The grand old dame of the orient – Hanoi

12 12 2011

Am Montag, den 5.12. landeten wir gegen 10 Uhr auf dem International Airport Hanoi. Ein entspannter Flughafen für eine Hauptstadt, kaum was los hier!
Mit dem Taxi fuhren wir die 30 km bis zur Altstadt Hanoi’s, in der wir das Hotel Imperial für 3 Nächte vorab gebucht hatten. Die Lage des Hotels ist perfekt: Es liegt in einer kleinen Seitenstraße, 2 Minuten vom Hoan Kiem Lake entfernt, das „flüssige Herz“ der Altstadt. Vor dem Hotel gibts viele nette Cafés, Bars, Restaurants, französische Bäckereien, Shops, freier Wifi-Zugang – alles was das Herz begehrt! Wir haben uns sofort verliebt und können dieses Hotel wärmstens empfehlen!
In Vietnam selbst leben momentan ca. 88 Millionen Menschen auf einer Fläche in etwa so groß wie Deutschland. Man unterscheidet grob zwischen Nord-,Mittel und Südvietnam. Im ganzen Land herrscht tropisches Klima, wobei es im Norden gemäßigt ist und momentan Winter, mit durchschnittlichen Temperaturen von 15 bis 25 Grad und Sonne/Regen-Mix.
Vietnam hat eine turbulente Geschichte hinter sich. Der Vietnam-Krieg ist sicher eine der bedeutendsten, schrecklichsten und auch bekanntesten, aber auch vorher war es nie wirklich ruhig: Vietnam stand lange Zeit unter der Herrschaft unterschiedlicher Völker wie zB der Chinesen, Khmer,  Japaner und Mongolen. Danach war Vietnam ca. 65 Jahre französische Kolonie, weswegen viele der alten Leute Französisch sprechen und es an jeder Ecke Baguette zu kaufen gibt.
1945 wurde Vietnam in Nord- und Südvietnam geteilt, es folgte der Vietnam-Krieg und erst seit 1976 sind beide Landesteile wieder vereinigt. Vietnam ist heute eine sozialistische Volksrepublik mit autoritärem Einparteiensystem (das kennen wir ja irgendwoher 🙂 ).Mehr dazu gibt’s zb bei Wikipedia.
In Hanoi leben momentan um die 6,5 Millionen Einwohner und es gibt 4 Millionen Motorroller.. aber dazu später mehr.
Die erste Story, über die wir berichten wollen, ist die magische Kraft der Pho-Suppe: Immer noch mit Magenkrämpfen und Übelkeit geplagt, kamen wir also in Hanoi an und da wir noch nicht wirklich gefrühstückt hatten, beschlossen wir, an einem der unzähligen Straßenstände eine Pho-Suppe zu essen. Das ist eine klare Nudelsuppe mit Hähnchen oder Rind, meist Pilzen und Kräutern – auch die „Pasta“ Hanois genannt. Ob Ihrs glaubt oder nicht: Wir aßen die Suppe, legten uns nachmittags noch ne Runde aufs Ohr – und seitdem geht’s uns gut! Keine Magen-Darmprobleme mehr – juhu! Die gute alte Hühnersuppe eben, darauf ist Verlass. Und weil sie in Hanoi auch noch so lecker schmeckt, wurde sie in den nächsten Tagen unser tägliches Mittagessen.
Apropos Essen: Auf unserer Reise sind die täglichen Mahlzeiten, Mittag und Abendessen, zwei der Highlights des Tages. Schon beim Mittag wird oft beratschlagt, was wir abends essen :-). Immer gibt es tolle Auswahl, und wir wurden bisher nur selten enttäuscht. So möchten wir an dieser Stelle auch direkt das Abendessen am ersten Abend  in Hanoi erwähnen: Bun Ga, oder auch bei einigen Freunden als W1C bekannt 🙂 – Heike könnte sich reinlegen! Bun Ga ist ein Nudelgericht mit Reisnudeln, Hähnchen (Ga), verschiedenen Kräutern und einer scharf-sauren Soße. Yummie!
Zwischen den Mahlzeiten haben wir es in Hanoi langsam angehen lassen: Wir sind um den See spaziert, haben die Altstadt erkundet, verschiedene Tempel besucht, Brownie und Käsekuchen gegessen, unser Visa für Laos beantragt und Robbes Geburtstag gefeiert.
Zum Frühstück gabs zur Feier dieses Tages vom Hotel und Heike einen großen Blumenstrauß und eine Torte, so süß, dass wir fast dran erstickt wären :-). Gewünscht hat sich Robbe zudem ein Reisestativ, welches wir in Bangkok sehr günstig erworben haben und was er jetzt die nächsten Monate mit sich rumschleppen muss. Naja, selbst Schuld :-).
An unserem dritten Tag in Hanoi haben wir einen Tagesausflug nach Tam Coc gemacht, eine Gegend, die bekannt ist für ihre Gesteinsformationen, durch die sich der Fluss Ngo Dong schlängelt. Wir waren in einer Gruppe mit sieben Erwachsenen und drei Kids unterwegs; mit uns insgesamt fünf Deutsche, ein älteres Ehepaar aus Malaysia und eine Familie aus Singapur. War ne nette Gruppe und wir hatten einen schönen Tag mit Bootsfahrt, Tempelbesuch und Fahrradtour.
