir direkt zur Kasse gebeten :-(. Nach knapp 3 Stunden hatten wir dann irgendwann unsere 15 Tage-Visaverlängerung im Pass und Jens holte uns vom Pier ab, um uns nochmal zum Guesthouse zu bringen, wo wir die Stunden bis zu Abfahrt des Busses überbrückten. Im Auto bekamen wir dann nochmal eine Kostprobe des Thüringers in seiner ganzen Bandbreite: Da war vom Israeli die Rede, der in seinen Augen ein „riesengrosses Arschloch“ ist, nur weil er morgens nach der Rechnung gefragt hat. Er sprach von der „Dreckssippe“ , der Familie der Mutter seiner Tochter, die momentan am Sterbebett des Vaters sitzt und ihn um Geld anschnorrt. Die thailändischen Frauen seien nur auf Geld aus (bei einem Westler) und steif wie ein Brett im Bett. Überhaupt seien hier alle egoistisch und dumm. Da fragen wir uns doch ernsthaft, wie so ein fremdenfeindlicher Verrückter ein Guesthouse in Thailand führen kann. Wir haben uns schon ein bisschen geschämt, dass Jens auch noch ein Landsmann von uns ist. Im Guesthouse wurden wir dann noch ein bisschen von Bernd unterhalten, der wirklich ziemlich seltsam ist, aber wenigstens nicht so ein engstirniger Nazi wie Jens. Um 13.30 Uhr verließen wir dann endlich Ranong inklusive des Apres Ski Irrenhauses und waren froh, als wir im super-komfortablen Public-Bus nach Chumphon saßen. Dort angekommen hieß es nochmals 7 Stunden Zeit totschlagen, bis um 23 Uhr die Nachtfähre nach Koh Tao ablegte. Im Warten sind wir mittlerweile richtig gut! 😉 Die Nachtfähre war diesmal sogar noch komfortabel als beim letzten Mal (es ist jeden Tag eine andere Fähre) und wir konnten wieder richtig gut schlafen. Morgens um 5.30 Uhr legten wir endlich am Pier von Koh Tao an!

Coming next: Koh Taoism – alles bekannt aber trotzdem schön



Wir sind jetzt Taucher! PADI Open Water Diver Zertifikat auf Koh Tao

9 02 2012

Am 28.01. legten wir gegen 5 Uhr morgens am Pier von Koh Tao an. Koh Tao ist die kleinste und vielleicht ursprünglichste Insel des Trios Koh Tao, Koh Pha-Ngan und Koh Samui im Golf von Thailand an der Ostküste und vor allem dafür bekannt, dass es viele tolle Tauch- und Schnorchelstellen gibt und man hier sehr günstig seinen Tauchschein machen kann. Ein weiteres unverkennbares Merkmal sind die riesigen Findlinge, die überall auf der Insel und an den Stränden verstreut liegen und sehr an die Seychellen erinnern.
Wir waren während unserer ersten Thailand-Reise 2007 schon einmal auf Koh Tao und damals sind wir hier das erste Mal richtig geschnorchelt und haben unsere Liebe zur Unterwasserwelt entdeckt. Wir hatten die Insel sehr entspannt und relaxt in Erinnerung und waren gespannt, ob sich seitdem etwas verändert hat. Die Dame vom Ticketbüro auf dem Festland hatte uns jedenfalls schon so gut wie abgeraten nach Koh Tao zu fahren – zu voll, unser ausgesuchter Strand wäre mit dem Roller nicht erreichbar usw.
Ein Taxi brachte uns zunächst in noch völliger Dunkelheit zu unserer Bungalowanlage an der Tanote Bay, und die Straße dorthin war tatsächlich nicht die Beste, vielmehr eine Piste bestehend aus Schlaglöchern und armtiefen Furchen und Gräben, aber es sollte sich noch zeigen, dass man sie trotzdem mit dem Moped bewältigen kann. Im Ressort angekommen haben dort natürlich noch alle geschlafen und wir legten uns auch nochmal in die vier wie für uns gespannten Hängematten am Strand und verschliefen den ohnehin wolkenverhangenen Sonnenaufgang. Irgendwann tauchten dann die ersten Mitarbeiter auf und wir konnten nach dem Frühstück in unsere Bungalows mit tollem Ausblick über die Tanote Bay einchecken. Die Jungs kümmerten sich nach einer ausgiebigen Schnorchelrunde (in dieser Bucht gibt es ein schönes Hausriff mit – wie in unserem Fall – sehr guten Sichtweiten) erstmal um Mopeds und fuhren zu zweit zur Chalok Ban Kao Beach, um eine Unterkunft für die nächsten Nächte zu suchen. Die Tanote Bay ist zwar sehr schön, aber auch relativ abgelegen und die Straße ist für geübte Rollerfahrer zwar befahrbar, aber Spaß macht es keinen (zumindest nicht für die Beifahrer, die schonmal abspringen müssen, wenn der Roller den Berg nicht schafft). Wären wir zu zweit unterwegs gewesen, hätten wir es hier länger ausgehalten, aber in einer Gruppe weiß man die fussläufige Nähe zu diversen Bars und Restaurants schon zu schätzen. Wir Mädels entspannten in der Zwischenzeit und abends ging’s dann gemeinsam zu einem Italiener in der Nähe des Piers, den wir schon von 2007 kennen und der leckere Pizzas und Pasta serviert.
Am nächsten Morgen war dann erstmal Umziehen angesagt, und das ist jedesmal Männerarbeit :-)! Um Taxikosten zu sparen, die doch ganz schön zu Buche schlagen (Taxifahrt pro Person ab 2,50 Euro pro Strecke, Moped für 3,75 Euro pro Tag) versuchen wir das Gepäck möglichst mit dem Moped zu transportieren. Die Jungs fuhren also zunächst die schweren Rucksäcke, dann gabs noch einen Mopedtausch (die Roller müssen ja immer am selben Ort abgegeben werden, dh sie fahren zunächst zu zweit zum neuen Hotel, mieten sich dort einen Roller, fahren zurück, geben die Roller beim alten Hotel ab, fahren wieder gemeinsam zum neuen Ressort um einen zweiten Roller zu mieten…). Wir Mädels können uns entspannt zurücklehnen und warten, bis alles organisiert ist. Als „letzte“ Ladung sind wir dann zu viert zum neuen Hotel gefahren. Die Jungs hatten gestern zwei Bungalows im Big Fish Ressort in Chalok Ban Kao gemietet, dem drittgrössten Strand der Insel, wobei es dort trotzdem sehr entspannt zugeht und wesentlich weniger los ist als an der Sairee Beach, dem Hauptstrand der Insel.
