Tongariro Alpine Crossing – Versuch Nr. 1

7 04 2012

Am 26.03. hatten wir uns endlich das Tongariro Alpine Crossing vorgenommen. Das Wetter am Morgen war sonnig und wir sahen der Wanderung nichts mehr im Wege stehen. Diese Ein-Tageswanderung in eine Vulkanlandschaft gilt als eine der Schönsten und Spektakulärsten weltweit und wir waren schon sehr gespannt, was uns erwarten würde. Die Dauer der knapp 20 Kilometer langen Wanderung wird mit 5,5 bis 7 Stunden angegeben. Wir gingen davon aus, dass wir diese Zeiten einhalten würden und machten uns gegen halb zehn auf den Weg zu einem der Parkplätze, wo die Wanderung beginnt. Wir sahen keinen Grund, eher aufzustehen, denn wir dachten uns, die Abendstunden sind eh die Schönsten am Tag und bis 20 Uhr ist es auch hell, deshalb bleibt genügend Zeit. Dort angekommen, hofften wir darauf, Infos zu Shuttlebussen vorzufinden, die uns vom Endpunkt der Wanderung zum Start, sprich zu unserem Camper zurückbringen würden. Leider jedoch Fehlanzeige, und da wir das Risko nicht eingehen wollten, nicht mehr zum Auto zurückzukommen, riefen wir, bevor wir losliefen, beim Büro des Nationalparks an, ob sie uns einen Shuttle Service organisieren könnten – sollte doch problemlos machbar sein, dachten wir! Die nette Dame am Telefon nahm uns jedoch ganz schnell alle Illusionen: Punkt 1 – Wir wären schonmal nicht am Startpunkt des Tracks, sondern am Ende – es gibt gar keinen Bus in diese (verkehrte) Richtung. Punkt 2 – Wir sind viel zu spät dran. Wenn wir irgendwann auf der anderen Seite ankommen, würde eh kein Bus mehr fahren. Außerdem sei es auf dem Berg oben kalt und windig, und wir sollten uns nicht vom Sonnenschein im Tal täuschen lassen. Da sie nichts für uns tun konnte, schlug sie einige kurze Walks vor, mit denen wir uns den Tag vertreiben könnten. Na toll! Da haben wir ja wohl alles falsch gemacht, von schlechter Recherche mal ganz zu schweigen! Mittlerweile war es auch schon 10.30 Uhr und somit klar, dass es heute wohl nichts mehr mit der Wanderung wird.
Wir beschlossen notgedrungen, zunächst zurück nach Turangi zur Touristeninformation zu fahren, um dort den Shuttle Bus für morgen zu buchen. Unterwegs machte uns jedoch ein Hinweisschild an der Strasse mit der Aufschrift „Blue Pool“ neugierig. Wir liefen zunächst in einen Feldweg hinein, da wir dort den Weg zum Blue Pool vermuteten, wurden jedoch von zwei feixenden Männern in einem Auto darauf hingewiesen, dass wir gerade ein Gefängnisgelände passiert hätten und dass der Blue Pool ganz woanders ist. Hilfe, Meuchelmörder-Alarm ;-)!
Irgendwann fanden wir den Weg dann doch, jedoch nicht den Blue Pool, sondern nur einen Fluss, der sich durch den Wald schlängelte. Unterwegs trafen wir auf einen Neuseeländer, der ebenfalls auf der Suche nach dem blauen Pool war und mit dem wir ins Gespräch kamen.  Er verbrachte momentan seinen Urlaub und fuhr – so wie es bei den Neuseeländern Gang und Gebe ist – mit einem Camper durch die Gegend und erkundete sein schönes Land. Diesmal hatte er sich vorgenommen, vor allem die kleinen Straßen zu fahren und war so ebenfalls bei dem anscheind nicht vorhandenen Blue Pool gelandet. In jedem Fall gab er uns viele wertvolle Tipps, zb dass es Sinn macht, beim Tongariro Alpine Crossing vom Start den halben Weg bis hinauf zu den Kratern und den Seen zu laufen, dann wieder umzukehren und den selben Weg zurück zu laufen. Er meinte, der Abstieg auf der anderen Seite ist viel weniger spektakulär sondern eher langweilig und so gelangt man auch direkt wieder zu seinem Camper, ohne einen Bus in Anspruch nehmen zu müssen. Da wir uns ohnehin am liebsten das Geld für den Bus sparen wollten (um die 25 bis 40 Dollar pro Person), vertrauten wir dem Neuseeländer und beschlossen, den Walk morgen so wie vorgeschlagen zu machen. Den Blue Pool übrigens fanden wir trotz allem nicht – später stellte sich heraus, dass damit einfach verschiedene tiefere Becken im Fluss bezeichnet werden, wo es sich gut angeln lässt :-). Aber immerhin hat uns die Suche nach dem Pool mit dem Neuseeländer in Kontakt gebracht!
Den Nachmittag verbrachten wir mit einem 1,5 stündigem Spaziergang am Fluss in Turangi sowie mit lesen und schlafen an einer super gemütlichen Picknickstelle im Sonnenschein. Am Abend fuhren wir bereits zum dritten Mal unseren Schlafplatz in Tokaanu an und hofften darauf, am nächsten Tag endlich alles richtig zu machen.

