Inmitten des Brombeerparadieses brechen alle Dämme!

7 04 2012

Froh, die Nacht überstanden zu haben, fuhren wir am Morgen des 25.03. zunächst nach Taupo City. Das Wetter war nicht besonders und so verbrachten wir den Vormittag in einem gemütlichen Café direkt am „Great Lake Taupo“. Gegen Mittag zeigte sich glücklicherweise bereits wieder die Sonne am Himmel und wir machten uns auf zu den Huka Falls – Wasserfällen, bei denen der längste Fluss Neuseelands, der Waikato, 9 Meter in die Tiefe braust. Pro Sekunde fliessen 200.000 Liter Wasser (!) die Wasserfälle herunter. Der Fluss entspringt dem Lake Taupo und die Wasserfälle befinden sich fast direkt an der Quelle. Der Sog der Wasserfälle ist so stark, dass sich im ganzen riesigen Lake Taupo keine Aale befinden, da diese dem Sog nicht standhalten können. Das können wir uns zwar gar nicht vorstellen, aber so stand es auf den Infotafeln an den Falls geschrieben.
An sonnigen Tagen sieht das Wasser kristallklar und türkisblau aus. Wunderschön! Die Huka Falls sind auch Start des Aratiatia Rapids Walking Tracks. Man läuft 7 Kilomter, um den Aratiatia Staudamm und die Stromschnellen zu erreichen. Genau die richtige Distanz für uns, dachten wir und machten uns auf zu den Stromschnellen. Der Weg an sich zog sich ewig in die Länge und war für uns ziemlich enttäuschend, denn es gab kaum etwas Schönes zu sehen und man läuft entlang des Highways, eines Industriegebiets oder durch wenig attraktive Landschaft. Das einzig Besondere war, dass sich rechts und links des Weges Hunderte von Brombeersträuchern befanden, die auch ordentlich Beeren trugen und wir dadurch genügend Wegzerrung hatten und ständig Pflückpausen einlegten :-). Irgendwann – wir dachten schon, wir hätten uns verlaufen – sind wir endlich bei den Stromschnellen angekommen, die sich jedoch als dahinplätschernder Bach zwischen Felsen entpuppten. Wir waren ziemlich enttäuscht und konnten nicht verstehen, warum dieser Walk als einer der populärsten in Taupos Umgebung gilt. Als wir von den Lookouts der Stromschnellen zurückkamen, machten wir noch kurz auf der Staudammbrücke halt – wir waren neugierig, warum sich dort schon so viele Leute versammelt hatten. Plötzlich hörten wir eine Art Sirene und auf einem großen Display wurden 5 Minuten zurückgezählt. Ein Infoschild brachte dann auch des Rätsels Lösung: Zwei- bis dreimal am Tag werden die Schleusen des vorgelagerten Staubeckens für 5 Minuten geöffnet und füllen die Stromschnellen mit Wasser. Logisch, dass wir uns das nicht entgehen lassen wollten und schauten ebenfalls zu, wie der kleine Bach nach kurzer Zeit tatsächlich zu einem reißendem Fluss anschwoll, der den Namen Stromschnellen auch wirklich verdient hatte. War ein beindruckendes Spektakel, die Kraft des Wassers zu erleben, und wir waren glücklich, dass der Walk doch noch ein spektakuläres Finale zu bieten hatte. Danach mussten wir logischerweise die 7 Kilometer wieder zurücklaufen, und da wir schon ziemlich spät dran waren, bevor der Parkplatz geschlossen wurde, mussten wir uns ganz schon ranhalten und waren heilfroh, als wir wieder im Camper saßen.
An diesem Abend ging’s dann noch von Taupo zu unserer Lieblingsdumpstation nach Tokaanu, die diesmal – oh Schreck – total bevölkert war von Campern jeglicher Art. Auf der Toilette des Bootsvereins wurde gar geschmackloses Dosenfutter gekocht! Wir stellten uns abseits und waren beleidigt, dass unser wie wir dachten Geheimtipp so bevölkert war. 😉
Bei der Masse an Freedom Campern, die sich dort anscheinend jeden Abend einfinden, wird sicherlich auch hier der Platz mit einem „No Camping“-Schild ausgestattet..
Trotz der vielen Nachbarn in dieser Nacht verbrachten wir selbige erneut ruhig und sicher und freuten uns auf die geplante Wanderung am nächsten Tag!

Coming next: Tongariro Alpine Crossing – Versuch Nr. 1



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