Nach dem Mittagessen entschlossen wir uns dann auch dazu, endlich mal Ausschau nach einer Tauchschule zu halten. Wir hatten uns schon vor Beginn der Reise vorgenommen, unseren Tauchschein auf Koh Tao zu machen, waren aber irgendwie nicht zu 100% motiviert. An diesem Mittag jedoch liefen wir die Tauchschulen am Strand ab und reservierten uns spontan ab dem nächsten Tag einen deutschen Tauchlehrer im PADI Buddha View Tauchressort, der uns das Tauchen beibringen und uns vor dem Ertrinken bewahren sollte. Los ging’s bereits am selben Tag mit einem Orientierungskurs, der um fünf starten und bei dem das erste Video der Theorielektion gezeigt werden sollte.
Ein Tauchkurs auf Koh Tao ist wohl die günstigste Option weltweit, wenn man direkt im tropischen Meer tauchen lernen will. Für 9800 Baht, dh umgerechnet 245 Euro, waren wir pro Person dabei, inkl. des Equipments, Lehrbuch, vier Tauchgängen im Meer und wie in unserem Fall einer kostenfreien Unterkunft für vier Nächte während des Kurses.
Auf den benachbarten thailändischen Inseln kostet der Open Water Kurs bereits ca. 2000 Baht mehr. Kein Wunder, dass es auf Koh Tao die höchste Dichte an Tauchschulen sowie die meisten abgeschlossene Zertifikate weltweit gibt.
Übrigens eine andere, noch kostengünstigere Option ist es, in Deutschland in einen Tauchverein einzutreten. Martin hat das so gemacht, zahlte 90 Euro jährlich und im Jahrespreis war das Erlangen des Tauchscheins inkl. unbegrenztem Ausleih von Equipment und ersten Mutproben beim Tauchen in dunklen, kalten deutschen Seen inklusive!
Am Nachmittag sind wir mit dem Roller noch zur Shark Bay gefahren, wo man tatsächlich Riffhaie sehen kann. Seit 2008 in Malaysia, wo es von Haien nur so wimmelte, sind wir diesen tollen aber auch furchteinflössenden Tieren nicht mehr begegnet, und auch an diesem Nachmittag hatten wir kein Glück, da das Wasser sehr trüb war und wir wahrscheinlich auch nicht die richtige Stelle gefunden hatten. Dafür endete der Trip mit einem kaputten Moped, da Patzi auf der Holperpiste auf dem Weg zurück einen Stein übersah. Eine Plasteverkleidung war abgebrochen und das hat ihn richtig angenervt, denn die Dame bei der Übergabe des Mopeds hatte diesmal wirklich genau hingeschaut, zumal die Mopeds auch fast neu waren (Im Gegensatz zu manch anderen Ausleihaktionen, wo weder ein Pass verlangt noch dem Moped bei der Rückgabe nur eines Blickes gewürdigt wurde. Da hätte man wohl auch ein Fahrrad hinstellen können, und die Typen hätten es nicht bemerkt).
Um 17 Uhr mussten wir schon wieder zurück sein, denn dann sollten wir uns nochmal bei der Tauchschule melden. Dort angekommen und auf die Frage, wer denn jetzt unser deutscher Tauchlehrer sei, wurde uns gesagt, dass dieser noch nicht feststeht da es momentan eigentlich keinen Deutschen gibt der den Kurs machen könne, da alle bereits mitten in Kursen stecken. Hannes, einer der deutschen Tauchlehrer, fragte uns noch, wie gut denn unser Englisch sei und warum wir keinen Kurs auf Englisch machen wollen. Laut seiner Aussage kann derjenige, der sich von Bangkok nach Koh Tao auf Englisch durchschlagen kann, auch einen Tauchkurs auf Englisch machen. Ah-ja…!!!? Überzeugt hat uns diese Aussage herzlich wenig, denn unser Hintergedanke bei einem deutschen Tauchlehrer war vor allem die Hoffnung, dass die Gruppe dann kleiner ist (die englischsprachigen Gruppen werden auf jeden Fall mit der Maximalanzahl von 6 Personen vollgestopft und uns hatte man zum Mittag noch versprochen, wir wären wahrscheinlich zu dritt, max.zu viert). Außerdem wollten wir sichergehen, dass wir auch wirklich alles verstehen und unter Wasser nicht plötzlich die Knöpfe für Auf- und Abtrieb an der Tarierweste verwechseln und auf Nimmerwiedersehen in den Tiefen des Meeres verschwinden ;-). Nun gut, so wurden wir zunächst in den Videoraum gesetzt, um uns das erste Video von Lektion 1 des zugehörigen Lehrbuchs anzuschauen mit der Aussage, dass in der Zwischenzeit ein deutscher Tauchlehrer aufgetrieben wird (Welcome to Asia!). Als wir nach erfolgreichen Videoschauen wieder an der Rezeption standen, wurde uns Sabine als unsere Tauchlehrerin vorgestellt. Sabine, ziemlich hippelig und aufgeregt, meinte zu uns, dass man sie spontan angerufen hat, damit sie den Tauchkurs übernimmt und dass es uns ja sicher nichts ausmachen würde, dass sie schon seit zwei Jahren keinen Kurs mehr gegeben hat und die Theorielektionen ggf. etwas holprig werden. Na toll! Wir sagten erstmal nichts dazu, waren jedoch schon etwas verunsichert, ob das die richtige Entscheidung war und nahmen uns vor, das Ganze abzubrechen, falls es mit Sabine nicht funktionieren sollte – bezahlt hatten wir glücklicherweise noch nicht. Das einzig Gute war, dass uns noch gesagt wurde, wir wären nur zu zweit in der Gruppe. Von Sabine wurden wir mit der Aufgabe entlassen, bis zum nächsten Morgen die ersten drei Kapitel des Lehrbuchs durchzuarbeiten, sodass wir uns am Abend zu viert beim Essen im Ressortrestaurant mit den physikalischen Grundlagen des Tauchens, defensiven Fischen und Handzeichen unter Wasser auseinander setzten.