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Inmitten des Brombeerparadieses brechen alle Dämme!

7 04 2012

Froh, die Nacht überstanden zu haben, fuhren wir am Morgen des 25.03. zunächst nach Taupo City. Das Wetter war nicht besonders und so verbrachten wir den Vormittag in einem gemütlichen Café direkt am „Great Lake Taupo“. Gegen Mittag zeigte sich glücklicherweise bereits wieder die Sonne am Himmel und wir machten uns auf zu den Huka Falls – Wasserfällen, bei denen der längste Fluss Neuseelands, der Waikato, 9 Meter in die Tiefe braust. Pro Sekunde fliessen 200.000 Liter Wasser (!) die Wasserfälle herunter. Der Fluss entspringt dem Lake Taupo und die Wasserfälle befinden sich fast direkt an der Quelle. Der Sog der Wasserfälle ist so stark, dass sich im ganzen riesigen Lake Taupo keine Aale befinden, da diese dem Sog nicht standhalten können. Das können wir uns zwar gar nicht vorstellen, aber so stand es auf den Infotafeln an den Falls geschrieben.
An sonnigen Tagen sieht das Wasser kristallklar und türkisblau aus. Wunderschön! Die Huka Falls sind auch Start des Aratiatia Rapids Walking Tracks. Man läuft 7 Kilomter, um den Aratiatia Staudamm und die Stromschnellen zu erreichen. Genau die richtige Distanz für uns, dachten wir und machten uns auf zu den Stromschnellen. Der Weg an sich zog sich ewig in die Länge und war für uns ziemlich enttäuschend, denn es gab kaum etwas Schönes zu sehen und man läuft entlang des Highways, eines Industriegebiets oder durch wenig attraktive Landschaft. Das einzig Besondere war, dass sich rechts und links des Weges Hunderte von Brombeersträuchern befanden, die auch ordentlich Beeren trugen und wir dadurch genügend Wegzerrung hatten und ständig Pflückpausen einlegten :-). Irgendwann – wir dachten schon, wir hätten uns verlaufen – sind wir endlich bei den Stromschnellen angekommen, die sich jedoch als dahinplätschernder Bach zwischen Felsen entpuppten. Wir waren ziemlich enttäuscht und konnten nicht verstehen, warum dieser Walk als einer der populärsten in Taupos Umgebung gilt. Als wir von den Lookouts der Stromschnellen zurückkamen, machten wir noch kurz auf der Staudammbrücke halt – wir waren neugierig, warum sich dort schon so viele Leute versammelt hatten. Plötzlich hörten wir eine Art Sirene und auf einem großen Display wurden 5 Minuten zurückgezählt. Ein Infoschild brachte dann auch des Rätsels Lösung: Zwei- bis dreimal am Tag werden die Schleusen des vorgelagerten Staubeckens für 5 Minuten geöffnet und füllen die Stromschnellen mit Wasser. Logisch, dass wir uns das nicht entgehen lassen wollten und schauten ebenfalls zu, wie der kleine Bach nach kurzer Zeit tatsächlich zu einem reißendem Fluss anschwoll, der den Namen Stromschnellen auch wirklich verdient hatte. War ein beindruckendes Spektakel, die Kraft des Wassers zu erleben, und wir waren glücklich, dass der Walk doch noch ein spektakuläres Finale zu bieten hatte. Danach mussten wir logischerweise die 7 Kilometer wieder zurücklaufen, und da wir schon ziemlich spät dran waren, bevor der Parkplatz geschlossen wurde, mussten wir uns ganz schon ranhalten und waren heilfroh, als wir wieder im Camper saßen.
An diesem Abend ging’s dann noch von Taupo zu unserer Lieblingsdumpstation nach Tokaanu, die diesmal – oh Schreck – total bevölkert war von Campern jeglicher Art. Auf der Toilette des Bootsvereins wurde gar geschmackloses Dosenfutter gekocht! Wir stellten uns abseits und waren beleidigt, dass unser wie wir dachten Geheimtipp so bevölkert war. 😉
Bei der Masse an Freedom Campern, die sich dort anscheinend jeden Abend einfinden, wird sicherlich auch hier der Platz mit einem „No Camping“-Schild ausgestattet..
Trotz der vielen Nachbarn in dieser Nacht verbrachten wir selbige erneut ruhig und sicher und freuten uns auf die geplante Wanderung am nächsten Tag!

