Tour über die Banks Peninsula und unsere erste Nacht im Camper

20 03 2012

Am Mittwoch, den 7.03. fuhren wir mit dem Supershuttle zu Wendekreisen, einer neuseeländisch-deutschen Campervermietung, um dort unseren vorab reservierten Camper in Empfang zu nehmen. Die Übergabe war schnell gemacht, die Ausstattung erklärt und dann wurden wir auch schon auf die neuseeländischen Straßen losgelassen. Für uns ist es das erste Mal, mit einem Auto auf der linken Seite zu fahren (mit dem Roller hat Robbe ja bereits geprobt, aber mit dem Auto ist das schon was anderes) und wir mussten uns erstmal an den Ganghebel auf der linken und den Blinker auf der rechten Seite gewöhnen. Bis auf einige kurze Ausflüge auf die rechte Spur macht der Hauptfahrer Robbe seine Sache aber sehr gut :-).
Unser erstes Ziel war das Shoppingcenter, um uns Vorräte für die nächsten Tage einzukaufen. Der mit Abstand günstigste Supermarkt, quasi der Aldi Neuseelands, ist Pack’n’Save – der Name kommt daher, dass man hier selbst einpacken muss. In allen anderen Supermärkten wird in gefühlte 100 Plastbeutel jeder Artikel einzeln eingepackt und man muss nix tun. Aber ans selbst packen sind wir Deutschen ja wohl gewöhnt und wir finden es immer noch komisch, wenn wir zb auch an der Tankstelle nichts mehr zu tun haben ausser zu bezahlen. Nachdem wir unseren Grosseinkauf beendet und alles im Camper verstaut hatten, ging’s weiter Richtung Banks Peninsula, einer durch zwei mächtige Vulkan-Eruptionen geformte Halbinsel mit vielen Landzungen und Buchten, die in den Pazifik ragt und östlich von Christchurch liegt. Zunächst steuerten wir das Örtchen Lyttelton an, welches in den Port Hills liegt und quasi der Hafen Christchurchs ist. Hier landeten 1850 Christchurchs erste europäische Siedler. Wir machten einen kurzen Rundgang durch die Stadt – leider unter bewölktem Himmel und Nieselregen – und stellten schnell fest, dass auch hier aufgrund der Erdbeben die Hauptsehenswürdigkeiten nicht zugänglich sind. Im Reiseführer lasen wir etwas von viele netten Cafés und Restaurants und das Lyttelton quasi das „Weekend get-away“ der Christchurcher ist. Naja, wenn damit die verschlafene Dorfstrasse gemeint ist, dann gute Nacht. Aber wir sind ja hier in Neuseeland und da sind die Dimensionen eh alle anders ;-). Nach einem kurzen Kaffee-Stopp fuhren wir weiter entlang der Halbinsel und konnten atemberaubende Ausblicke auf die schmalen Buchten und den Pazifik genießen. Und natürlich gabs am ersten Tag auch gleich wieder risikoreiche Aktionen, denn unsere Umfahrung der Halbinsel wollte man uns doch tatsächlich mit der Warnung “ Strasse ab hier nicht für Camper geeignet“ vereiteln. Aber nicht mit uns, todesmutig fuhren wir einfach weiter (umdrehen hätte uns ewig Zeit gekostet und all unsere Tagespläne zunichte gemacht). Außerdem war die Straße für erprobte Autofahrer ein Lacher, man musste nur aufpassen, dass man beim Passieren des Gegenverkehrs auf der einspurigen Holperpiste nicht links über die Klippen stürzt ;-). Aber sonst alles gut und unser Camper brachte uns heil zurück zur Hauptstraße. Danach fuhren wir einmal durch Akaroa, einem malerischen Ort, der das Highlight der Banks Peninsula ist. Leider hatte es jedoch mittlerweile ziemlich stark geregnet und wir konnten die Stadt nur vom Auto aus bewundern. So langsam wurde es Abend und wir brauchten einen Schlafplatz für die Nacht. Wir haben einen sog. „Self-Contained-Camper“, dh mit Toilette und Abwassertank ausgestattet, sodass es uns erlaubt ist, überall, wo es nicht ausdrücklich verboten ist, zu campen. „Freedom Camping“ nennt man das hier in Neuseeland und das ist wirklich eine gute Sache. So fand sich auch am ersten Tag direkt eine schöne Stelle am Little River, einem See inmitten der Hügellandschaft. Nachdem wir uns zunächst nochmal ordentlich im Camper eingerichtet hatten (im 4 bis 5 qm großen „Wohnraum“ unseres Campers kommt es auf perfekte Organisation an, um nicht die Krise zu kriegen..), gingen wir noch eine Runde in der Abenddämmerung am See spazieren und beobachteten die schwarzen Schwäne, die hier häufig auf den Seen anzutreffen sind. Und endlich – danach gab es das erste Mal seit 4 Monaten wieder unser Leibgericht, worauf wir uns wohl am meisten von allem in Neuseeland gefreut hatten 😉
Die erste Nacht im Camper verbrachten wir äusserst gemütlich und schliefen sehr gut! Am nächsten Morgen ging’s nochmal in den Supermarkt und danach setzten wir unsere Fahrt Richtung Süden fort. Wir machten halt im Küstenstädtchen Timaru und spazierten zur Carolin Bay, einer Bucht mit schön angelegter Parklandschaft im Hintergrund. Danach fuhren wir Richtung Westen in die Alpen hinein und konnten uns gar nicht satt sehen an der wunderschönen Bergkulisse, die ins Abendlicht getaucht war. Wir kamen an mehreren Seen vorbei und fuhren noch, bis wir die Abzweigung Richtung Mount Cook erreichten.

Coming next: Eine magische Nacht am Peters Lookout und Wandern am Mount Cook



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