Am nächsten Morgen hieß es dann pünktlich aufstehen – wir hatten seit langem mal wieder eine Verpflichtung! Vor Kursbeginn zogen wir noch schnell in unser kostenloses Zimmer im Buddha View Ressort (alles andere als luxuriös war das, das Waschbecken im Bad hing beispielsweise total schief :-)) – aber für die nächsten Tage sollte das schon gehen und wir sind ja eh nur zum schlafen im Zimmer). Pünktlich neun Uhr trafen wir dann auch auf Sabine, die zwar immer noch ziemlich aufgeregt wirkte, unsere Aufregung jedoch wiederum mit ihrem Lebenslauf beruhigte: Dipl-Sportlehrerin, Dive Instructor mit mehr als 600 Tauchgängen, (ausgebildete Tauchlehrerin also) und momentan dabei, ihr Examen in Grundschulpädagogik abzulegen.
Bei der ersten Theorielektionen am Vormittag teste sie dann auch gleich einige pädagogische Methoden an uns: „Heike, erklär mal die Druckabnahme unter Wasser! Robin, räum mal meine Tauchtasche aus und erklär die einzelnen Bestandteile!“ 🙂 Gut, dass wir am Abend zuvor wenigstens kurz in die Bücher geschaut hatten.. Im Laufe des Vormittags wurden wir darüber informiert, dass doch noch zwei weitere Personen zum Tauchkurs dazustossen, die gerade aus Bangkok eingetroffen sind und die wir zur nachmittaglichen Praxislektion am Pool kennenlernen werden. Nach jeder Theorielektion gabs dann jeweils einen Test und wir wurden in unsere Mittagspause entlassen. Es hatte bereits in der letzten Nacht angefangen zu regnen und als wir uns später am Pool trafen, nieselte es zum Glück nur noch, nachdem es bereits den ganzen Morgen wie aus Eimern geschüttet hatte. Gut, dass wir ohnehin gleich wieder unter Wasser verschwanden. Wir lernten jetzt auch unsere neuen Mitstreiter kennen – Silke und Axel, ebenfalls aus Berlin, wollten in ihren dreiwöchigen Urlaub noch schnell einen Tauchkurs unterbringen, durften deshalb auch keine Zeit verlieren und haben sich extrem übermüdet zu uns gesellt. Zunächst hiess es Auswahl und Einführung in die Ausrüstung, und irgendwann ging es dann in den Pool und wir durften das erste Mal unter Wasser atmen. Wir machten einige Übungen (zb Brille unter Wasser mit Wasser füllen und ausblasen, Regulator aus dem Mund und wieder rein usw.) Bei Silke wollte das allerdings alles gar nicht so klappen und letztlich wurde sie nach einigem Hin und Her zum Schlafen in den Bungalow geschickt, da sie es nicht schaffte bzw. sich nicht getraute, unter Wasser zu gehen. Wir wurden so langsam ungeduldig da wir keine Lust hatten, den Schlafmangel von anderen auszubaden. Zumal aufgrund der Beiden der Kurs ohnehin bereits von drei auf vier Tage verlängert wurde. Nachdem wir noch ein paar Übungen gemacht hatten, entstiegen wir bibbernd und frierend den Pool, denn nach zwei Stunden unter Wasser und an einem Tag ohne Sonne und nur mit Regen gibt’s halt auch keine Chance, sich irgendwie aufzuwärmen. Heike hat am ganzen Leib gezittert, und die Aussicht auf die kalte Dusche im Zimmer machte die Situation nicht besser. Wider Erwarten wärmten wir uns ganz schnell wieder auf und nachdem wir ne Runde gechillt hatten, warfen wir uns unsere vietnamesischen Regencapes über und besuchten Anne und Martin, mit denen wir noch zusammensaßen und den Tag auswerteten. Vor allem Heike war nicht so happy mit dem ersten Tag, da ihr Lungenautomat anscheinend nicht der Beste war und sie unter Wasser ziemlich nach Luft saugen musste, um genügend zu bekommen. So ins Meer auf 18 Meter runtergehen – niemals! Der Rückweg zum Bungalow war dann nochmal lustig – nachdem Patzi Robbes Regenmantel aus Versehen zerrissen hatte, machte Robbe sich nackig und er stolzierte nur mit Schlüpper und Regencape, inkl. Beutel auf den Kopf, zurück zum Zimmer und zuvor nochmal zu 7 Eleven, wo man aber anscheinend an solche Anblicke gewohnt war. Schade, dass wir kein Foto gemacht haben 😉 ! Am nächsten Morgen sprachen wir das Problem mit den Lungenautomaten auch direkt an (die anderen empfanden das unter Wasser ähnlich) und Sabine ließ sich daraufhin vier Lungenautomaten geben, die besser sein sollten als die gestrigen. Nach dem Theorievormittag ging’s dann nachmittags wieder in den Pool, diesmal mit leichterem Atmen und einer mutigen Silke, die zwar immer noch ihre Schwierigkeiten hatte, aber besser drauf war als gestern. Es ging also vorwärts aber trotzdem waren wir alle froh, als wir nach nochmals gut 2 h – die meiste Zeit bewegungslos unter Wasser sitzend und den anderen bei den Übungen zuschauend – den Pool entfliehen und in trockene Klamotten springen konnten. Am Abend fuhren wir zu einem Italiener an der Sairee Beach und ließen uns Pasta und Pizza ordentlich schmecken. Mit einerseits Vorfreude aber andererseits auch Respekt vor den ersten beiden richtigen Tauchgängen im Meer am nächsten Tag gings relativ früh ins Bett. Am nächsten Morgen stand nochmal Theorie auf dem Programm und direkt danach – etwas unverhofft – schrieben wir auch gleich das Abschlussexamen. Wir haben uns zurückversetzt gefühlt in die Uni oder Schule – ewig schien es her zu sein, dass wir eine Prüfung ablegen mussten. 