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East Coast Baby! Beachhopping rund um Napier

2 04 2012

Am 22.03. beratschlagten wir nach dem Frühstück, wie wir die nächsten Tage verbringen könnten, bis das schöne Wetter den Nationalpark erreichen würde. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für einen Ausflug an die Ostküste, genauer gesagt nach Napier und zu den Stränden der Umgebung. Die 190 km waren in wenigen Stunden gefahren und in Napier kauften wir erstmal ordentlich ein und fuhren dann weiter Richtung Ocean Beach, einem winzigem Ort in südlicher Richtung direkt am Pazifik. Die Landschaft auf dem Weg dorthin war atemberaubend schön, wir waren hingerissen und können das kaum in Worte fassen: Grüne, sanft geschwungene Hügel, die in der Abendsonne leuchteten, gesprenkelt von den allgegenwärtigen Schäfchen, die hier überall grasen. Hier und da sahen wir Weinberge und Farmen sowie prachtvolle Villen, die auf den Hügeln stehen. Hier zu wohnen ist nicht schwer vorstellbar, im Gegenteil! Solch schöne Landschaft haben wir bisher auf keiner unserer Reisen erlebt. Irgendwann kamen wir in Ocean Beach an – einem verschlafenen Ferienort mit einem wunderschönen Strand und davor dem tosendem Pazifik. Gerade dieser Kontrast zwischen der Landschaft im Landesinneren und dem Meer selbst macht Neuseeland zu einer ganz besonderen Perle, die wirklich jeder einmal erlebt haben sollte! Wir machten noch einen Strandspaziergang und suchten uns dann einen Schlafplatz, denn in Ocean Beach selbst ist Freedom Camping leider nicht erlaubt. Wir fanden eine Stelle direkt neben einer Pferdekoppel unweit des Dorfes und fühlten uns in der Nacht gut beschützt von den Pferden, die knapp neben unserem Camper leise schnauften und wieherten. Zudem gesellten sich noch die Surfer vom Strand zu uns, mit denen wir kurz zuvor gequatscht hatten.
Den nächsten Tag verbrachten wir bei schönstem Wetter am Strand von Ocean Beach, machten einen langen Spaziergang und fuhren am Abend einen Ort weiter nach Waimarama auf einem Campingplatz, den wir fast für uns hatten. Wir grillten an diesem warmen Samstag-Abend und machten uns danach mit einer Flasche Wein auf Richtung Strand, um dort die Abendstimmung zu genießen. Direkt am Strand stehen die Villen oder Ferienhäuser der Neuseeländer, und nicht das erste Mal suchten wir uns unser imaginäres Traumhaus aus :-). Im übrigen gar nicht unrealistisch, wenn man das nötige Kleingeld besitzt: Überall in Neuseeland findet man dutzende Häuser und Grundstücke in schönster Lage zum Verkauf vor!
Den 24.03. verbrachten wir morgens noch gemütlich auf dem Campingplatz und fuhren danach zum Strand, um uns dort bei einem kurzen Spaziergang den Wind um die Ohren blasen zu lassen. Danach ging’s zurück Richtung Tongariro Nationalpark, da das Wetter dort in den nächsten Tagen besser und an der East Coast schlechter werden sollte. Beim Zwischenstopp im Supermarkt versuchte Heike vergeblich, zwei Flaschen Wein zu kaufen, doch der übereifrige Kassierer wollte ihr ebendiesen nicht verkaufen, weil Heike ihren Ausweis nicht dabei hatte und der Kerl ihr einfach nicht glauben wollte, dass sie bereits reife 31 ist! Da half auch kein Bitten und Beteln, und Robbe, der den Wein garantiert bekommen hätte, da er gern mal auf 40 geschätzt wird, war nicht in der Nähe. 😉 Ob nun Kompliment oder Schikane, an diesem Abend gabs somit nur Wasser und Tee ;-)!
Gegen Abend kamen wir am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands an, der unweit des Nationalparks liegt. Wir suchten uns dort eine Stelle für die Nacht und stellten uns auf einem schlammigen Parkplatz ganz in der Nähe der Huka Falls. Zugegeben – die Stelle kam uns schon im Hellen irgendwie gruselig vor, aber solange man noch die Umgebung erkennt, ist alles halb so wild. Als wir uns dann jedoch kurz vorm einschlafen noch blöde Gruselgeschichten erzählten, kam uns die Umgebung da draußen das erste Mal während unserer Zeit in Neuseeland irgendwie angsteinflösend vor. Wie immer schlief Robbe jedoch trotzdem schnell ein, und wenn er erst einmal schläft, stört ihn so schnell nichts mehr. Heike jedoch erwachte mitten in der Nacht, bekam auch noch mit, wie ein Auto ganz nah beim Camper anhielt, und konnte dann aufgrund verschiedenster Hirngespinnste, die in ihrem Kopf kreisten, einfach nicht mehr einschlafen, bis endlich der Morgen dämmert. Logisch, dass die Ängste im Lichte des neuen Tages schnell verblassten, aber trotzdem geht diese Schlafstelle liebevoll als die „Meuchelmörder-Stelle“ in die Geschichte unserer Reise ein!

