Unterwegs in Mittelerde – Clay Cliffs und Weg nach Glenorchy

20 03 2012

Am 10.03. fuhren wir bei bedecktem Himmel (das Wetter ändert sich hier wirklich täglich) weiter Richtung Süden. Unser erster Stopp war die Stadt Twizel, in deren Nähe ein Drehort für den Film „Herr der Ringe“ liegt, nämlich die Gegend in der „Eldoras“ spielt. Wir sind begeisterte Fans der Triologie und erwarteten ohnehin schon die ganzen letzten Tage, hinter jeder Ecke auf Orks, Zwerge oder Gandalf zu treffen ;-). Wir wollten diesen Drehort gern besuchen, jedoch erfuhren wir, dass man dafür eine knapp 70 Dollar teure Tour buchen muss, da der Drehort auf Privatgelände liegt. Nun gut, so große  Fans sind wir dann doch nicht und so setzten wir unsere Fahrt Richtung Glenorchy fort. Keine 10 Kilometer weiter machten wir schon den nächsten Umweg, da eine „Scenic Area“ – die Clay Cliffs,  ausgeschildert war. Wir waren neugierig und folgten der Huckelpiste, bis wir nach den letzten Metern zu Fuß eine spektakuläre Karstlandschaft erreichten und eine Menge Fotos schoßen. Natürlich trifft man hier immer wieder auch auf andere Touris, aber das hält sich arg in Grenzen und niemals gibt es Massenveranstaltungen, wie man sie aus anderen Tourigegenden kennt. Genau unser Ding also ;-).
Die weitere Fahrt nach Glenorchy endete dann beinahe noch mit einem Zwangsstopp. Wir hatten nicht bedacht, dass hier ja nicht an jeder Ecke bzw. nach allen paar Kilometern eine Tankstelle zu finden ist und es kann durchaus mal sein, dass die Nächste erst nach 120 km kommt, ohne dass das vorher angekündigt wird. Und so war es dann auch bei uns, die Reservelampe wurde immer roter und wir dachten, jeden Moment wars das mit dem Sprit. Wir hofften nur, dass wir nicht mitten auf der kurvigen Pass-Strasse liegen bleiben. Laut Google Maps sollte die nächste Tankstelle erst in 30 km kommen, obwohl wir bereits mindestens die gleiche Strecke auf Reserve gefahren sind. Aber Wunder gibt es ja bekanntlich immer wieder und so erreichten wir quasi mit dem letzten Tropfen doch noch eine rettende Dorftankstelle. Nachdem das erledigt war, fuhren wir durch Queenstown und immer weiter Richtung Glenorchy, einer verschlafenen Ortschaft am Lake Wakatipu gelegen. Die Fahrt von Queenstown nach Glenorchy ist vergleichbar mit einer 68km langen Fototapete, wo ein Postkartenszenario das Nächste ablöst. Man hat spektakuläre Ausblicke auf den See und die umliegenden Berge und es gibt genügend Möglichkeiten, rechts ran zu fahren und die Landschaft zu genießen.
Auf der Suche nach einem geeigneten Schlafplatz für die Nacht ließen wir Glenorchy noch  hinter uns und fuhren weiter Richtung Kinloch, dem Ausgangspunkt mehrerer Wanderwege, die zu den besten des Landes und vielleicht der Welt gehören. Auf halber Strecke, es wurde bereits dunkel, parkten wir kurzerhand am Straßenrand, denn wir hatten Hunger und einfach keinen Bock mehr weiterzufahren. Wir fanden keine bessere Stelle und nahmen an, dass auf dieser Straße , die quasi eine Sackgasse ist, wohl kaum viel Verkehr herrschen wird. Aber weit gefehlt, kurz nachdem wir standen und anfingen zu kochen ging’s los – Autos, LkWs, Kleinbusse fuhren an uns vorbei. Wo kamen die denn plötzlich alle her? Wanderertransport-Rush-Hour am Abend oder was? Irgendwann wurde es dann jedoch ruhiger und so konnten auch wir eine angenehme Nacht verbringen.

Coming next: Ein Gammel-Sonntag in Glenorchy und Spitzenzeiten auf dem Routeburn-Track



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