50 Fragen hiess es zu beantworten und 12 Fehler darf man machen. Logisch, das Streberin Heike und Streber Robbe durchkamen – mit zwei bzw. vier Fehlern (die eigentlich gar keine waren, ehrlich 🙂 ) hatten wir nun zumindest schonmal den theoretischen Teil in der Tasche. Die anderen Beiden haben auch bestanden und so stand den Tauchgängen am Nachmittag nichts mehr im Weg. Nach einem schnellen Lunch packten wir unsere Taschen und pünktlich um 12.30 Uhr fuhren wir zusammen mit weiteren Tauchern auf der umgebauten Ladefläche des vollgestopften Pick Ups zum Pier, wo das Tauchboot auf uns wartete. Nach einer kurzen Fahrt ankerten wir an unserer ersten Tauchstelle, den Twin Pinnacles. Das Meer war ordentlich wellig und nachdem wir die schwere Ausrüstung geschultert hatten, ging’s fürs „Team Deutschland“ ab ins Wasser. Bei den ersten Tauchgängen geht man noch an einem Refernzseil nach unten und so mussten wir zunächst zu einer Boje, die 10 Meter vom Schiff entfernt lag, schwimmen an der das Seil befestigt war. Bei hohem Wellengang ein ganz schön anstrengendes Unterfangen, auch wenn man durch die Tarierweste natürlich Auftrieb hat und nicht untergehen kann. Der ein oder andere Schluck Salzwasser bleibt aber nicht aus. An der Boje angekommen mussten wir noch warten, bis die Gruppe vor uns abgetaucht ist und irgendwann meinte Sabine: „Hier oben wirds nicht besser, wir tauchen ab!“ Das heisst also Lungenautomat in den Mund und Luft aus der Tarierweste lassen. Der erste Meter unter Wasser war angsteinflösend, besonders für Heike. Es war relativ dunkel, Grund hat man natürlich nicht gesehen – und Heike hatte das dringende Bedürfnis, ganz schnell wieder aufzusteigen und an die Luft zu kommen. Nur mit äusserster Willenskraft schaffte sie es, unten zu bleiben und weiter abzutauchen. Man will ja auch runter zu den Fischen und sich nicht die Blöße geben, es nicht zu schaffen. Selbst Silke, die am Anfang noch ziemliche Probleme hatte, tauchte ab ohne mit der Wimper zu zucken. Das spornt dann doch an. Wir hatten anfangs Probleme mit dem Druckausgleich, was auch vorab unsere größte Sorge war, aber mit Geduld und Ruhe klappte das irgendwann ganz gut. Als dann der Grund in Sicht kam, wurde das Gefühl besser, und spätestens als die ersten Fische um einen herumschwimmen und man der Technik vertraut und weiß, die Luft kommt wie von selbst, stellte sich auch ein Glücksgefühl ein, wenn man schwerelos durch eine märchenhafte Welt unter Wasser gleitet. Beim ersten Tauchgang hiess es deshalb auch nur gewöhnen, gucken und staunen, und nach genau 48 Minuten erreichten wir wieder die Oberfläche. Wir waren max. bis auf 12 Meter getaucht, hatten in etwa 150 bar Luft verbraucht und damit unsere Feuerprobe bestanden. An Board gabs dann eine kleine Verschnaufpause und nach kurzer Fahrt zur zweiten Tauchstelle, dem Japanese Garden, mussten wir auch schon wieder die Flaschen tauschen, Ausrüstung bereit machen, anziehen und ab ging’s ins Meer. An dieser Stelle war das Wasser ganz ruhig, ca. 8 bis 12 Meter tief, die Sonne hat sich ab und an blicken lassen und man konnte schon von oben den Grund sehen. So hatten wir uns eigentlich unseren ersten Tauchgang vorgestellt, aber nun gut – so hatten wir bereits eine ziemlich extreme Situation hinter uns. Das Abtauchen war diesmal viel entspannter und wir mussten nochmals einige Übungen unter Wasser absolvieren. Die wichtigste Regel beim tauchen lautet: NIE die Luft anhalten. Besonders beim Aufstieg kann ansonsten aufgrund des Druckunterschiedes die Lunge „platzen“ bzw Risse bekommen. Somit übten wir 8 Meter unter der Wasseroberfläche zb, den Lungenautomat aus dem Mund zu nehmen, dabei immer schön auszuatmen und ihn dann wieder reinzustecken. Auch das Abnehmen der Maske kostet am Anfang ganz schön Überwindung, ist aber mit einiger Übung kein Problem mehr. All diese Übungen hatten wir bereits im Pool gemacht, nur mit dem Unterschied, dass hier unter Wasser die Fische neugierig um uns herum schwammen und Dich auch gern mal ins Bein zwacken. Im Gegensatz zum Schnorcheln scheint man unter Wasser ein Teil des Lebens dort zu sein, und die Fische sind viel weniger scheu. Können wir nur hoffen, dass uns bei der ersten Begegnung mit einem Hai dieser nicht mit Futter verwechselt 😉 Auch dieser Tauchgang war nach zufälligerweise genau 48 min wieder zu Ende (oder Sabine hat die Angaben auf ihrem Tauchcomputer falsch gelesen) und wir fuhren glücklich und aufgeregt über die neuen Eindrücke, aber auch total fertig zurück zum Ressort. Dort wartete Martin bereits auf uns (der übrigens das abgebrochene Plasteteil wieder ans Moped geklebt hat und ein riesiges Schwein hatte, denn die Dame vom Verleih hat es nicht gesehen!!) und buchte für den nächsten Tag ebenfalls zwei Tauchgänge (22,50 Euro proTauchgang) zusammen mit uns auf dem selben Boot.
Am Abend ging’s dann mexikanisch Essen zur Sairee Beach, und wenn wir bisher in Berlin der mexikanischen Küche wenig abgewinnen konnten, so stellt sie hier auf Reisen doch eine schöne Abwechslung dar. Das soll aber keineswegs bedeuten, dass uns die thailändische Küche zum Halse raushängt – ganz im Gegenteil: Wir freuen uns jedes Mal wieder auf unser Curry, Tom Kha Gai, Papayasalat usw – mind. einmal pro Tag! Am Abend gabs natürlich nur ein Thema, und die einzige Nichttaucherin unter uns hörte wie immer geduldig zu :-).