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Tag 1 im Tongariro Nationalpark und Nacht No. 1 an unserer Lieblings-Dumpstation

2 04 2012

Als wir am 21.03. unseren Schlafplatz verliessen und weiter Richtung Tongariro Nationalpark fuhren, fiel uns am Straßenrand bereits der silberne Audi auf, der dort gerade recht zügig in der Einfahrt eines Feldweges wendete. Kurz danach überholte er uns und fuhr beim Einscheren soweit links ins Kiesbett, dass uns mehrere Steine trafen, ua an die Scheibe, was zwei Steinschläge ergab. Na toll, so ein A…loch! Steinschläge sind in unserer Autoversicherung nicht abgedeckt und das nervt natürlich richtig, vor allem wenn man nichtmal selbst dran Schuld ist. Und so wie der Typ überholt hat, konnte man ihm Mutwillen unterstellen! Irgendwie ahnten wir jedoch, dass wir den Audi samt Fahrer nochmal zu Gesicht bekommen und prompt sahen wir beide ca. 5 Minuten später auf dem Seitenstreifen stehen. Robbe hielt an und stellte den Typen zur Rede. Er fasselte irgendwas von verlorener Konzentration beim Überholen, weil er sich eine Kippe anzünden wollte und dass er das Ganze definitiv nicht provoziert hat. Im nächsten Satz erzählte er uns dann jedoch, dass er gerade eine Zigarettenpause macht, da er im Auto nicht raucht – alles klar, da stimmt irgendwas ganz und gar nicht! Während wir ziemlich sauer waren und Nummernschild sowie seine Daten vom Ausweis abschrieben, fragte er uns aus, woher wir kommen, gab uns Reisetipps, lud uns zu irgendwelchen Freunden zum Bier für den Abend ein und meinte letztlich, dass er die Kosten für den Schaden auf jeden Fall übernehmen werde. Keine Ahnung, ob da deutsche Unentspanntheit auf neuseeländische Gelassenheit getroffen hat aber wir gaben nur äusserst karge Auskunft und trautem dem Typen nicht über dem Weg. Als wir uns verabschiedet hatten, fuhren wir vor, während er ja noch ausserhalb seines Autos rauchte, und hielten einige Kilometer weiter an einer Picknickstelle, um den Schaden nochmals genau zu begutachten. Irgendwann sahen wir den silbernen Audi vorbeifahren, und – war ja klar – nach fünf Minuten kam er aus der anderen Richtung zurück und stellte sich zu uns, warum auch immer?! Wir putzten gerade unsere Scheibe und so fragte auch er nach einem Tuch und Seife, um auch seine Frontscheibe zu wienern. Spätestens zu dem Zeitpunkt war klar, dass wir an einen sehr sonderbaren Typen geraten waren, und als er uns auch noch sein Bündel 50 Dollar Scheine zeigte und anbot, den Schaden an Ort und Stelle zu bezahlen, wurde die Situation total kurios. Wir verabschiedeten uns recht schnell und erwarteten den weiteren Tag über, den silbernen Audi wieder im Rückspiegel oder am Straßenrand zu erblicken, aber glücklichweise wurden wir davon verschont. Der Steinschlag hat sich dann doch nicht als so gross erwiesen, dass wir ihn gleich gemeldet haben. Wir hoffen auf Glück bei der Abgabe, denn wir glauben immer noch nicht, dass dieser Typ auch nur einen Cent der Rechnung zahlen würde.
Auf dem Weg zum Tongariro Nationalpark stoppten wir an diversen Wasserfällen (können wir einfach nicht lassen ;-)) und parkten schließen am Visitor Information Centre des Nationalparks im Whakapapa Village.
Der Tongariro-Nationalpark ist der älteste Nationalpark Neuseelands (und der viertälteste weltweit) und gehört sowohl zum Weltkultur- als auch zum Weltnaturerbe der UNESCO. Im Zentrum des Parks befinden sich drei aktive Vulkane: der Tongariro (1968 m), der Ngauruhoe (2291 m) und der Ruapehu (2797 m). Die Gipfel der drei Vulkane sind für die örtlichen MÄori von großer Bedeutung und es ranken sich viele Geschichten und Legenden um sie.
Die bekannteste Wanderroute im Tongariro-Nationalpark ist das Tongariro Alpine Crossing, eine Eintageswanderung, die zu den schönsten weltweit gezählt wird und die wir am nächsten Tag absolvieren wollten. Die netten Damen im Visitor Centre erklärten uns jedoch, dass das Wetter die nächsten Tage eher mäßig werden soll und dass es sich gerade bei diesem großartigem Day Walk absolut lohnt, auf besseres Wetter zu warten. Da mussten wir uns wohl geschlagen geben, und waren sicher, die Zeit bis dahin irgendwie rumzukriegen.
Diesen halbwegs sonnigen Tag wollten wir jedoch nicht ganz ohne Spaziergang verstreichen lassen und so entschieden wir uns für den Silica Rapids Walk, einer 7km langen Wanderung zu Stromschnellen, die aufgrund der mitgeführter Kieselerde schön weiss aussehen. Auf dem Weg dorthin läuft man durch Vulkanlandschaft, die so sehr an Mordor aus Herr der Ringe erinnert, dass man hinter jeder Ecke Orks vermutet ;-). Wir erfuhren im Nachhinein, dass in dieser Gegend alle Szenen in und um Mordor gedreht wurden, somit lagen wir mit unserer Vermutung nicht falsch. Nach der Wanderung fuhren wir zunächst weiter Richtung Norden auf der dringenden Suche nach einer Dump Station, um unseren wieder mal leeren Wassertank aufzufüllen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer schönen Picknickstelle vorbei mit Ausblick auf einem See, die sich – fernab von der Straße gelegen und ohne No Camping Schild – sehr gut als Schlafstelle eignete. Wir waren also froh, diesmal schon im Hellen eine gute Stelle für die Nacht gefunden zu haben. Als wir jedoch die Dump Station in Tokaanu erreichten, befanden wir uns plötzlich an einer noch besseren Schlafgelegenheit! Direkt am Lake Taupo an einem Bootsanleger gelegen gibt’s dort zwei große Parkplätze, Toiletten und weit und breit kein Verbotsschild. Zudem standen schon zwei Camper dort und in Gesellschaft lässt es sich immer etwas ruhiger schlafen. So entschieden wir, die Nacht dort zu verbringen, erledigten noch unser (Ab)-Wasser und machten uns einen gemütlichen Abend im Camper!

