Tongariro Alpine Crossing – Versuch Nr. 1

7 04 2012

Am 26.03. hatten wir uns endlich das Tongariro Alpine Crossing vorgenommen. Das Wetter am Morgen war sonnig und wir sahen der Wanderung nichts mehr im Wege stehen. Diese Ein-Tageswanderung in eine Vulkanlandschaft gilt als eine der Schönsten und Spektakulärsten weltweit und wir waren schon sehr gespannt, was uns erwarten würde. Die Dauer der knapp 20 Kilometer langen Wanderung wird mit 5,5 bis 7 Stunden angegeben. Wir gingen davon aus, dass wir diese Zeiten einhalten würden und machten uns gegen halb zehn auf den Weg zu einem der Parkplätze, wo die Wanderung beginnt. Wir sahen keinen Grund, eher aufzustehen, denn wir dachten uns, die Abendstunden sind eh die Schönsten am Tag und bis 20 Uhr ist es auch hell, deshalb bleibt genügend Zeit. Dort angekommen, hofften wir darauf, Infos zu Shuttlebussen vorzufinden, die uns vom Endpunkt der Wanderung zum Start, sprich zu unserem Camper zurückbringen würden. Leider jedoch Fehlanzeige, und da wir das Risko nicht eingehen wollten, nicht mehr zum Auto zurückzukommen, riefen wir, bevor wir losliefen, beim Büro des Nationalparks an, ob sie uns einen Shuttle Service organisieren könnten – sollte doch problemlos machbar sein, dachten wir! Die nette Dame am Telefon nahm uns jedoch ganz schnell alle Illusionen: Punkt 1 – Wir wären schonmal nicht am Startpunkt des Tracks, sondern am Ende – es gibt gar keinen Bus in diese (verkehrte) Richtung. Punkt 2 – Wir sind viel zu spät dran. Wenn wir irgendwann auf der anderen Seite ankommen, würde eh kein Bus mehr fahren. Außerdem sei es auf dem Berg oben kalt und windig, und wir sollten uns nicht vom Sonnenschein im Tal täuschen lassen. Da sie nichts für uns tun konnte, schlug sie einige kurze Walks vor, mit denen wir uns den Tag vertreiben könnten. Na toll! Da haben wir ja wohl alles falsch gemacht, von schlechter Recherche mal ganz zu schweigen! Mittlerweile war es auch schon 10.30 Uhr und somit klar, dass es heute wohl nichts mehr mit der Wanderung wird.
Wir beschlossen notgedrungen, zunächst zurück nach Turangi zur Touristeninformation zu fahren, um dort den Shuttle Bus für morgen zu buchen. Unterwegs machte uns jedoch ein Hinweisschild an der Strasse mit der Aufschrift „Blue Pool“ neugierig. Wir liefen zunächst in einen Feldweg hinein, da wir dort den Weg zum Blue Pool vermuteten, wurden jedoch von zwei feixenden Männern in einem Auto darauf hingewiesen, dass wir gerade ein Gefängnisgelände passiert hätten und dass der Blue Pool ganz woanders ist. Hilfe, Meuchelmörder-Alarm ;-)!
Irgendwann fanden wir den Weg dann doch, jedoch nicht den Blue Pool, sondern nur einen Fluss, der sich durch den Wald schlängelte. Unterwegs trafen wir auf einen Neuseeländer, der ebenfalls auf der Suche nach dem blauen Pool war und mit dem wir ins Gespräch kamen.  Er verbrachte momentan seinen Urlaub und fuhr – so wie es bei den Neuseeländern Gang und Gebe ist – mit einem Camper durch die Gegend und erkundete sein schönes Land. Diesmal hatte er sich vorgenommen, vor allem die kleinen Straßen zu fahren und war so ebenfalls bei dem anscheind nicht vorhandenen Blue Pool gelandet. In jedem Fall gab er uns viele wertvolle Tipps, zb dass es Sinn macht, beim Tongariro Alpine Crossing vom Start den halben Weg bis hinauf zu den Kratern und den Seen zu laufen, dann wieder umzukehren und den selben Weg zurück zu laufen. Er meinte, der Abstieg auf der anderen Seite ist viel weniger spektakulär sondern eher langweilig und so gelangt man auch direkt wieder zu seinem Camper, ohne einen Bus in Anspruch nehmen zu müssen. Da wir uns ohnehin am liebsten das Geld für den Bus sparen wollten (um die 25 bis 40 Dollar pro Person), vertrauten wir dem Neuseeländer und beschlossen, den Walk morgen so wie vorgeschlagen zu machen. Den Blue Pool übrigens fanden wir trotz allem nicht – später stellte sich heraus, dass damit einfach verschiedene tiefere Becken im Fluss bezeichnet werden, wo es sich gut angeln lässt :-). Aber immerhin hat uns die Suche nach dem Pool mit dem Neuseeländer in Kontakt gebracht!
Den Nachmittag verbrachten wir mit einem 1,5 stündigem Spaziergang am Fluss in Turangi sowie mit lesen und schlafen an einer super gemütlichen Picknickstelle im Sonnenschein. Am Abend fuhren wir bereits zum dritten Mal unseren Schlafplatz in Tokaanu an und hofften darauf, am nächsten Tag endlich alles richtig zu machen.

Coming next: Jetzt aber richtig – Unser Tongariro Alpine Crossing



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