Am letzten Kurstag standen nochmals zwei Tauchgänge auf dem Programm und los ging’s bereits morgens um 7.30 Uhr. Das Meer war diesmal noch unruhiger als am Tag davor und bereits bevor wir die erste Tauchstelle erreichten, erleichterten sich die Ersten um ihr Frühstück. Wir tauchten am Chumphon Pinnacle, und hier ankert das Boot mitten im Wasser ohne Land in Sicht an einer Boje, und auch hier hiess es Augen zu und Runter – rein in das stürmische Meer und so schnell wie möglich abtauchen, denn unter Wasser ist von den Wellen oberhalb nichts zu spüren (außer es herrscht auch unter Wasser Strömung). Es war fantastisch, als wir entlang des Hügels (= Pinnacle) abtauchten und uns umgeben von Fischschwärmen und schönen Korallen in einem unwirklichen Blau wieder fanden und schwerelos dahinglitten. Spätestens jetzt hatte uns auch die Faszination Tauchen gepackt und wir sind ein teures Hobby reicher 🙂 Wir befürchten, dass zukünftig Urlaube wohl nicht mehr nach Stränden und Sehenswürdigkeiten ausgesucht werden, sondern nach Tauchstellen und Sichtweiten! Bei diesem Tauchgang ging es bis auf 18 Meter runter, der maximalen Grenze für einfache Open Water Diver. Der Chumphon Pinnacle ist eigentlich dafür bekannt, dass man dort oft Haie zu Gesicht bekommt, aber wir hatten diesmal leider wieder kein Glück. Dafür sahen wir einen riesigen Fisch (den Name reichen wir noch nach), tolle Korallen und allerlei farbenfrohe Rifffische. Zurück an Board des Schiffes, welches aufgrund des hohen Wellengangs halsbrecherisch war zu besteigen (Heike hat nen schönen blauen Fleck als Erinnerung davongetragen), ging bei einigen das Entledigen von Frühstücksinhalten weiter und die restlichen Leute saßen zumindest ziemlich matt in der Ecke. Auch Heike und Martin hatten zu kämpfen, nur Robbe verspeiste erstmal voller Appetit ein Sandwich und freute sich seines Lebens. Hut ab! Und gute Vorraussetzungen, um wirklich alle Widrigkeiten des Tauchens zu überstehen. An der zweiten Tauchstelle des Tages angekommen (nochmal die Twins wie gestern) war das Meer dann glücklicherweise wieder ruhiger und wir mussten leider noch einige Pflichtübungen über und unter Wasser absolvieren (Navigation per Kompass, kontrolliertes Auftauchen ohne ans Atemgerät angeschlossen zu sein usw) und konnten diesmal nur relativ kurz das Unterwasserleben bestaunen. Zurück beim Ressort gabs dann noch die finale Abschlussbesprechung, jeder durfte auf einer Tafel zeigen, welche Fische er gesehen hat (Grundschulpädagogin!) und last but not least wurden Fotos für unseren Tauchausweis geschossen. Wir verabredeten uns zudem noch alle für den Abend, um auf unseren Mut anzustoßen. Auch Martin war froh, dass er seinen ersten Tauchgang im Meer erfolgreich absolviert hat und zumindest nichts Überlebenswichtiges von dem, was er vor mehr als einem Jahr gelernt, vergessen hat! Nach dem Mittagessen fuhren wir zu viert zur Ao Leuk Beach, die wir noch von 2007 kennen und wo man damals sehr schön schnorcheln konnte. Dort angekommen bot sich jedoch ein ganz anderes Bild als wir in Erinnerung hatten: Das Meer war (aufgrund der Jahreszeit, wir wir später rausgefunden haben) sehr stürmisch und das Restaurant war verlassen. Schade! So fuhren wir zur Freedom Beach, ebenfalls noch bekannt von 2007, wo die Jungs dann noch auf ihre Kosten bezüglich Schnorcheln kamen und wir Mädels ne Runde entspannen konnten.
Am Abend trafen wir uns nach dem Essen alle zusammen in einer Bar und tauschten Geschichten, Erfahrungen und Kontakte aus. Wir beide hielten es am Ende noch ziemlich lange dort aus – nach einigen Gläsern Wein, recht tanzbarer Musik und den Erfolgserlebnissen der letzten Tage waren wir gut drauf und tanzten noch bis zwei Uhr morgens, am Ende sogar – nachdem wir auf charmante Weise dazu genötigt wurden – auf dem Tresen… 🙂
Am nächsten Tag, dem 3. Februar, ging’s dann mit der Fähre weiter nach Koh Pha-Ngan, wo wir die Tage bis zum Ablauf unserer Visa verbringen werden.
Der Tauchkurs war die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Wir haben viel Neues gelernt, sowohl theoretisch als auch praktisch, nette Leute kennengelernt und Ängste bewältigt. Bei der Auswahl der Tauchschule hätten wir uns etwas mehr Mühe geben sollen – das Equipment bei Buddha View ist nicht mehr das Neueste und auch das Zimmer war bei Nacht und morgens relativ laut. Trotzdem war letztlich alles super und auch Sabine hat rückblickend einen guten Job gemacht, auch wenn wir uns in manchen Situationen (besonderen im unruhigem Wasser kurz vor dem Abtauchen) einen besonneneren und ruhigeren Tauchlehrer gewünscht hätten. Aber so haben wir wenigstens schon einige Extremsituationen geprobt und die nächsten Tauchgänge können nur entspannter werden. Es stimmt schon, dass Koh Tao einer Fabrik ähnelt, was die Anzahl von Zertifikaten betrifft, die dort vergeben werden, aber solange man nicht in einer riesigen Gruppe lernt und es schöne Stellen zum tauchen gibt, finden wir das nicht schlimm. Außerdem ist die Insel nach wie vor extrem entspannt und wir hätten es noch viel länger hier ausgehalten. Die ersten Tauchgänge sind zudem nur der Anfang, denn nun gibt es so viele spannende Tauchstellen auf der ganzen Welt zu erkunden!
Fest steht für uns deshalb auch, dass wir weiter machen werden und bald unser Advanced Open Water Diver Zertifikat erwerben wollen, welches es uns erlaubt, bis max 40 Meter abzutauchen und auch anspruchsvollere Tauchstellen anzusteuern.