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Der perfekte Campingplatz in Hanmer Springs und eine Überfahrt auf die Nordinsel, die wir nie vergessen werden!

1 04 2012

Am Morgen des 18.03. fuhren wir nach Hanmer Springs, einem kleinen, touristisch gut frequentierten Ort in der Region Canterbury. Das Dorf liegt in den Bergen und ist bekannt für seine Thermalquellen, um die der Ort herumgebaut wurde. Im Sommer kann man toll wandern gehen und im Winter erreicht man vom Ort aus zwei Skigebiete, die in näherer Umgebung liegen. Uns war an diesem Sonntag mehr nach Faulenzen als nach Aktivität zumute, und so fuhren wir den Alpine Holidaypark an, einen etwas außerhalb des Ortes gelegenen Campingplatz. Der Platz war fantastisch und wir können ihn wärmstens empfehlen! Super günstig, viel Platz und ein sehr netter Inhaber, der dem Ruf der Neuseeländer, überaus freundlich zu sein, mehr als gerecht wird. Der Tag war schön sonnig und wir genossen eben diese, wuschen Wäsche, machten einen Spaziergang in die Stadt (ganz ohne Aktivität geht’s in NZ dann doch nicht) und grillten am Abend das erste Mal während unserer Reise – ebenfalls als Premiere – auf einem Gasgrill. Als echte Thüringer musste das wieder mal sein, nur blöd, dass mitten im Bratvorgang die Gasflasche leer war und wir auf einen anderen Grill ausweichen mussten. Am Ende haben die neuseeländischen Würste jedoch sehr gut geschmeckt. Hanmer Springs ist als Ort auch total gemütlich und hat mehr Charme als manch anderes verschlafenes Nest in den neuseeländischen Bergen. Am nächsten Tag, dem 19.03. verließen wir Hanmer Springs und fuhren weiter Richtung Nordosten nach Kaikoura, ebenfalls ein Touristenhighlight an der Ostküste gelegen. Kaikoura ist vor allem dafür bekannt, dass man von hier aus Walbeobachtungstouren unternehmen kann, die in 80% der Fällen auch wirklich dazu führen, dass man einen Wal oder zumindest eine Floße zu Gesicht bekommt (andernfalls bekommt man sein Geld zurück). Die Gewässer vor Kaikoura sind sehr tief und zudem treffen Meeresströme mit unterschiedlicher Temperatur aufeinander, sodass sich hier ganzjährig Wale und Delphine tummeln. Als wir dort ankamen, hat es allerdings geregnet und wir erfuhren, dass eine Bootstour mind. 130 Dollar kostet. Wie alles in Neuseeland also ziemlich teuer, und wir entschieden – mal wieder – dass es ganz sicher noch andere Gelegenheiten während unserer Reisen geben wird, Wale zu treffen (vorzugsweise unter Wasser) und dass wir uns diese Sache diesmal sparen. In Kaikoura suchten wir dann noch nach einem Café mit Wifi – unserer Lieblingsbeschäftigung an regnerischen Tagen – erfuhren aber, dass es sowas in Kaikoura nicht gibt. Man-oh-man, nur weil Neuseeland am Ende der Welt liegt muss es ja nicht auch vom Rest abgeschnitten sein! Wir beratschlagten also, wie’s weitergeht und entschieden spontan, der Südinsel noch heute den Rücken zu kehren und am Abend mit der Fähre von Picton nach Wellington überzusetzen. Wir hatten irgendwie genug von verschlafenen Dörfern, teuren Minisupermärkten und No Internet :-). Das starke Bedürfnis war da, all die Freuden der Zivilisation und grosser Städte auf der Nordinsel zu genießen. Ausserdem war zu diesem Zeitpunkt so gut wie Halbzeit unseres Camperdaseins in NZ und so hat das zeitlich auch gut gepasst. Wir fuhren also weiter nach Picton, buchten die Fähre für 19 Uhr und stoppten unterwegs, um nochmal die putzigen Seelöwen zu beobachten, die sich fast überall an der Küste in dieser Gegend tummeln. Als wir dann in Picton ankamen, überbrückten wir die Zeit mit Free Wifi bei McDoof (und direkt umgeben nur von Deutschen – nirgendwo in Neuseeland ist man vor ihnen sicher 🙂 ) und machten noch einen kurzen Spaziergang durch die Stadt und durch die ansässigen Supermärkte. Um 18 Uhr begann dann schon der Check-In der Fähre und pünktlich 18.30 Uhr stand unser Camper und wir auf dem Autodeck der Bluebridge Cook Ferry nach Wellington. Da man auf der Fähre nicht im Auto bleiben darf, packten wir unser Abendessen ein und suchten uns einen netten Platz auf dem Passagierdeck, der jedoch nicht so nett war wie wir hofften – es war überall arschkalt! Egal, wir ließen uns unser Brot auch zitternd schmecken und schauten uns die Landschaft an, die sehenswert ist, da man zunächst durch ein Fjord Richtung Cook Strait fährt. Bei einer Zigarettenpause quatschte Robbe mit einem Neuseeländer und der meinte, dass es, sobald wir das offene Meer erreichen, heftigen Wellengang geben wird und dass es dann ziemlich ungemütlich wird. Konnten wir uns gar nicht vorstellen, denn zu diesem Zeitpunkt schipperte die riesige Fähre noch äußerst ruhig dahin und keine Welle war zu spüren. Kaum 30 Minuten später jedoch – wir erreichten den offenen Pazifik und überquerten die Cook Strait Richtung Nordinsel – wurde der Wellengang richtig schlimm. An diesem Abend gab