East Coast Baby! Beachhopping rund um Napier
2 04 2012Am 22.03. beratschlagten wir nach dem Frühstück, wie wir die nächsten Tage verbringen könnten, bis das schöne Wetter den Nationalpark erreichen würde. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für einen Ausflug an die Ostküste, genauer gesagt nach Napier und zu den Stränden der Umgebung. Die 190 km waren in wenigen Stunden gefahren und in Napier kauften wir erstmal ordentlich ein und fuhren dann weiter Richtung Ocean Beach, einem winzigem Ort in südlicher Richtung direkt am Pazifik. Die Landschaft auf dem Weg dorthin war atemberaubend schön, wir waren hingerissen und können das kaum in Worte fassen: Grüne, sanft geschwungene Hügel, die in der Abendsonne leuchteten, gesprenkelt von den allgegenwärtigen Schäfchen, die hier überall grasen. Hier und da sahen wir Weinberge und Farmen sowie prachtvolle Villen, die auf den Hügeln stehen. Hier zu wohnen ist nicht schwer vorstellbar, im Gegenteil! Solch schöne Landschaft haben wir bisher auf keiner unserer Reisen erlebt. Irgendwann kamen wir in Ocean Beach an – einem verschlafenen Ferienort mit einem wunderschönen Strand und davor dem tosendem Pazifik. Gerade dieser Kontrast zwischen der Landschaft im Landesinneren und dem Meer selbst macht Neuseeland zu einer ganz besonderen Perle, die wirklich jeder einmal erlebt haben sollte! Wir machten noch einen Strandspaziergang und suchten uns dann einen Schlafplatz, denn in Ocean Beach selbst ist Freedom Camping leider nicht erlaubt. Wir fanden eine Stelle direkt neben einer Pferdekoppel unweit des Dorfes und fühlten uns in der Nacht gut beschützt von den Pferden, die knapp neben unserem Camper leise schnauften und wieherten. Zudem gesellten sich noch die Surfer vom Strand zu uns, mit denen wir kurz zuvor gequatscht hatten.
Den nächsten Tag verbrachten wir bei schönstem Wetter am Strand von Ocean Beach, machten einen langen Spaziergang und fuhren am Abend einen Ort weiter nach Waimarama auf einem Campingplatz, den wir fast für uns hatten. Wir grillten an diesem warmen Samstag-Abend und machten uns danach mit einer Flasche Wein auf Richtung Strand, um dort die Abendstimmung zu genießen. Direkt am Strand stehen die Villen oder Ferienhäuser der Neuseeländer, und nicht das erste Mal suchten wir uns unser imaginäres Traumhaus aus :-). Im übrigen gar nicht unrealistisch, wenn man das nötige Kleingeld besitzt: Überall in Neuseeland findet man dutzende Häuser und Grundstücke in schönster Lage zum Verkauf vor!
Den 24.03. verbrachten wir morgens noch gemütlich auf dem Campingplatz und fuhren danach zum Strand, um uns dort bei einem kurzen Spaziergang den Wind um die Ohren blasen zu lassen. Danach ging’s zurück Richtung Tongariro Nationalpark, da das Wetter dort in den nächsten Tagen besser und an der East Coast schlechter werden sollte. Beim Zwischenstopp im Supermarkt versuchte Heike vergeblich, zwei Flaschen Wein zu kaufen, doch der übereifrige Kassierer wollte ihr ebendiesen nicht verkaufen, weil Heike ihren Ausweis nicht dabei hatte und der Kerl ihr einfach nicht glauben wollte, dass sie bereits reife 31 ist! Da half auch kein Bitten und Beteln, und Robbe, der den Wein garantiert bekommen hätte, da er gern mal auf 40 geschätzt wird, war nicht in der Nähe. 😉 Ob nun Kompliment oder Schikane, an diesem Abend gabs somit nur Wasser und Tee ;-)!
Gegen Abend kamen wir am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands an, der unweit des Nationalparks liegt. Wir suchten uns dort eine Stelle für die Nacht und stellten uns auf einem schlammigen Parkplatz ganz in der Nähe der Huka Falls. Zugegeben – die Stelle kam uns schon im Hellen irgendwie gruselig vor, aber solange man noch die Umgebung erkennt, ist alles halb so wild. Als wir uns dann jedoch kurz vorm einschlafen noch blöde Gruselgeschichten erzählten, kam uns die Umgebung da draußen das erste Mal während unserer Zeit in Neuseeland irgendwie angsteinflösend vor. Wie immer schlief Robbe jedoch trotzdem schnell ein, und wenn er erst einmal schläft, stört ihn so schnell nichts mehr. Heike jedoch erwachte mitten in der Nacht, bekam auch noch mit, wie ein Auto ganz nah beim Camper anhielt, und konnte dann aufgrund verschiedenster Hirngespinnste, die in ihrem Kopf kreisten, einfach nicht mehr einschlafen, bis endlich der Morgen dämmert. Logisch, dass die Ängste im Lichte des neuen Tages schnell verblassten, aber trotzdem geht diese Schlafstelle liebevoll als die „Meuchelmörder-Stelle“ in die Geschichte unserer Reise ein!
Coming next: Inmitten des Brombeerparadieses brechen alle Dämme!