Coming next: Fische, Rückenklatscher und Parties – eine Woche auf Koh Pha-Ngan



Apres Ski Visa Run – Abstecher nach Myanmar und Final Destination Koh Tao

7 02 2012

Unser Abschied von Bangkok am 26.01. hatte zwei Gründe: Der Erste war, dass es wieder mal Zeit wurde, uns mit Anne und Martin zu treffen, die die letzten Tage mit Martins Vater in Khao Lak verbrachten und nun genau wie wir auf die Inseln im Golf von Thailand reisen wollten. Der zweite Grund war, dass unser 15 Tage-Visum für Thailand am 29.01. ausläuft und wir entweder an diesem Tag das Land verlassen müssen oder einen Weg finden, das Visum zu verlängern. Momentan gelten folgende Regeln für Visa in Thailand: Wenn man mit dem Flieger einreist, erhält man ein kostenfreies 30-Tage-Visum. Wenn man per Landweg einreist, sind es jedoch nur 15 Tage. Verlängern lassen sich diese Visa entweder in Thailand direkt (nur in Bangkok oder Koh Samui) um 7 Tage oder indem man mit dem Flieger oder auf dem Landweg aus- und wieder einreist. Beliebte Länder für solch einen sogenannten „Visa Run“ sind Myanmar, Laos, Kambodscha oder Malaysia – je nachdem, wo man sich gerade in Thailand befindet. Wenn man von vornherein weiß, dass man länger in Thailand bleiben will, kann man sich auch auf einer thailändischen Botschaft außerhalb Thailands ein 3-Monats-Visum für relativ wenig Geld besorgen und hat so keinen Stress mit irgendwelchen Verlängerungen. Leider haben wir uns mit all diesen Regeln erst dann richtig beschäftigt, als wir bereits auf dem Landweg nach Thailand eingereist waren und 15 Tage im Pass gestempelt bekommen hatten. Ja ja, als Langzeitreisender wird man ein bisschen faul was sowas betrifft und nun hatten wir den Salat, wir mussten also einen Visa Run machen. Da Anne und Martin in der selben Situation waren und wir wie gesagt auf die Inseln an der Ostküste wollten, entschieden wir uns für den Grenzgang nach Myanmar. Am 26.01. bestiegen wir also den Nachtbus nach Ranong, einem thailändischen Grenzort an der burmesischen Grenze und stellten schnell fest, dass sich der versprochene „Extra-Bus“ mit angeblich höherem Komfort als stinknormaler Nachtbus entpuppte, der alles andere als komfortabel war, für den wir aber ein Drittel mehr bezahlt haben als der normale Fahrpreis ist. Die Dame im Ticketbüro hat uns nämlich auf ihre charmante Art weisgemacht, dass der normale Bus ausgebucht sei und dass wir den Extra-Bus buchen müssen, um am gewünschten Tag wegzukommen. So wurden wir also doch wiedermal abgezockt, obwohl wir dachten so schnell kann uns das nicht mehr passieren. Aber nun gut, wir saßen im Bus und beschweren war jetzt eh zu spät. Wir verbrachten unbequeme Stunden im Halbschlaf und wurden gegen 3.30 Uhr mit der Hälfte der anderen Mitreisenden an einer Hauptstraße in Chumphon, ca 150 km von unserem Zielort entfernt, rausgeschmissen mit der Ansage, dass uns hier irgendwann der Bus weiter nach Ranong abholt. Nachdem alle anderen mit einem anderen Bus weggekarrt wurden (wir waren die einzigen, die nach Ranong wollten) standen wir mutterseelenallein am Straßenrand. Ein Thai, der den Transport der restlichen Reisenden überwachte, meinte noch zu uns, er sei von einer anderen Firma und könnte deshalb nichts für uns tun. Unser Bus würde so gegen 5 Uhr kommen, aber so genau weiß er das auch nicht. Na toll! Da hieß es wieder mal warten und hoffen, dass alles gutgeht. Und tatsächlich, irgendwann (kurz nach 5) wurden wir abgeholt von einem Pick Up und zur Bushaltestelle gefahren, wo der Bus nach Ranong gegen 6 Uhr startete. Die zweistündige Busfahrt verschliefen wir fast komplett und kamen gegen 8 Uhr morgens relativ ausgeruht in Ranong an. An der Bushaltstelle wurden wir von Jens abgeholt, einen 51-jährigen thüringer Kettenraucher, der seit 6 Jahren in Thailand lebt und momentan ein Guesthouse in Ranong betreibt – das Apres-Ski-Guesthouse, in dem Anne und Martin die letzten Tage abgestiegen waren. Der Typ hat definitiv nicht mehr alle beisammen. Er ist zwar nett und freundlich, hat uns jedoch direkt mit seinen Frauengeschichten unterhalten und uns auch sonst teilweise in Staunen versetzt, was er alles so von sich gegeben hat.
Im Guesthouse angekommen, begrüßten wir erstmal unsere Freunde und nach einem Frühstück und kurzem Frischmachen ging’s sogleich auf zum Visa Run. Jens fuhr uns zunächst zum Pier, wo wir uns den Ausreisestempel abholten. Dann ging’s mit einem Longtailboot über den Grenzfluss nach Myanmar. Auf dem Weg mussten wir an verschiedenen Checkpoints halt machen, wo uns grimmige Grenzbeamte musterten. Als Robbe kurz vor dem Anlegen in Myanmar seine Kamera rausholen wollte, gab der Bootsführer ihm direkt ein Zeichen, diese ganz schnell wieder einzupacken, da es verboten ist, Fotos zumindest in dieser burmesischen Grenzstadt zu machen und die Burmesen mit Ferngläsern beobachten, ob sich die Touristen auch daran halten. Ansonsten gehts nämlich sehr schnell, dass man gar nicht erst reingelassen wird und zusehen kann, wie man den staatenlosen Raum wieder verlässt ;-).
Das Ein- und Ausstempeln in Myanmar verlief dann jedoch ohne Probleme, und der Grenzbeamte war sogar sehr sympathisch. Um Ein- und Ausreisen zu können, benötigt man 10 Dollar, und zwar als nagelneuen Schein, dh ohne irgendwelche Knicke, Falten oder ähnliches. Wir hatten glücklicherweise in Bangkok so gut wie neue Scheine bekommen, die auch angenommen wurden. Warum das so ist, wissen wir nicht, und in Kambodscha war es ähnlich. Die Hauptwährung dort ist US-Dollar (zumindest für die Touristen) und sobald ein Schein nur einen minimalen Riss hat wird er nicht angenommen wenn man Pech hat. Irgendwo kriegt man ihn dann schon los, aber wenn man gerade dringend ein Bier kaufen möchte, und der Kellner den augenscheinlich völlig intakten Dollarschein mit einem winzigen Riss nicht annehmen will, kann das schon ganz schön nerven. Aber zurück zu Myanmar: Theoretisch haben wir mit der Einreise auch ein 7-Tages-Visum erhalten und hätten Myanmar erkunden können, aber die Berichte über hohe Kriminalität vor allem in dieser Ecke des Landes haben uns dann doch abgeschreckt und wir sind direkt zurück nach Thailand gefahren. Am Pier angekommen, haben wir uns noch schnell den Einreisestempel inkl. der Erlaubnis geholt, weitere 15 Tage im Land bleiben zu können. Dann stand auch schon Jens vor uns, und hat uns zurück zum Guesthouse gebracht. Die ganze Aktion hat ca. 3 Stunden gedauert und uns um die 17 Euro pro Person gekostet, was ok ist. Wir saßen dann noch ne Weile im Guesthouse rum und um 13.30 Uhr ging unser Bus zurück nach Chumphon (ca 2h). Dort vertrieben wir uns bis abends 21 Uhr die Zeit, indem wir uns ua auf einem Markt mal wieder durch die Welt der thailändischen Köstlichkeiten futterten. Das macht besonders Spaß, wenn man fast die einzigen Touristen ist und mit den Einheimischen speist.