es einen schweren Sturm auf der Nordinsel und den bekamen wir zu spüren! Heike’s Magen bekam das Ganze schon nach kurzer Zeit gar nicht gut, und sie hatte alle Mühe, das Abendbrot nicht wieder loszuwerden. Das Geschaukele war nur im liegenden, möglichst schlafenden Zustand zu ertragen – an Aufstehen war irgendwann nicht mehr zu denken! Robbe suchte sich derweil einen wärmeren Platz, um einige Fotos zu bearbeiten. Auf Deck zu laufen war zu dem Zeitpunkt schon höchst risikoreich, und man musste höllisch aufpassen, nicht umgeworfen zu werden. Heike versuchte derweil, den Brechreiz zu unterdrücken und dämmerte vor sich hin. Der Wellengang wurde immer schlimmer, das Wasser spritzte bereits an die Fenster des Passagierdecks, welches in der 7. Etage lag! Aus der Küche kamen ständig irgendwelche scheppernden Geräusche. Als dann noch irgendwann jemand anfing, draußen ziemlich laut und panisch zu schreien, hatten wir schon ein bissel Angst und hielten schon mal nach den Rettungsbooten Ausschau.. 😉
Irgendwann hatte sich Heikes Magen soweit erholt bzw gewöhnt, dass sie sich auf die Suche nach Robbe begab. Ich wunderte mich schon, warum er nicht mal nach mir gesehen hatte. Zu meiner großen Überraschung (und ich muss zugeben auch ein stückweit Genugtuung) fand ich ihn ebenfalls liegend und mit einer ungesunden Gesichtsfarbe in einer Ecke vor. Den Laptop hatte er schon vor einer ganzen Weile weggestellt. Normalerweise gilt für Robbe ja: Wenn andere schon kotzen, isst er noch mit Appetit sein Brötchen (so geschehen auf einem Tauchboot in Thailand) aber das war auch ihm an diesem Abend zuviel. 😉 So verbrachten wir die restliche Fahrt gemeinschaftlich liegend und höchst konzentriert, bis wir endlich in den ruhigen und sicheren Hafen Wellingtons einfuhren. Unser Camper stand glücklicherweise noch unversehrt auf dem Autodeck – Robbe hatte auf halber Strecke die Befürchtung, er hat die Handbremse nicht richtig angezogen – aber alles war ok! Man, waren wir froh, das überstanden zu haben!!!
Gegen Mitternacht – viel später als geplant – fuhren wir wieder auf sicheren Boden und machten uns auf die Suche nach einer kostenfreien Schlafstelle für die Nacht, die innerhalb einer grossen Stadt recht schwer zu finden ist. Wir hatten vorher im Netz recherchiert und von einem Parkplatz gelesen, auf dem die ganzen Freedom Camper nachts in Wellington stehen – jedoch kannten wir dessen genaue Lage nicht und fuhren zunächst etwas orientierungslos durch die Straßen. Die erste Stelle, bei der wir vermuteten, dass es sich um den Parkplatz handelte, sagte uns so gar nicht zu und wir fuhren weiter, ohne Hoffnung, die richtige Stelle noch zu finden. Und wieder mal hatten wir Glück – irgendwann tauchte direkt am Meer gelegen ein großer Parkplatz auf, auf dem ausschließlich Camper standen. Gerade ein Parkplatz war noch frei – und den schnappten wir uns natürlich! Das einzig Gute an Seekrankheit ist ja, dass sie verschwindet, sobald man sich wieder auf festem Boden befindet, und so ging’s uns dann auch wieder gut und wir richteten uns zum schlafen ein. In der Nacht fegte der Sturm weiter über Wellington und machte ihrem Beinamen – Windy City – alle Ehre! Unser Camper wurde dermaßen durchgeschüttet, dass wir ab und an glaubten, wir befinden uns wieder auf der Autofähre auf dem stürmischen Pazifik.
Am nächsten Morgen, dem 20.03. wurden wir mit Regen und Wind geweckt – ekelhafteres Wetter gibt’s kaum! Wir verbrachten den Tag in Supermärkten, Internetzonen und gingen nur raus, wenn es unbedingt sein musste. Der Wetterbericht sagte auch für die nächsten Tage eben dieses Wetter für Wellington voraus, und so kam es, dass wir leider kaum etwas von der Hauptstadt Neuseelands sahen und uns am Nachmittag in der Hoffnung auf besseres Wetter Richtung Norden aufmachten. Wir fuhren bis es dunkel wurde und schliefen auf einem Parkplatz direkt am Highway, in der Nähe einer Farm. Wir hatten keine Ahnung, ob wir dort legal standen oder wo wir uns genau befanden, denn die Nacht war rabenschwarz und wir hatten irgendwann keinen Schimmer mehr, ob um uns Flachland, Berge, Seen oder Sonstiges waren. An der Strasse standen im Abstand von einigen Kilometern immer wieder einzelne Farmen, deren Lichter von der Strasse aus sichtbar waren. Gruselig war das irgendwie, da so total abgelegen! Aber wir konnten irgendwann nicht mehr und so landeten wir auf eben diesem Schlafplatz.
Als wir die ersten Kilometer an diesem Tag ausserhalb Wellingtons auf der Nordinsel zurücklegten, waren wir enttäuscht – super viel Verkehr, landschaftlich nichtsagend, große Industriegebiete und gar nicht mehr so schnuckelig wie die Südinsel! 🙁 Dass sich dieser erste Eindruck ganz schnell zum Besseren wenden würde, wussten wir zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht… Und wir dachten schon, die Südinsel vorschnell verlassen zu haben!

