Wet-T-Shirt Contest in Bangkok und ein wunderbares Wiedersehen

1 05 2013

Willkommen in Bangkok! Das wievielte Mal sind wir nun schon hier? …Keine Ahnung, wir haben irgendwann aufgehört zu zählen, aber mittlerweile ist Bangkok für uns eine zweite Heimat inmitten der Weiten Südostasiens geworden, wo wir immer wieder gerne für einige Tage verweilen und neben vielen Bekannten auch jedesmal neue Dinge entdecken.

Wir haben in Bangkok bereits das Chinesische Neujahr im letzten Jahr gefeiert und auch diesmal kamen wir zu einem ganz besonderem Festival in die thailändische Hauptstadt, nämlich dem Songkran – dem traditionellen thailändischen Neujahrsfest, welches jedes Jahr auf den 13. bis 15. April fällt. Songkran ist eine Zeit der Säuberung und Erneuerung – viele Thais unterziehen aus diesem Anlass ihren Wohnungen einer General-Reinigung. Auch die Buddha-Figuren in den Tempeln werden „gebadet“ bzw. mit Wasser begossen. Zur Säuberung gehören auch rituelle Waschungen, um sich von den Sünden des vergangenen Jahres zu befreien.

Soweit die Theorie. Die Praxis in den großen Städten Thailands, sprich auch in Bangkok, sieht ein klein bisschen anders aus und hat nur noch wenig mit den Bräuchen der Vergangenheit zu tun, aber dazu später mehr….
Zunächst mal kamen wir einen Tag vor dem Beginn des Songkrans in Bangkok an und da sich die Stadt optimal dazu eignet, verschiedene Dinge zu organisieren, die man auf den Inseln oder in kleineren Städten/anderen Ländern nicht erledigen kann, hatten wir eine volle todo-Liste, die abgearbeitet werden wollte.
1. und am allerwichtigsten ;-): Das thailändische Essen genießen – nach den doch sehr ernüchternden Wochen auf den Philippinen. Nichts leichter als das, unsere erste Tom Yam (ein scharfes Süppchen mit Seafood und Nudeln)  im Straßencafe gegenüber unseres Hotels war mal wieder eine Offenbarung – leeeecker!
2. Ein Friseurbesuch – Heike war zufrieden, weil sie dem Friseur genaueste (!) Anweisungen gab, Robbe hat sich eher auf sein Glück verlassen, was ihm diesmal weniger hold war…aber sie wachsen ja wieder 😉
3. die Kamera reinigen lassen
4. einige Besorgungen machen
5. Wäsche waschen lassen für weniger als einen Euro (!!) pro Kilo
Gegen Abend war alles erledigt und wir schnappten uns ein Taxi und fuhren zum Flughafen, um mit bereits wochen- ach was sage ich – monatelanger Vorfreude mein Schwesterherz in Empfang zu nehmen, die die nächsten beiden Wochen mit uns reisen wird. Das Wiedersehen war tränenreich und  wunderschön und zu dritt fuhren wir zurück zum Hotel, um erst einmal auf dem Hoteldach auf unser Wiedersehen anzustoßen und den Blick über Bangkok zu genießen.
Bangkok @ night

Bangkok @ night

Am Abend fuhren wir zur Khaosan und was die Backpacker-Meile in Bangkok schlechthin ist, konnte Nadine an diesem Abend leider nicht erleben, denn die T-Shirt-Läden, gefälschten Doktortitel und Reisepass-Verkäufer, Tattoo-, Holzfiguren-, und andere Klimbim-Händler hatten ihre Schotten dicht gemacht, denn auf der Strasse tobte bereits am Vorabend des Songkrans eine üble Wasserschlacht wie wir sie (noch) nicht erwartet hatten. Touristen und Thais lieferten sich mit ihren Spritzpistolen Kämpfe bis auf die nasse Haut – und nur Eimer sind schlimmer, mit denen ebenfalls auf unschuldige und noch trockene Thais und Touris losgegangen wird und deren Inhalt einer Dusche gleich richtig fies nass macht.
Über Umwege haben wir uns zu einer der Nebenstraßen durchgekämpft, wo wir normalerweise unser Feierabend-Bier oder Wein trinken. Dort in einem der Restaurants sitzend waren wir einigermaßen vor den Spritzattacken geschützt und konnten das wilde Treiben beobachten.
Nebenstrasse mit netten Bars