Gegen 21.30 Uhr bestiegen wir die Nachtfähre nach Koh Tao, die jeden Tag um 23 Uhr in Chumphon startet und Koh Tao am nächsten Morgen um 5 Uhr erreicht. Wir zahlten pro Person knapp 9 Euro inkl. Transfer zum Pier und bekamen dafür eine breite Matratze im Schlafsaal, wo es sich die Nacht ganz gut verbringen lässt. Nachdem wir noch eine Weile an Deck gesessen, uns den kühlen Nachtwind um die Nase wehen lassen haben und beobachteten, wie die Fähre mit mehreren LKWs millimetergenau beladen wurde, ging’s dann irgendwann in die „Kajüte“ und wir schliefen, als das Schiff losfuhr, sofort ein, denn nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht zuvor und dem aufregenden Visa Run waren wir einfach nur fertig. So verging die Nacht wie im Flug und wir erwachten erst, als die Fähre am nächsten Morgen noch in völliger Dunkelheit am Pier von Koh Tao anlegte.

Coming Next: Wir sind jetzt Taucher! Open Water Diver Zertifikat auf Koh Tao



Begegnung mit dem Drachen – Chinese New Year in Bangkok

1 02 2012

Stadtluft schnuppern! Nach sieben Tagen faulem Insel-Leben freuten wir uns sehr auf die Annehmlichkeiten unseres geliebten Bangkoks. Am 22.01. ging’s zunächst mit der Fähre zum Festland und danach mit dem Bus in fast genau 5,5h in die City – das erste Mal, dass wir per Bus nach Bangkok einreisen.
Wir haben unseren zweiten Besuch in Bangkok während dieser Reise so geplant, dass wir dort das Chinese New Year miterleben können. Außerdem liegt Bangkok auf unserer Route gen Süden und da uns das Stadtleben doch irgendwie im Blut liegt, wollten wir mind. 3 Nächte bleiben. Zu unserem gebuchten Hotel in der Nähe des Flusses Chao Phraya und gegenüber den Stadteilen Silom bzw. Sathorn passt das Motto: Laut, lauter – Sarasinee All Suites! Wir buchten das Hotel, weil es relativ neu ist, laut Beschreibung eine Kitchenette hat (wir wollten unser Leibgericht kochen) und relativ günstig ist (30 Euro pro Nacht inkl Frühstück). In den Bewertungen im Netz stand bereits, dass es an einer großen Straße liegt und etwas lauter ist, aber „etwas“ ist hier stark untertrieben und man hätte mit dem Verkauf von Ohrstöpseln an die Hotelgäste wohl reich werden können. Vorn raus die Straße, Tag und Nacht ein höllischer Verkehr. Hinten raus eine riesige Baustelle, ab 7 Uhr morgens ging’s los mit dem Krach. Und die größte Ironie war, dass auch im Hotel gebaut wurde und in den Fahrstühlen wurde sich per Zettel dafür entschuldigt…hahaha. Das hätten sie sich auch sparen können, den dieser Lärm ging ohnehin im ständigen Geräuschpegel unter. Wir hatten ein Zimmer hinten raus, das hieß also Lärm nur tagsüber und früh morgens als Wecker. Die Kitchenette war auch nicht das was wir erwartet hatten, sondern bestand aus einem Kühlschrank und leeren Schränken. Ah-ja! Kochen fiel damit leider aus. Alles in allem der totale Reinfall, das einzig Gute war das Nutella zum Frühstück 😉
Am ersten Abend in Bangkok besuchten wir mal wieder den Nachtmarkt in Patpong (und wieder wollte Robbe keine PingPong-Show anschauen 😉 ) und dort sind wir schon den ersten Drachen anlässlich des Chinesischen Neujahrs begegnet, denn das nächste Jahr ist des Jahr des Drachen im Element Wasser. Wenn China das Neujahr feiert, werden die zukünftigen Träume beschworen. Es soll Glück bringen, Fenstern und Türen zu öffnen, um das Glück während des Festes herein zu lassen und die Lichter in der Nacht brennen zu lassen, um dem Glück den Weg ins Haus zu leuchten und böse Geister abzuschrecken. Unglück vermeidet man, indem keine neue Schuhe während der Neujahrestage gekauft werden, da das Wort Schuh dem Wort für schlecht, böse und ungesund sehr ähnlich ist und die Haare während der Festlichkeiten zu schneiden bringt ebenfalls Unglück, da das Wort Haar und das Wort Glück dasselbe ist und man sich dieses wegschneiden würde. Mit Feuerwerk, China-Böllern und lauter Musik werden ebenfalls die bösen Geister vertrieben, und das konnten wir an diesem Abend auch ohrenbetäubend miterleben.
