Westcoast again! Surfers Paradise Raglan und magische Wasserfälle im Abendlicht

16 04 2012

Unser Plan ging genau so auf, wie wir ihn uns vorgestellt hatten! Am Morgen des 4.04. wurden wir von der Sonne geweckt und frühstückten wenig später am benachbarten Lake Waikare in eben dieser. Danach mussten wir leider einen Abstecher in die Werkstatt machen, da bereits am Vorabend unsere zweite Camper-Batterie den Geist aufgegeben hatte und wir plötzlich bei voller Dunkelheit im Camper saßen, obwohl wir das Licht gerade einmal 10 Minuten brennen lassen hatten. Nervt zwar, aber die Servicehotline von wilderness war erneut super freundlich und die Batterie war in der Werktsatt in Hamilton auch schnell gewechselt. Von Hamilton fuhren wir nach Raglan an die Westküste. Raglan ist ein kleines Städtchen, dessen Strände vor allem für ihre perfekten Surferwellen bekannt sind und sich internationaler Beliebtheit erfreuen. Wir fuhren zunächst zur Ngarunui Beach und machten dort einen langen Strandspaziergang. Dieser Strand ist besonders bei Anfängern beliebt und so sieht man dort mehr Surfer neben ihren Brettern als auf selbigen.
Danach gings zur felsigen Manu Bay, die berühmt dafür ist, dass es dort die längste „left-hand break“ der Welt gibt. Wir schauten eine Weile den Surfern zu und fuhren dann weiter, um uns eine Stelle für die Nacht zu suchen. Zufälligerweise kamen wir dabei an den Bridal Veil Falls vorbei, und obwohl das sicher unsere gefühlten hundertsten Wasserfälle waren, konnten wir nicht widerstehen, uns auch diese anzuschauen. Ein Hinweisschild am Anfang der kurzen Wanderung zum Wasserfall macht darauf aufmerksam, dass man sich hier zu einem ganz besonderen Platz begibt – und das war nicht übertrieben! Vom oberen Aussichtspunkt hat man einen fantastischen Blick auf den Wasserfall, der sich 55 Meter tief in ein kreisrundes Felsbecken stürzt. Dahinter erhebt sich die wunderschöne typisch neuseeländische Hügellandschaft. Wir gingen noch die knapp 500 Stufen nach unten bis zum Becken des Wasserfalls und auch dieser Platz war fantastisch und hatte irgendwie etwas Magisches an sich.
Wieder einmal haben wir spontan wunderschöne Landschaften entdeckt, und genau das macht Neuseeland so einzigartig und zu einem absoluten Highlight unserer Reise!
Von den Wasserfällen ging es weiter Richtung Kawhia, einem kleinen Fischerdorf am Meer weiter südlich. Wir ließen uns an diesem Abend einfach treiben und waren uns sicher, dass es bis dorthin nicht mehr weit sein kann. Das hofften wir umso mehr, als die Teerstrasse in einen Feldweg der übelsten Sorte überging. All unsere Hoffnung wurde jedoch mit dem Schild „Unsealed Road – next 23 km“ genommen, und so plagten sich unser Camper und wir über eine wirklich ordentliche Holperpiste. Hier und da standen vereinzelt Häuser oder Farmen, schön abgelegen, so wie es die Neuseeländer scheinbar besonders mögen. Überhaupt haben wir festgestellt, dass überall in Neuseeland einzelne Häuser oder Farmen zu finden sind und diese sich nicht wie in Deutschland nur in Dörfern oder Städten konzentrieren. Wo Heike schon dachte, dass sie in ihrer Kindheit abgelegen aufgewachsen ist (das nächstes Dorf befand sich in 1 km Entfernung), ist das in Neuseeland hier Gang und Gebe. Reihenhaussiedlungen sind hier nicht nur rein sprachlich ein Fremdwort – und das ist auch gut so!
Unterwegs auf der Holperpiste erlebten wir jedoch noch das vielleicht krasseste Abendrot unseres mittel-langen Lebens – es war wahnsinnig rot-rosa, auf den Fotos kommt es nicht so heftig rüber, aber wir beobachteten das Schauspiel wirklich mit offenem Mund ;-)!
Und irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit – es war bereits stockdunkel – kamen wir in Kawhia an und fanden auch direkt am Ortseingang einen schönen Parkplatz am Hafen, wo scheinbar Camping erlaubt war – ein Schild hatten wir zumindest nicht gesehen. Während der Kochvorbereitungen machte Robbe nochmal seine Runde draußen und kam mit einer schlechten Nachricht zurück: Wir hatten das blöde No-Camping-Schild doch übersehen und konnten somit hier nicht stehen bleiben. Na toll – nach der langen Fahrt gerade eben hatte keiner mehr Lust, heute noch weiter zu fahren. Aber uns blieb nichts anderes übrig, nach dem Essen ging’s nochmal los und wir hatten solches Glück, dass wir fast direkt nach dem Ortsausgang einen Rastplatz entdeckten, der zwar relativ nah an der Straße lag, aber wo bereits ein Camper stand und wir nicht lange überlegten. Dann hieß es endlich „Gute Nacht Neuseeland“ – leider bereits unsere Drittletzte bei Dir!

Coming next: Würdiger Abschied von Neuseeland – Abstecher zum Mt. Taranaki bei New Plymouth und Abschiedsparty bei Vollmond am Meer



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