The west is the best! Spaziergang am Pazifik und Tour auf einer der schönsten Küstenstrassen der Welt
1 04 2012Nachdem wir die Gletscher verlassen hatten, fuhren wir noch eine Weile entlang der Westküste Richtung Norden, bis wir irgendwann in eine Strasse einbogen, die direkt zum Pazifik führte. Wir waren ohnehin auf der Suche nach einer Schlafstelle und dieser kleine Parkplatz direkt am Strand schien perfekt geeignet! Nirgendwo ein Schild, dass hier nicht gecampt werden darf und weit genug entfernt von Häusern bzw. Anwohnern. Zwar stand dort schon ein Auto mit einem sonderbar dreinblickenden Typen drin, aber Platz genug für uns beide war allemal und wir sind ja auch ganz friedliche Campgenossen ;-).
Endlich waren wir am Pazifik und zudem noch an einem kilometerlangen, verlassenen Naturstrand! Wir machten einen ausgiebigen Spaziergang in der Abenddämmerung bei tollem Licht und hofften darauf, einem Pinguin über den Weg zu laufen, die hier ihre Eier in den Dünen vergraben. Mit dem Pinguinen hatten wir leider kein Glück, aber dafür konnten wir den wundervollen Abend am Meer geniessen. Nachdem wir gekocht hatten und uns bereits zum schlafen fertig machten, bekamen wir jedoch nochmal Gesellschaft an unserer Schlafstelle. Zwei Exemplare der seltenen Spezies der Westcoast-Bewohner (die Westküste der Südinsel Neuseelands ist die am dünnsten besiedelste Gegend des Landes und zudem geografisch isoliert, weshalb die Westcoast-Bewohner auch ein etwas eigenes Völkchen sein sollen) gesellten sich im Pick Up zu uns und drehten – es war schliesslich Samstagabend – das Radio ordentlich auf, sodass wir mit Country-Musik beschalt wurden. Große Lust, noch eine Western-Party zu veranstalten, hatten wir nicht, und da wir nicht wussten, wie ausdauernd die Kollegen sind, mussten wir unseren schönen Schlafplatz doch noch aufgeben. So ein Ärger, wir hatten uns doch schon so auf ein Frühstück am Strand gefreut! Das hieß dann auch, uns unserer Lieblingsbeschäftigung zu widmen: Schlafplatz im Dunkeln suchen! Macht besonders Spass, denn man sieht logischerweise nicht, wo man wirklich gelandet ist. Schließlich stellten wir uns in sowas wie ein Flussbett – wir mutmassten zumindest, dass es eines war – und hofften, dass niemand auf die Idee kommt, in der Nacht irgendeinen Staudamm zu öffnen.. 😉 Doch der Reisegott war wie so oft mit uns und wir wachten am Morgen des 17.03. wohlbehalten auf und machten uns direkt auf den Weg Richtung Greymouth, und weiter nach Westport. Diese Strecke gilt als eine der schönsten Küstenrouten der Welt und wir können es bezeugen – wir wurden mit schönsten Ausblicken auf den Pazifik belohnt! Auf halber Strecke stoppten wir im Paparoa-Nationalpark und machten einen kurzen Spaziergang zu den Pancake Rocks – mehreren Felsformationen an der Küste, die von Wind, Regen und Brandung geformt wurden wie übereinander geschichtete Eierkuchen. Es gibt dort zudem sog. Blowholes, wo das Wasser bei ordentlichem Wellengang durchgeblasen wird und in Fontänen in die Luft schießt – aber an diesem eher windstillen, sonnigem Tag haben wir davon nichts gesehen. Danach setzten wir unseren Weg Richtung Norden fort, bevor wir nahe Westport ins Landesinnere abbogen und letztlich auf der wiedermal fast verzweifelten Suche nach einem Schlafplatz auf dem Parkplatz am Start des St. James Walkways landeten – in der letzten Not und aus Ermangelung an anderen Alternativen. Nichts desto trotz verbrachten wir dort eine ruhige Nacht und setzten unsere Fahrt am Morgen Richtung Hanmer Springs fort.
Coming next: Der perfekte Campingplatz in Hanmer Springs und eine Überfahrt auf die Nordinsel, die wir nie vergessen werden!