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The west is the best! Spaziergang am Pazifik und Tour auf einer der schönsten Küstenstrassen der Welt

1 04 2012

Nachdem wir die Gletscher verlassen hatten, fuhren wir noch eine Weile entlang der Westküste Richtung Norden, bis wir irgendwann in eine Strasse einbogen, die direkt zum Pazifik führte. Wir waren ohnehin auf der Suche nach einer Schlafstelle und dieser kleine Parkplatz direkt am Strand schien perfekt geeignet! Nirgendwo ein Schild, dass hier nicht gecampt werden darf und weit genug entfernt von Häusern bzw. Anwohnern. Zwar stand dort schon ein Auto mit einem sonderbar dreinblickenden Typen drin, aber Platz genug für uns beide war allemal und wir sind ja auch ganz friedliche Campgenossen ;-).
Endlich waren wir am Pazifik und zudem noch an einem kilometerlangen, verlassenen Naturstrand! Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang in der Abenddämmerung bei tollem Licht und hofften darauf, einem Pinguin über den Weg zu laufen, die hier ihre Eier in den Dünen vergraben. Mit dem Pinguinen hatten wir leider kein Glück, aber dafür konnten wir den wundervollen Abend am Meer geniessen. Nachdem wir gekocht hatten und uns bereits zum schlafen fertig machten, bekamen wir jedoch nochmal Gesellschaft an unserer Schlafstelle. Zwei Exemplare der seltenen Spezies der Westcoast-Bewohner (die Westküste der Südinsel Neuseelands ist die am dünnsten besiedelste Gegend des Landes und zudem geografisch isoliert, weshalb die Westcoast-Bewohner auch ein etwas eigenes Völkchen sein sollen) gesellten sich im Pick Up zu uns und drehten – es war schliesslich Samstagabend – das Radio ordentlich auf, sodass wir mit Country-Musik beschalt wurden. Große Lust, noch eine Western-Party zu veranstalten, hatten wir nicht, und da wir nicht wussten, wie ausdauernd die Kollegen sind, mussten wir unseren schönen Schlafplatz doch noch aufgeben. So ein Ärger, wir hatten uns doch schon so auf ein Frühstück am Strand gefreut! Das hieß dann auch, uns unserer Lieblingsbeschäftigung zu widmen: Schlafplatz im Dunkeln suchen! Macht besonders Spass, denn man sieht logischerweise nicht, wo man wirklich gelandet ist. Schließlich stellten wir uns in sowas wie ein Flussbett – wir mutmassten zumindest, dass es eines war – und hofften, dass niemand auf die Idee kommt, in der Nacht irgendeinen Staudamm zu öffnen.. 😉 Doch der Reisegott war wie so oft mit uns und wir wachten am Morgen des 17.03. wohlbehalten auf und machten uns direkt auf den Weg Richtung Greymouth, und weiter nach Westport. Diese Strecke gilt als eine der schönsten Küstenrouten der Welt und wir können es bezeugen – wir wurden mit schönsten Ausblicken auf den Pazifik belohnt! Auf halber Strecke stoppten wir im Paparoa-Nationalpark und machten einen kurzen Spaziergang zu den Pancake Rocks – mehreren Felsformationen an der Küste, die von Wind, Regen und Brandung geformt wurden wie übereinander geschichtete Eierkuchen. Es gibt dort zudem sog. Blowholes, wo das Wasser bei ordentlichem Wellengang durchgeblasen wird und in Fontänen in die Luft schießt – aber an diesem eher windstillen, sonnigem Tag haben wir davon nichts gesehen. Danach setzten wir unseren Weg Richtung Norden fort, bevor wir nahe Westport ins Landesinnere abbogen und letztlich auf der wiedermal fast verzweifelten Suche nach einem Schlafplatz auf dem Parkplatz am Start des St. James Walkways landeten – in der letzten Not und aus Ermangelung an anderen Alternativen. Nichts desto trotz verbrachten wir dort eine ruhige Nacht und setzten unsere Fahrt am Morgen Richtung Hanmer Springs fort.