Leider war das Wetter in Hanoi nicht so prickelnd: Empfangen wurden wir mit Sonnenschein und 25 Grad, dann wurde es schlechter und der Tiefpunkt war am dritten Tag zum Ausflug erreicht, 15 Grad und Regen 🙁 Ein bissel gefroren haben wir schon. Am Abreisetag wurde das Wetter dann wieder besser, typisch! Gut, dass wir doch ein paar warme Klamotten im Gepäck haben.
Hanoi ist eine wirklich entspannte Stadt. In vielen Reiseberichten wird vom schlimmen Verkehr berichtet, aber wenn man den Verkehr in Indien überlebt hat, bringt einem nichts mehr so schnell aus der Ruhe. Zugegeben: Ist schon Wahnsinn wie viele Motorroller unterwegs sind und überall rumstehen. Das Überqueren einer Straße stellte deshalb zunächst auch ein Problem dar, denn der Strom von Autos und Mopeds will einfach nicht abreißen und Ampeln gibt’s selten. Da hilft nur: Prüfen wie es die Einheimischen machen und Augen zu und durch – einfach draufzulaufen, die motorisierten Verkehrsteilnehmer umfahren dich schon. Hat bei uns bisher zumindest gut geklappt und eine andere Chance über die Strasse zu kommen hat man eh nicht.
Am Ende gibt’s noch einige Eigenheiten über Hanoi zu berichten, über die wir teilweise ganz schön gestaunt haben. Zunächst mal fühlt man sich ganz oft wie in B-Friedrichshain auf der Warschauer Brücke: Es gibt wahnsinnig viel junge Leute hier! Das ist nicht nur ein Eindruck sondern demografische Gewissheit: Landesweit waren 2005 etwa 30 % der Menschen unter 14 Jahre alt und nur etwa 5,6 % sind über 65.
Gefühlte 95% der jungen Mädels haben dabei Highheels an, die eine wahre Pracht für jeden Schuhfetischisten wären und selbst Heidi Klum ins Schwitzen kommen würde. Da konnte Heike mit ihren Travel-Turnschuhen nicht mithalten. Apropos Schuhe: In Hanoi nahmen wir uns aufgrund der kälteren Temperaturen dann doch vor, Robbe neue geschlossene Schuhe zu kaufen, aber das stellte sich als große Herausforderung dar, denn die Vietnamesen scheinen kleinfüßig zu sein 🙂 Wir waren in tausend Läden und immer gabs Schuhe nur bis Größe 42. Was’n da los?? Hätten wir mal gleich nach einem Laden für Übergrößen fragen sollen! Am Ende wurden wir doch noch fündig, aber alles in allem war das ein Tageswerk.
Und Internet, das gibt’s an jeder Ecke! Praktisch überall gibt’s irgend ein Wifi-Netz, in das man sich ganz oft sogar unverschlüsselt einloggen kann. So haben wir bei unserem Besuch der laotischen Botschaft kurzerhand mal unsere Mails gecheckt, indem wir uns in deren unverschlüsseltes Wifi-Netz eingeloggt haben. Verrückt! Die Facebook-Seite ist in Vietnam übrigens grundsätzlich gesperrt, dh man gelangt tatsächlich nicht auf normalem Wege auf die Seite. Mit Hilfe von Apps und Zusatzprogrammen natürlich alles kein Problem, Facebook wird genau wie zuhause extensiv genutzt (selbst unser Hotel hatte sich die Zusatzprogramme auf den öffentlichen PCs installiert, damit die Gäste Neuigkeiten und Freunde checken können..).
Zu guter Letzt noch was zum Gesundheitsbewusstsein der Vietnamesen: Jeder zweite Mopedfahrer trägt einen Mundschutz, aber nicht einfach so eine hässliche Atemschutzmaske, sondern eine stylische Variante in unterschiedlichen Mustern und Farben passend zur restlichen Kleidung. Das ist ja löblich und da sollten sich die Inder mal ne Scheibe abschneiden. Was wir jedoch beim besten Willen nicht verstanden haben, ist die Tatsache, dass selbst auf unserem Bootsausflug die Ruderer einen Mundschutz getragen haben, wo weit und breit kein motorisiertes Fahrzeug in Reichweite war und es nur nach frischer Natur gerochen hat…?? Wir hatten leider noch keine Gelegenheit, eine zufriedenstellende Antwort auf diese äußerst spannende Frage zu bekommen, aber das kriegen wir noch raus und reichen euch die Gründe nach…
Uns war noch nicht 100% klar, wie es von Hanoi aus weiter gehen wird. Wir wollten eigentlich zunächst in Richtung Vietnams Süden, aber aufgrund der Wetterlage haben wir uns dann doch entschlossen, zunächst einen Abstecher nach Laos zu machen. Zur Wahl stand eine 30stündige, günstige Busfahrt oder ein 1,5 stündiger, natürlich teurerer Flug nach Luang Prabang. Dreimal könnt ihr raten für was wir uns entschieden haben.. Naja, wenn die Kohle alle ist müssen wir dann wohl doch ne Runde in Australien arbeiten 😉
Liebe Grüsse in die Heimat, Robbe und Heike

Coming next: Wat? Tempel über Tempel am Mekong – Luang Prabang in Laos



Aktionen

Informationen

Schreib einen Kommentar

Du kannst diese Tags verwenden : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>