Am 23.01. war der erste Tag im neuen Jahr und in der Stadt gab es überall Feierlichkeiten. Nachdem wir eine anstrengende Shoppingrunde im MBK riesiges Shoppingcenter) hinter uns gebracht und unsere Beute nach Hause geschleppt hatten, ging’s mit dem Chao Phraya River Express (ein öffentliches Bootsystem, was Haltestellen auf dem Fluss Chao Phraya anfährt) nach Chinatown, welches jedes Jahr das Zentrum der Neujahrsfeierlichkeiten ist. Bangkoks Chinatwon ist einer der größten der Welt und es heißt, Bangkok sei mehr Chinesisch als thailändisch. Überall in der Stadt sieht man neben den thailändischen Beschilderungen auch immer chinesische Überschriften, aber uns fällt es nach wie vor schwer auszumachen, aus welchen Land ein Asiate kommt (wobei wir glauben, so langsam die Unterschiede zu erkennen). In Chinatown angekommen gelangten wir auch direkt an eine Hauptstraße, wo es sich bereits eine Menge Leute links und rechts am Strassenrand bequem gemacht hatten, mit thailändischen Fahnen ausgestattet, und warteten. Auf was gewartet wurde, wussten wir nicht so ganz genau, wir dachten aber, es gibt einen Umzug oder ähnliches. So suchten wir uns auch ein Plätzchen und warteten ebenfalls, insgesamt so um die 1,5 h . Irgendwann kamen dann erst einige Luxus-Karossen vorgefahren, und in einem gelben Oldtimer fuhr die dickliche thailändische Prinzessin vor, die uns allen einmal zuwinkte. Und das wars, nachdem sie und ihre Entourage vorbei waren erhoben sich alle und strömten davon. Na toll, und dafür hatten wir so lange gewartet! Danach schoben wir uns durch die Menge der Leute, die an diversen Essenständen ihren Hunger stillten oder an Marktständen versuchten einzukaufen, die allerdings im Gewusel der Leute kaum auszumachen waren. Eigentlich wollten wir zur Feier des Tages auch nochmal Chinesisch probieren (bisher eine der kulinarischen Richtungen, mit der wir noch nicht warm geworden sind), aber alle Restaurants waren proppenvoll und wir beschlossen, so schnell wie möglich die Flucht vor den Massen zu ergreifen und fuhren zu einem uns bekannten Italiener nach Silom (der jedoch unverschämt teuer ist; wie bezahlten für Pizza, Pasta und Bier mehr als es in Berlin kosten würde. Und nicht mal Parmesan gabs zur Pasta, das war definitiv unser letzter Besuch.) Danach marschierten wir noch die knapp 3 Kilometer zurück zu unserem Hotel und machten es wie die Thais, nämlich anstatt den Fußweg über die Brücke zu nehmen, warteten wir auf die Fähre, die einen ebenfalls für umgerechnet 9 Cent pro Person über den Fluss bringt. Wären wir gelaufen, wären wir dreimal eher im Hotel angekommen, aber es wäre nicht dasselbe ;-).
Am nächsten Tag stand ne Menge organisatorischer Kram auf dem Programm (unsere to do-Liste für Bangkok war lang): Wir versendeten endlich ein Paket mit unnützen Sachen aus unseren Rucksäcken in die Heimat, die dadurch immerhin um insgesamt 4 Kilo leichter wurden (ein Paket nach Deutschland kostet auf dem Seeweg, etwa 30 Tage, für 4 Kilo ca. 50 Euro). Wir ließen Heikes Kamera reinigen, kauften Sonnenmilch im Vorrat und buchten unsere Tickets für die Weiterfahrt gen Süden. Am Abend ging’s dann nochmal zum MBK, und zwar in den Food-Floor im 5.Stock, wo man sich durch die kulinarische Welt futtern kann. Zwar nicht so billig wie am Straßenstand, aber unglaublich lecker und eine riesige Auswahl. So etwas gibt’s nicht in Berlin, und das ist wirklich sehr traurig. Überhaupt wird in Bangkok an jeder Ecke gebrutzelt und gebraten, und somit immer irgendwas Leckeres zu essen, und gegessen wird eigentlich zu jeder Tageszeit und überall. Man hat die Qual der Wahl, und muss aufpassen, dass man den Verlockungen auch ab und an mal widersteht, sonst muss man das nächste Mal im Bus zwei Sitze für eine Person buchen…Auf dem Weg zurück zum Hotel retteten wir einem Fisch das Leben (er war aus dem Bassin gesprungen und wir klingelten den Besitzer aus dem Bett, der das klitschige Ding wieder in sein Zuhause warf) und Robbe schoss noch einige Nachtaufnahmen vom Fluss.
Am 25.01. sind wir morgens erstmal in ein anderes Hotel gezogen, das Bangkok City Hotel. Ebenfalls für 30 Euro zu haben, liegt es super zentral in der Nähe des Siam Square und einer kurzen Taxifahrt von der Khao San Road entfernt. Definitiv ein guter Tipp für den nächsten Bangkok-Aufenthalt. Robbe legte einen Gammel-Tag ein und Heike ging – nachdem sie erstmal einen bestimmt 1,5h langen ordentlichen Schauer abwarten musste – ne Runde shoppen. Eigentlich wollten wir abends ins Kino, aber unseren ausgesuchten Film gabs nur im VIP-Kino für 17 Euro pro Person zu sehen und das war uns dann doch zu teuer, obwohl man wahrscheinlich auf wahnsinnig bequemen Sitzen gelegen und mit Popcorn gefüttert worden wäre.. :-). Alternativ ging’s deshalb doch nochmal zur Khao San, um uns durch die den Touristengeschmäckern angepassten Strassenstände zu futtern (mit echter Thai-Küche hat das wenig zu tun, aber schmeckt trotzdem und ist billig). Ganz stilvoll tranken wir dann noch ein Weinchen und beobachteten dabei das „Affentheater“ auf der Straße, wie es Patzi letztens so schön umschrieb. Wenn man es sich recht überlegt, ist es genau das und die bierseligen Touris aus aller Welt, die um gefälschte Ausweise und Diplome feilschen, Bier aus Zapfsäulen trinken und die Füße zu dämlicher Musik wippen, sind ziemlich peinlich und obwohl Bangkok und Khao San untrennbar miteinander verbunden sind, hat das Spektakel wenig mit dem echten Thailand zu tun.
Am 26.01. hieß es schon wieder Abschied nehmen von Bangkok. Am Vormittag erledigten wir die letzten Einkäufe, Robbe stattete dem Friseur einen Besuch ab (wir sind ja nicht abergläubisch und vor allem keine Chinesen 😉 ) und mittags aßen wir äußerst lecker bei einem All-You-Can-Eat-Japaner. Neben einem leckeren Sushi-Buffett wurde jedem Gast eine Suppe auf einer Kochplatte vorgesetzt und von einem Laufband konnte man sich die Zutaten für die Suppe runternehmen und in den köchelnden Sud geben. Es gab Fleisch, Pilze, Garnelen, Gemüse, Nudeln und diverse undefinierbare, exotisch aussehende Stücke zur Auswahl. Wir haben uns vor allem an den leckeren Garnelen satt gegessen – war super lecker! Zum Abschluss gabs soviel Eis wie man wollte, Obstsalat usw. Die Getränke waren ebenfalls inkludiert, und das für 7,50 Euro! Leider durfte man jedoch nur 80 min sitzen und essen, danach wurde der Platz an die Nächsten vergeben. Sonst hätten wir es wohl den ganzen Nachmittag dort ausgehalten 🙂
Um 19 Uhr bestiegen wir schliesslich unseren Nachtbus nach Ranong, und es lagen 36 Stunden Reisezeit vor uns, aber davon im nächsten Artikel mehr.

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