Nebenstrasse mit netten Bars

Spätestens nach diesem Abend war uns klar, was uns an den nächsten drei Tagen des offiziellen Songkrans erwarten wird und so verstauten wir am nächsten Morgen Handys und Kameras in wasserdichte Beutel und zogen in weiser Voraussicht Klamotten an, die schnell wieder trocknen, wenn sie einmal nass gespritzt wurden.
Unser morgendlicher Besuch des Grand Palace scheiterte leider an nicht geeigneter Kleidung (bei unserem ersten Besuch in Bangkok haben wir noch über die Touristen gelacht, die mit kurzen Hosen und Trägershirts versuchen, Einlass in den Grand Palace gewährt zu bekommen, diesmal schienen wir jedoch all das vergessen zu haben und durften selbst nicht rein…nee, nee, was ist nur aus unseren grauen Zellen geworden…!?…)
Beim Wat Pho waren die „Türsteher“ nicht so streng und wir durften den 46 Meter langen und 15 Meter hohen liegenden Buddha bewundern. Danach machten wir eine normalerweise sehr gemütliche Flussrundfahrt auf Bangkoks größtem Fluss, dem Chao Phraya und seinen Nebenarmen und konnten es nicht verhindern, von einigen Thais, die ihre Häuser ganz idyllisch am Flussufer gebaut hatten, mit reinem oder auch gerne einmal stinkendem, braunen Flusswasser übergossen zu werden. Auf dem Boot ist man recht wehrlos, und das Vorzeigen von Robbe’s Kamera half nicht immer, die Wasserschlacht-verrückten Thais von ihrem Vorhaben abzubringen, unschuldige Touris nass zu machen….
Attacke...

Attacke…

Auch während der nächsten Tage glich der Weg durch die Stadt einem wahren Spießroutenlauf. Robbe konnte die potentiellen Wasserspritzer zumeist mit einem bitterernsten Blick und dem Hinweis auf seine ungeschützte Kamera in die Schranken weisen, wir Mädels hatten da jedoch weniger Glück und waren beliebte Zielobjekte für Wasserpistolen, Hände voll mit Puder, die unser Gesicht einrieben (ein weiterer Brauch des Songkrans) oder wie bereits geschrieben ganze Eimerladungen mit Wasser, die versucht wurden über unsere Köpfe zu vergießen. Nicht nur einmal kamen wir klitschnass zurück zum Hotel, aber bei den Temperaturen im April in Bangkok macht das gar nichts, im Gegenteil – und lustig war es dazu, wir waren den Thais nicht böse :-).
Am gemeinsten war wohl die Gruppe Thais direkt vor unserem Hotel, die mit Schlauch, einem riesigen Wasserbehälter, Spritzpistolen und Eimern bewaffnet jedes offene Gefährt auf der Straße, also vor allem TukTuks und Mopeds, gnadenlos bespritzten. Die Opfer sahen das jedoch mit viel Humor, es gehört nunmal zum Songkran dazu und für die Touris, die mitmischen, ist es ein Heidenspass.
direkt vor unserem Hotel wurde besonders fies attackiert

direkt vor unserem Hotel wurde besonders fies attackiert

Nadines zweiten Tag in Bangkok verbrachten wir mehr oder weniger komplett in diversen Shoppingcentern, und am dritten Tag fuhren wir besser vorbereitet nochmals zum Grand Palace, spazierten durch Chinatown und wollten am Abend den berühmt-berüchtigten Nightmarket/Rotlichtviertel Patpong besuchen. Wir wussten, dass in der direkt angrenzenden Straße Silom Road eine der größten Wasserschlachten während des Songkrans tobt, aber da es mittlerweile der letzte Tag des Festivals war, konnten wir uns nicht vorstellen, dass es dort so schlimm sei und wir hofften, zumindest auf den Nightmarket zu kommen, wo ja sicherlich nicht gespritzt wird. Mit dem Taxi machten wir uns auf den Weg und je näher wir Patpong kamen, umso mehr durchnässte Thais kamen uns entgegen und kurz vor der Kreuzung, die auf die Silom Road einbog, ging gar nichts mehr, sondern die Straßen rundherum waren gefüllt mit Spritzpistolen und Eimern bewaffneten Feiernden. Wir konnten zudem einen Blick auf die Silom Road direkt erhaschen, wo die größte Wasserschlacht Bangkoks auch am dritten Tage des Songkrans noch in vollem Gange war. Die Straße war so voll wie der 17. Juni während der Loveparade zu ihren besten Zeiten, nur das hier alles und jeder pitschnass war. Skeptisch schauten wir uns das Spektakel aus dem sicheren Taxi aus an und als uns der Fahrer nach einigen Runden fragte, wo er uns denn nun rauslassen sollte, baten wir ihn, uns einfach wieder zurück ins Hotel zu fahren, denn uns war eher nach einem ruhigen, trockenen Abend als zum x-ten Mal nasse Kleidung und Wasser im Gesicht. Also Aktion sinnlos, aber immerhin haben wir eine kleine Stadtrundfahrt inkl. Blick auf die Festivitäten gehabt!
Am 15.04. flogen wir nach Chiang Mai, also in den Norden Thailands, wo auch wir nach so vielen Thailand-Besuchen noch nicht waren und das endlich nachholen wollten!
Coming next: Tempel, Tempel, Tempel…und Elefanten im hohen Norden Thailands


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