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Besuch bei Franzl und Foxy

1 04 2012

Am 16.03. verließen wir fluchtartig unsere Horrorschlafstelle und fuhren die beiden Hauptsehenswürdigkeiten an der Westküste der Südinsel Neuseelands an, die Gletscher Fox und Franz Josef. Zunächst steuerten wir den Fox-Gletscher an, den Kleineren der Beiden und wanderten durch ein Flussbett zum Fusse des Gletschers. An diesem Tag konnte man sich dem Eis bis 200 Meter nähern – je nach Wetterverhältnissen wird das täglich angepasst. Die Wanderung zum Gletscher dauerte ca. 45 Minuten – wir fanden das Ganze aber ehrlich gesagt nicht soo spektakulär. Mehr beeindruckt hat uns der große Bruder von Foxy, der Franz Josef Gletscher. Er befindet sich 26 km nördlich vom Fox, ist ca. 11 km lang und wird genau wie Foxy aus den Neuseeländischen Alpen gespeist. Seine Abflüsse fließen über den Waiho River in die Tasmansee. Der Gletscher war vor etwa 150.000 Jahren so groß, dass er den Mount Cook und die umliegenden Berge komplett einschloss und direkt ins Meer überging. Auf dem Weg zum Gletscher befinden sich am Strassenrand Schilder, die zeigen, wo sich der Gletscher vor einer bestimmten Anzahl an Jahren befand. Entstanden ist der Gletscher und die südlichen neuseeländischen Alpen aufgrund des Zusammentreffens der australischen und pazifischen Kontinentalplatte, die das hohe Bergmassiv direkt an der Küste geformt haben. Zwei weitere Besonderheiten weisen die beiden Gletscher Franzl und Foxy auf: Sie sind zum einen zwei der am niedrigsten über Meereshöhe (ca. 400 m) gelegene Gletscher mittlerer Breite. Zum anderen sind beide Gletscher in den letzten Jahren mehr gewachsen als geschrumpft und somit nicht so stark von der Gletscherschmelze betroffen wie viele andere Gletscher weltweit.
All diese Infos bekommt man via Infotafeln auf dem Weg zum Gletscher zu lesen. Nach einem ca. 45 minütigen Spaziergang erreichten wir den Franz Josef Gletscher, den man an diesem Tag ebenfalls auf 200 Meter Entfernung betrachten durfte. Es besteht zudem die Möglichkeit, geführte Touren zu buchen, die direkt auf das Eis gehen. Da es in den letzten Jahren aber immer wieder zu Unfällen mit Touris gekommen ist, die sich eigenständig auf das Eis vorgewagt hatten, ist es nicht erlaubt, ohne Tour auf dem Eis herumzuklettern. Und seien wir mal ehrlich: Lust, auf Nimmerwiedersehen in einer Gletscherpalte in Neuseeland zu verschwinden, haben wir beide nicht. Trotzdem wagten wir uns (wahrscheinlich ebenfalls nicht ganz erlaubt) noch ein Stück näher an den Gletscher heran, um gute Fotos von den Türkis schimmernden Eis zu schießen. Als sich am Horizont jedoch eine arg dunkel aussehende Regenwolke zeigte, traten wir den Rückzug an und spazierten zum Camper zurück – glücklicherweise ohne nass zu werden.
Die beiden Gletscher sind definitiv einen Besuch wert und besonders Franzl hatte es uns angetan.

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